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Luigi Pirandello (Sprache & Litteratur).

Publié le 12/06/2013

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Luigi Pirandello (Sprache & Litteratur). Luigi Pirandello (1867-1936), italienischer Schriftsteller, geboren in Agrigent (Sizilien), gestorben in Rom. Pirandello zählt zu den bedeutendsten italienischen Dramatikern und Erzählern des 20. Jahrhunderts. Pirandello studierte romanische Philologie in Palermo, Rom und Bonn. Nach seiner Promotion war er in Rom journalistisch tätig. Von 1897 bis 1922 unterrichtete er italienische Literatur am Istituto Superiore di Magistero in Rom. Ab 1925 leitete er drei Jahre lang das von ihm gegründete Teatro d'Arte. Internationalen Ruhm erlangte Pirandello 1921 mit seinem Drama Sei personaggi in cerca d'autore (1921, Sechs Personen suchen einen Autor). 1934 wurde er mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Die Charaktere in Pirandellos Werken entstammen meist der unteren Mittelschicht. Gemäß seiner Auffassung, dass der Mensch im Widerstreit zwischen Schein und Sein, Wahn und Wirklichkeit zu einem Dasein inmitten grotesk anmutender Ungereimtheiten verurteilt sei, gestaltet er in seinen Dramen den Zwiespalt zwischen Wollen und Vorstellung des Individuums und der ihn umgebenden Wirklichkeit. Handlungen an sich werden weder als richtig noch falsch beurteilt. Pirandello streicht vielmehr heraus, dass diese erst durch die Betrachtungsweise des Menschen eine moralische Wertung erfahren. Er beschreibt das Individuum nicht als einheitlichen Charakter, sondern als Wesen, dessen Persönlichkeit in der Interaktion mit anderen variiert. Ohne allgemein gültige Richtlinien ethischer, politischer oder religiöser Art finden die Charaktere in Pirandellos Novellen und Dramen die Wahrheit nur in sich selbst und erkennen dabei ihre Natur als unerklärbare wechselhafte Wesen. Pirandello drückte seinen tief empfundenen Pessimismus und sein Mitgefühl für den Menschen im unentwirrbaren Beziehungsgeflecht oft in humorvollen Wendungen aus. Die dadurch hervorgerufenen Lacherfolge bewirken jedoch keineswegs eine unbeschwerte Sichtweise, vielmehr erzielt Pirandello damit einen auf unangenehme, bisweilen sogar schmerzhafte Weise einsetzenden Bewusstwerdungsprozess der Absurdität des Daseins. Mit der Einführung bühnentechnischer Neuerungen gab Pirandello nicht nur dem italienischen Theater neue Impulse, sondern hatte auch international bahnbrechende Wirkung. Er setzte sich über die Grundsätze des realistischen Theaters hinweg und ließ der Phantasie freien Lauf, um die gewünschten Wirkungen zu erzielen. So trug er wesentlich zur Befreiung des zeitgenössischen Theaters von überkommenen Konventionen bei und gilt als Wegbereiter sowohl für den pessimistisch geprägten Existentialismus Anouilhs und Sartres, das absurde Theater Ionescos und Becketts wie auch für die religiösen Versdramen Eliots. Zu Pirandellos dramatischem Werk zählen u. a. die Stücke Il piacere dell'onestà(1917, Das Vergnügen, anständig zu sein), Così è se vi pare (1917, So ist es - wie Sie meinen), Enrico IV (1922, Heinrich IV.) und Come tu mi voui (1930, Wie du mich willst). Neben seinen Dramen verfasste Pirandello eine Vielzahl von Novellen, die in der 15 Bände umfassenden Sammlung Novelle per un anno (1922-1937, Novellen für ein Jahr) erschienen, und schrieb bereits in frühen Jahren die Romane L'esclusa (1901, Die Ausgestoßene) und Il fu Mattia Pascal (1904, Mattia Pascal, auch: Der gewesene Matthias Pascal). Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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