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Michail Gorbatschow - Geschichte.

Publié le 15/06/2013

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Michail Gorbatschow - Geschichte. 1 EINLEITUNG Michail Gorbatschow (*1931), sowjetischer Politiker, Generalsekretär der KPdSU (1985-1991), Staatspräsident der UdSSR (1988-1991). Michail Sergejewitsch Gorbatschow wurde am 2. März 1931 in Priwolnoje (Region Stawropol) geboren. Er studierte Jura an der Moskauer Staatsuniversität und trat 1952 in die Kommunistische Partei der Sowjetunion (KPdSU) ein. In der Region Stawropol stieg er innerhalb der Parteihierarchie rasch auf; 1970 kam er in den Obersten Sowjet, 1971 ins Zentralkomitee, und 1978 wurde er Sekretär des Zentralkomitees der KPdSU. Als Protegé Jurij Andropows kam Gorbatschow 1980 als Vollmitglied ins Politbüro. Als Andropow 1982 Leonid Breschnew als Generalsekretär der KPdSU nachfolgte, wurde Gorbatschow zweiter Mann im Staat; und nach dem Tod Konstantin Tschernenkos, seit 1984 Nachfolger Andropows, wurde Gorbatschow 1985 Generalsekretär der KPdSU. 1988 trat Andrej A. Gromyko als Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets (Staatsoberhaupt der UdSSR) zurück, und Gorbatschow übernahm auch dieses Amt. 2 PERESTROIKA UND GLASNOST 1985 leitete Gorbatschow ein umfangreiches Reformprogramm ein; die zentralen Begriffe seines neuen politischen Kurses waren Perestroika, die Wende in Wirtschaft und Verwaltung, und Glasnost, die Offenheit, Transparenz nach innen und außen. Seine Außenpolitik zielte auf Entspannung und Öffnung zum Westen ab; 1988/89 ließ er die sowjetischen Truppen aus Afghanistan zurückziehen, normalisierte die Beziehungen zu China, unterzeichnete verschiedene Abrüstungsvereinbarungen mit den USPräsidenten Ronald Reagan und George Bush, kooperierte im Golfkrieg mit den Alliierten gegen den Irak, einem langjährigen Verbündeten der Sowjetunion, und befürwortete die Reformbewegungen in den anderen Staaten des Ostblocks. Außerdem ermöglichte er durch seine Zustimmung zum Zwei-Plus-Vier-Vertrag die deutsche Wiedervereinigung. Vor allem für seine Außenpolitik, seine Abrüstungs- und Friedensinitiativen, erhielt Gorbatschow im Oktober 1990 den Friedensnobelpreis. Im März 1990 wurde Gorbatschow zum Staatspräsidenten gewählt. Mit seinen Reformen stieß er jedoch auf den Widerstand der verschiedensten Gruppierungen, vor allem auf den Widerstand orthodox-kommunistischer Kräfte, die im August 1991 gegen ihn putschten; innerhalb von drei Tagen kam Gorbatschow mit der Unterstützung der Reformer zurück an die Macht, aber von seinem Posten als Generalsekretär der KPdSU trat er zurück; und um seinen Reformkurs abzusichern, stellte er Reformer an die Spitze des Militärs und des KGB. Nach der Unabhängigkeit Estlands, Lettlands und Litauens gewannen im Verlauf des Jahres die nationalistischen Kräfte in den einzelnen Sowjetrepubliken an Macht; Ende 1991 löste sich die UdSSR auf, und Gorbatschow trat am 25. Dezember 1991 als Staatspräsident zurück. 3 IM POLITISCHEN ABSEITS Gorbatschow blieb weiterhin politisch aktiv; er kritisierte offen die Politik der Regierung, besonders die überstürzten Wirtschaftsreformen und die Politik gegenüber den ehemaligen Sowjetrepubliken. Er trat für gemäßigtere Reformen ein sowie für die Errichtung eines neuen Staatenbundes, der die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) ersetzen sollte. Im Juni 1992 wurde Gorbatschow offiziell aus der KPdSU ausgeschlossen, da er angeblich zu deren Untergang beigetragen haben soll. Im September 1992 weigerte sich Gorbatschow, vor dem russischen Verfassungsgericht zu erscheinen, das über Präsident Boris Jelzins Verbot der KPdSU verhandelte. Ein von der Regierung über Gorbatschow verhängtes Ausreiseverbot, das bis zu seinem Erscheinen vor Gericht gelten sollte, wurde nach internationalen Protesten wieder aufgehoben. In der Folge unternahm Gorbatschow ausgedehnte Vortragsreisen durch Europa, die USA und Japan. Ein Großteil der Einnahmen aus seinen Vortragsreisen ging in die Stiftung für Soziale, Wirtschaftliche und Politische Forschungen in Moskau, die Gorbatschow-Stiftung, die er 1991 ins Leben gerufen hatte. Bei den russischen Präsidentschaftswahlen im Juni 1996 kandidierte Gorbatschow erneut, schied aber bereits im ersten Wahlgang aus; er hatte nicht einmal 1 Prozent der Stimmen erhalten. Im März 2000 gründete er eine neue Partei, die Vereinigte Russische Sozialdemokratische Partei. 2004 legte er den Vorsitz der Partei, den er seit ihrer Gründung innehatte, nieder, da er mit dem Kurs der Partei nicht mehr im Einklang stand. Im November 1999 wurde Gorbatschow anlässlich der Feiern zum 10. Jahrestag der Öffnung der Berliner Mauer am 9. November 1989 für seine Verdienste um die deutsche Einheit mit dem höchsten deutschen Orden, der Sonderstufe des Großkreuzes des Verdienstordens, ausgezeichnet. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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