Devoir de Philosophie

Liszt, Franz von (Musik) - Musik.

Publié le 19/06/2013

Extrait du document

liszt
Liszt, Franz von (Musik) - Musik. 1 EINLEITUNG Liszt, Franz von (Musik) (1811-1886), ungarischer Komponist und Pianist österreichischer Abstammung. Er schuf eine neuartige Klaviermusik, die durch Nutzung des gesamten Tonumfangs des modernen Pianos und durch orchestrale Effekte weit über den Stand der Klaviertechnik seiner Zeit hinausging. 2 JUGEND UND AUSBILDUNG Liszt wurde am 22. Oktober 1811 als Sohn eines Musikers in Raiding (Ungarn, heute Burgenland, Österreich) geboren. Von seinem Vater am Klavier unterrichtet, gab er schon im Alter von neun Jahren öffentliche Konzerte. Begeistert von dem ,,Wunderkind" sorgten einige vermögende Adlige für die materielle Sicherheit für die weitere musikalische Ausbildung Liszts. 1822 zog die Familie nach Wien, wo Liszt bei Carl Czerny Klavierunterricht erhielt und von Antonio Salieri in Musiktheorie geschult wurde. Ob Liszt in seiner Wiener Zeit mit Ludwig van Beethoven zusammentraf, ist nicht geklärt. 1823 zog die Familie nach Paris, wo sich Liszt am Pariser Konservatorium bewarb. Der Direktor Luigi Cherubini verweigerte ihm jedoch die Aufnahme, weil er musikalische Wunderkinder an seiner Institution grundsätzlich nicht duldete. Liszt nahm daraufhin Kompositionsunterricht bei dem italienischen Komponisten Ferdinando Paër und bei dem tschechisch-französischen Komponisten und Musiktheoretiker Anton Reicha. 3 PRÄGENDE JAHRE IN PARIS In den Jahren 1823/24 wurde Liszt durch viele Solokonzerte und Klavierabende in Paris als Klaviervirtuose berühmt. 1825 kam seine einaktige Oper Don Sanche in Paris zur Uraufführung. Zahlreiche Konzertreisen in Frankreich und nach London machten ihn über Paris hinaus bekannt. So fand er leicht Zugang zu den Salons der Künstler und traf u. a. mit den Komponisten Hector Berlioz, Frédéric Chopin, Gioacchino Rossini, Vincenzo Bellini und Giacomo Meyerbeer sowie den Dichtern Victor Hugo, Alphonse de Lamartine und Heinrich Heine zusammen. Die Julirevolution 1830 sowie die Ideen eines katholisch-romantischen Sozialismus von Abbé Lamennais und Henri Saint-Simon prägten Liszt in entscheidendem Maß. Als der italienische Geiger Niccolò Paganini 1831 zum ersten Mal in Paris auftrat, war Liszt tief beeindruckt von dessen virtuoser Spieltechnik und versuchte in der Folge, Paganinis ,,transzendentales" Niveau auf sein Klavierspiel zu übertragen. Hieraus entstanden u. a. die Klavierfassungen von Werken anderer Komponisten wie Grande fantaisie de bravoure sur la Clochette de Paganini (1832) sowie eine Adaption von Berlioz' Symphonie fantastique (1833), die Liszts Übergang zum virtuosen Pianisten kennzeichnen. Starallüren und Showelemente wie das Tragen von Handschuhen kamen bei seinen Konzerten hinzu. 1833 begegnete Liszt der französischen Comtesse Marie d'Agoult, als Schriftstellerin bekannt unter dem Pseudonym Daniel Stern, mit der er ab 1835 in Genf und Italien lebte. Aus dieser Verbindung gingen drei Kinder hervor, darunter die Tochter Cosima, die zunächst mit dem Pianisten und Dirigenten Hans von Bülow, später mit Richard Wagner verheiratet war. 1844 trennten sich Franz Liszt und Marie d'Agoult. 4 KONZERTREISEN DURCH EUROPA Zwischen 1838 und 1847 bereiste Liszt fast ganz Europa: Große Konzertreisen führten ihn nach Wien (1838), Budapest (1840), Berlin (1841/42) und Bonn (1845). Weitere Konzerte fanden in Lissabon, Moskau, Dublin und Istanbul statt. Wegen seiner überragenden Technik als ,,Paganini des Klaviers" tituliert, bezeichnete Liszt seine Konzerte als Recital - ein Begriff, der sich bis heute gehalten hat. Liszt spielte vor allem Werke von Beethoven, Chopin, Berlioz sowie eigene Kompositionen und Improvisationen. Die Showelemente bei diesen Recitals nahmen stark zu, so dass Liszt als erster, international reisender ,,Musikstar" gelten kann. Bei seinen Konzerten zeigte sich erstmals auch das Phänomen der Fanschaft. Das letzte Konzert dieser Reisen fand 1847 in Jelisawetgrad statt. 5 FREUNDSCHAFT MIT WAGNER IN WEIMAR 1847 traf Liszt in Kiew die Fürstin Carolyne von Sayn-Wittgenstein, die ihm nach Weimar folgte. Hier war er schon 1842 zum außerordentlichen Hofkapellmeister ernannt worden, übte das Amt jedoch erst ab 1848 aus (bis 1859). In Weimar entstand die wichtigste Werkgruppe seines OEuvres: sinfonische Dichtungen und bedeutende Klavierwerke wie die letzte Fassung der Etüden, die h-Moll-Sonate und ein Klavierkonzert. Als Direktor der Oper in Weimar setzte Liszt bedeutende zeitgenössische Werke auf das Programm, u. a. Manfred und Genoveva von Robert Schumann, Benvenuto Cellini von Hector Berlioz, besonders aber die beiden Opern Tannhäuser und Lohengrin von Richard Wagner. Als Wagner wegen seiner Teilnahme an der Märzrevolution 1848 aus Sachsen und Preußen verwiesen wurde, erhielt er Hilfe von Liszt, der Wagner schon seit 1841 aus seiner Pariser Zeit kannte. Mit dem prominenten Schülerkreis, den Liszt in Weimar unterrichtete, formte er die Neudeutsche Schule, deren Konzepte vor allem durch den 1859 neu gegründeten Allgemeinen Deutschen Musikverein sowie die Neue Zeitschrift für Musik (NZfM) in Deutschland bekannt gemacht wurden. Zu Liszts Schülern in Weimar gehörten u. a. Peter Cornelius, Joachim Raff, Hans von Bülow und Carl Tausig, die sich selbst als ,,Zukunftsmusiker" bezeichneten. 6 DIE JAHRE IN ROM 1861 kam Liszt nach Rom, wo, bestärkt durch seine Lebensgefährtin, seine religiösen Neigungen zum Tragen kamen. Nachdem sein Plan einer Heirat mit Carolyne von Sayn-Wittgenstein gescheitert war, ließ er sich 1865 von Papst Pius IX. die niederen Weihen eines Abbés verabreichen. Er erhielt die Tonsur, wurde aber nie zum Priester geweiht. Liszts späte geistliche und liturgische Kompositionen wie die Missa choralis (1865) sind stark von Cäcilianismus und Neugregorianik bestimmt. 1875 wurde er zum Präsidenten der neu gegründeten Ungarischen Musikakademie in Budapest ernannt. 1886 reiste er nach Bayreuth, um die Richard-Wagner-Festpiele zu besuchen. Liszt starb am 31. Juli 1886 in Bayreuth. 7 STIL UND WIRKUNGSGESCHICHTE Die Bewertung von Liszts musikalischem OEuvre unterlag im Lauf der Rezeptionsgeschichte starken Schwankungen. Die Spannweite reichte von Überbewertung bis hin zur Geringschätzung. Erst im 20. Jahrhundert setzte sich eine nüchterne Bewertung seiner Kompositionen durch. Liszts Bedeutung als überragender Pianist war jedoch immer unumstritten: Er führte einen ,,transzendentalen" Klavierstil ein, verband Musik mit dem Text als ,,Poetische Idee", und er erfand den Klavierabend (Recital) mit Interpretationen und Improvisationen. Auch seine Orchesterwerke folgten der Idee einer Einheit von Musik und zugrunde liegendem Programm in Abweichung von der traditionellen Autonomie der Instrumentalmusik. Liszts harmonische Neuerungen waren revolutionär für seine Zeit: Besonders die späten Kompositionen reichen mit ihrer Polytonalität und Quartenharmonik bis weit in die spröde Klangwelt des 20. Jahrhunderts hinein. Am populärsten waren jedoch immer Liszts Ungarische Rhapsodien (18471885). Liszt war überaus produktiv. Neben seinen Errungenschaften als Pianist und Dirigent unterrichtete er mehr als 400 Schüler und schuf etwa 350 Kompositionen. Darüber hinaus stammen aus seiner Feder mehr als 200 Bearbeitungen und Klaviertranskriptionen von Werken anderer Komponisten, die er damit fördern wollte. Liszt erneuerte die Harmonik des 19. Jahrhunderts, insbesondere durch die Verwendung komplexer, chromatischer Akkorde. Mit Werken wie der Sonate in h-Moll (1853) beschritt er auch in der kompositorischen Form neue Wege: Aus einem einzigen Thema wird durch Variation das Themenmaterial für das gesamte Werk erbracht, das zudem die traditionellen Sätze der Sonate in eine einzige Großform zusammenzieht. Diese Variationstechnik wie auch Liszts Verwendung der Chromatik hatten großen Einfluss auf Richard Wagner und Richard Strauss. Seine Klavierkompositionen leiteten eine neue, höchst schwierige Technik des Klavierspiels ein, die dem Instrument eine noch nie da gewesene Struktur- und Klangvielfalt gaben. Zu Liszts bekanntesten Klavierwerken gehören die zwölf Études d'exécution transcendante (1851), 20 Ungarischen Rhapsodien (1847-1885) und sechs Paganini-Studien (1851). Weitere bedeutende Kompositionen für dieses Instrument sind die Klavierkonzerte in Es-Dur (1849, überarbeitet 1853) und A-Dur (1848, überarbeitet 1856-1861) sowie die Charakterstudien, die in den dreibändigen Années de Pèlerinage (1855, 1858, 1877) zusammengefasst sind. Einige davon veranschaulichen Szenen aus der Natur und lassen bereits den Impressionismus von Claude Debussy erahnen. Seine Orchesterwerke umfassen, neben der Faust- und der Dante-Sinfonie (beide 1857), 13 sinfonische Dichtungen, eine Form der Programm-Musik, die Berlioz eingeführt hatte und der Liszt ihren Namen gab. Les préludes (1854), sein bekanntestes Werk dieser Gattung, basiert auf einem Gedicht von Lamartine. Die Originalität von Liszts Werken ist unumstritten: Harmonie und Form seiner späten Werke weisen auf die Musik des 20. Jahrhunderts voraus. Verfasst von: Krämer, Jörg und Theilacker, Jörg Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
liszt

« Zu Liszts bekanntesten Klavierwerken gehören die zwölf Études d’exécution transcendante (1851), 20 Ungarischen Rhapsodien (1847-1885) und sechs Paganini-Studien (1851).

Weitere bedeutende Kompositionen für dieses Instrument sind die Klavierkonzerte in Es-Dur (1849, überarbeitet 1853) und A-Dur (1848, überarbeitet 1856-1861)sowie die Charakterstudien, die in den dreibändigen Années de Pèlerinage (1855, 1858, 1877) zusammengefasst sind.

Einige davon veranschaulichen Szenen aus der Natur und lassen bereits den Impressionismus von Claude Debussy erahnen.

Seine Orchesterwerke umfassen, neben der Faust - und der Dante-Sinfonie (beide 1857), 13 sinfonische Dichtungen, eine Form der Programm-Musik, die Berlioz eingeführt hatte und der Liszt ihren Namen gab.

Les préludes (1854), sein bekanntestes Werk dieser Gattung, basiert auf einem Gedicht von Lamartine.

Die Originalität von Liszts Werken ist unumstritten: Harmonie und Form seiner späten Werke weisen auf die Musik des20.

Jahrhunderts voraus. Verfasst von:Krämer, Jörg und Theilacker, JörgMicrosoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

Alle Rechte vorbehalten.. »

↓↓↓ APERÇU DU DOCUMENT ↓↓↓

Liens utiles