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Miles Davis - Musik.

Publié le 19/06/2013

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Miles Davis - Musik. 1 EINLEITUNG Miles Davis (1926-1991), amerikanischer Jazzmusiker; Trompeter, Komponist und Bandleader. Der Wegbereiter des Cool Jazz und des Jazzrock zählt zu den einflussreichsten Persönlichkeiten in der Geschichte des Jazz. Seit der Trompeter Mitte der vierziger Jahre im Kreis der New Yorker Bebop-Pioniere erschien, bestimmte er die stilistische Entwicklung des Jazz und verwandter Klangformen durch innovative Projekte und eigenwillige Gruppen. Mit Birth Of The Cool (1949/50) leitete er die Wende von den hitzigen Improvisationen nach Art Charlie Parkers zur reduzierten und arrangierten Rücknahme der musikalischen Mittel ein. Das Album Kind Of Blue (1959) war der Ausgangspunkt für die wichtigste strukturelle Veränderung des modernen Jazz, die anstelle der Funktionsharmonik die tonleiterbetonte Modalität als Grundlage der Gestaltung setzte. Das Album Bitches Brew (1969) gilt als Meilenstein des Jazzrock, der die aufkeimenden Stilströmungen der späten sechziger Jahre idealtypisch vereinte. Darüber hinaus prägte Davis eine charakteristisch pointierte Spielweise, die sich mit der Betonung des markanten Einzeltones vom Virtuosentum der Vergangenheit entfernte. Sein klarer, dynamisch perfekt balancierter Sound wurde zum Vorbild für zahlreiche jüngere Kollegen, und seine Bands waren ,,Kaderschmieden" des zeitgenössischen Jazz, aus denen u. a. so herausragende Musiker wie John Coltrane, Bill Evans, Herbie Hancock und Keith Jarrett hervorgingen. Als einer der ersten Musiker engagierte sich Davis bereits in den fünfziger Jahren für die Gleichstellung schwarzer und weißer Künstler und schaffte es in späten Jahren, sogar als Zeichner Anerkennung zu finden. Er war eine der vielseitigsten und einflussreichsten Personen der amerikanischen Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts, deren Bedeutung weit über das musikalische Segment hinausreicht. 2 DIE ANFÄNGE Miles Davis wurde am 26. Mai 1926 als Sohn eines wohlhabenden Zahnarztes in Alton (Illinois) geboren und wuchs ab seinem ersten Lebensjahr in East St. Louis (Mississippi) auf, wo der Vater eine Praxis eröffnete. Ebenso fasziniert von Sport wie von Musik bekam er mit 13 Jahren seine erste Trompete geschenkt. Er lernte Grundlagen bei Elwood Buchanan, einem Exsolisten des Andy Kirk Orchestra. Unter dem Eindruck von Clark Terry emanzipierte er sich jedoch von den traditionellen Vorbildern und entwickelte bereits eigene Vorstellungen von Sound und Stil. Nach semiprofessionellen Engagements wie bei Eddie Randall in St. Louis (1941-1943) zog er im Herbst 1944 nach New York, um an der Juilliard School zu studieren. Es folgten kreative Jahre, die Davis als erfolgreichen Musiker der noch jungen Bebop-Bewegung etablierten. Die stilistischen Vordenker dieser Epoche, Charlie Parker und Dizzy Gillespie, hatte Davis bereits bei deren Gastspiel mit Billy Eckstine in St. Louis kennen gelernt. Es fiel ihm nicht schwer, sich in die Szene der Clubs in der 52sten Straße einzufügen, die sich konzeptuell und mit immenser kreativer Energie vom Sound des überkommenen Swing absetzte. Bereits am 24. April 1945 stand er für Rubberlegs Williams zum ersten Mal im Studio. Im November desselben Jahres folgten die berühmten Aufnahmen mit Charlie Parker's Reboppers, die u. a. Bebop-Klassiker wie Billie's Bounce, Now's The Time und Ko Ko einspielten. Trotz der im Vergleich zu Gillespie zunächst mäßigen Spieltechnik am Instrument hatte es der 19-jährige aufstrebende Trompeter geschafft, sich in den Kreisen der innovativsten Jazzmusiker zu etablieren. Während der folgenden Monate arbeitete er mit Coleman Hawkins, Benny Carter, Eddie Davis, Thelonious Monk und immer wieder mit Charlie Parker (19461948) zusammen. 3 COOL JAZZ UND HARDBOP Nachdem Ende der vierziger Jahre die Anziehungskraft der New Yorker Clubs in der 52sten Straße schwand und das Publikum das Interesse an ausgedehnten Improvisationen verloren hatte, suchte Davis nach neuen musikalischen Wegen. Einen wichtigen Einschnitt markiert das Zusammentreffen mit dem Arrangeur Gil Evans, den er 1947 über eine Auftragsarbeit für Claude Thornhill kennen lernte und dessen Vorstellungen vom Orchesterklang er teilte. Ende August 1948 stellten sie ein Nonett für ein Gastspiel im Royal Roost (Pre-Birth Of The Cool, 1948) zusammen, das die melodischen Ideen des Bebops verlangsamt und ausarrangiert in ungewohntem Klanggewand präsentierte. Capitol beschloss, daraus eine Studioplatte zu machen, und so nahmen Evans und Davis zwischen Januar 1949 und März 1950 Birth Of The Cool auf, ein Album, das der Musik der folgenden fünf Jahre den Namen Cool Jazz und die stilistische Richtung pointierter Reduktion der Ausdruckskraft gab. Es wurde außerdem der Beginn einer langen musikalischen Freundschaft, die zahlreiche Meilensteine des orchestralen Jazz wie Miles Ahead (1957), Porgy & Bess (1958), Sketches Of Spain, (1960) und Quiet Nights (1962/63) hervorbrachte. Davis avancierte zu einem Star der neuen Jazzgeneration. Er wurde 1949 auf dem Festival in Paris gefeiert, spielte in den folgenden Jahren mit zahlreichen Berühmtheiten und Gleichgesinnten wie Sarah Vaughan, Sonny Rollins, Art Blakey, Charles Mingus, Thelonious Monk und Horace Silver. Wie viele Jazzmusiker seiner Generation hatte er Drogenprobleme und verlor daher vorübergehend an Popularität, ehe er Mitte der fünfziger Jahre zu alter Schaffenskraft zurückfand. Nach dem Tod Charlie Parkers im März 1955 und dem Ende der Ära des frühen Bebops gelang Davis mit seinem sensationellen Auftritt beim Newport Festival ein eindrucksvolles Comeback. Sein neues Quintett mit dem Saxophonisten John Coltrane, dem Pianisten Red Garland, dem Bassisten Paul Chambers und dem Schlagzeuger Philly Joe Jones entwickelte sich zur führenden Formation des so genannten Hardbop, der die Cool-Improvisationen und die Intensität des Bebops mit afrikanisch polymetrischen Einflüssen und erweiterten harmonischen Systemen zusammenbrachte, wie auf den Alben Workin', Relaxin', Steamin' und Cookin' With The Miles Davis Quintet (alle 1956) zu hören ist. In dieser Phase seiner Laufbahn entwickelte er ein gesteigertes Bedürfnis nach musikalischer Erneuerung. Die harmonischen Experimente von Kollegen wie John Coltrane oder Ornette Coleman beflügelten auch Miles Davis, sich mit modifizierten Ausdrucksformen auseinanderzusetzen. Nachdem er 1957 für Louis Malles Nouvelle Vague-Film Ascenseur pour l'échafaud (1957; Fahrstuhl zum Schafott) den unterkühlten ,,Soundtrack des Existentialismus" geschaffen hatte, wandte er sich zunehmend dem so genannten modalen Spiel zu, das sich nicht mehr auf die gängigen harmonischen Zusammenhänge stützt, sondern auf das Tonleitersystem des Mittelalters. Durch die ungewohnte Intervallgliederung erhielt die Musik neue, reizvolle Färbungen. Im Frühjahr 1959 nahm diese grundlegende Neuerung der Klanggrundlagen mit Kind Of Blue Gestalt an - ein Album, das bis heute vielfach als das beste Jazzalbum aller Zeiten gewertet wird. 4 JAZZROCK Nach der ruhigen Phase der Modalität und den orchestralen Experimenten mit Gil Evans orientierte sich Davis zu Beginn der sechziger Jahre ein weiteres Mal neu. Er gründete 1963 sein neues Quintett mit Herbie Hancock (Piano), George Coleman (1963, Saxophon) bzw. Wayne Shorter (1964, Saxophon), Ron Carter (Bass) und dem jungen Tony Williams (Schlagzeug), das mit Seven Steps To Heaven (1963), E.S.P. (1965), Miles Smiles (1966) oder auch Nefertiti (1967) erfolgreiche Standardplatten des Modern Jazz einspielte und durch die Welt tourte. Der ästhetische Schock des Free Jazz, die steigende Popularität schwarzer Stilistiken wie Funk und Soul, aber auch die archaische Kraft der Rockmusik faszinierten Davis in den späten Sechzigern und veranlassten ihn, die Verbindung der verschiedenen Entwicklungslinien zu versuchen. So entstanden 1969 die beiden Alben In A Silent Way und Bitches Brew, die als erste Jazzrockaufnahmen die stilistische Richtung der folgenden Monate bestimmten. Davis avancierte zum Popstar der Hippiegeneration, spielte auf Festivals wie auf der ,,Isle Of Wight" (1970) und produzierte zahlreiche Platten in unterschiedlichen Besetzungen, die das Idiom des elektrifizierten Jazz erweiterten wie Live-Evil (1970), Big Fun (1970) und On The Corner (1972). Durch anhaltenden Drogenkonsum gesundheitlich angeschlagen, zog er sich jedoch Ende 1974 von der Bühne zurück und verzichtete bis Anfang 1980 vollkommen auf das Trompetenspiel. Erst auf Initiative zahlreicher Freunde kehrte Davis wieder auf die Bühne und ins Studio zurück und schaffte mit The Man With The Horn (1981) und We Want Miles (1981/82) ein erfolgreiches Comeback an der Seite von jungen Kollegen wie Marcus Miller, Mike Stern, Al Foster und dem Saxophonisten Bill Evans. Wieder hatte sich sein Stil verändert und perfektionierte die früher bereits angedeutete Reduktion der Töne in pointiert gesetzte Einzelnoten, die er zumeist in funkig angejazztem Rahmen positionierte. Das letzte Lebensjahrzehnt verbrachte er als umworbener Superstar des Jazz mit ausgedehnten Tourneen, clever arrangierten Alben wie You're Under Arrest (1985), Tutu (1986), Amandla (1989) oder Doo-Bop (1991). Wenige Wochen nach seinem umjubelten Auftritt beim Jazzfestival von Montreux im Juli 1991, das ihn noch einmal unter der Leitung von Quincy Jones mit großem Orchester und Liedern aus der Gil-Evans-Epoche präsentierte, starb Miles Davis überraschend am 28. September 1991 in Santa Monica (Kalifornien). Verfasst von: Ralf Dombrowski Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« (1985), Tutu (1986), Amandla (1989) oder Doo-Bop (1991).

Wenige Wochen nach seinem umjubelten Auftritt beim Jazzfestival von Montreux im Juli 1991, das ihn noch einmal unter der Leitung von Quincy Jones mit großem Orchester und Liedern aus der Gil-Evans-Epoche präsentierte, starb Miles Davis überraschend am 28.

September1991 in Santa Monica (Kalifornien). Verfasst von:Ralf DombrowskiMicrosoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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