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Naturphilosophie - Philosophie.

Publié le 17/06/2013

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Naturphilosophie - Philosophie. 1 EINLEITUNG Naturphilosophie (griechisch philosophia physikae; lateinisch philosophia naturalis), Disziplin der Philosophie, die nach der Natur in ihrem Wesen und ihrer Gesamtheit fragt. Die Frage nach der Gesamtheit unterscheidet sie von der Naturwissenschaft, die jeweils einzelne Aspekte untersucht. Darüber hinaus bemüht sich die Naturphilosophie um die Klärung der Inhalte von Naturvorstellungen sowohl der Naturwissenschaft als auch des Alltagsverstandes. In der Neuzeit lassen sich vier naturphilosophische Hauptfragen unterscheiden: Ausgehend von Immanuel Kant beschäftigte sie sich in der Neuzeit zunächst mit den Bedingungen der Erkenntnismöglichkeit von Natur; in diesem Zusammenhang steht die Frage nach dem Verhältnis des Natürlichen zum Nichtnatürlichen, also zu Kultur, Geschichte und Technik sowie zum Geistigen und Göttlichen. Im Gefolge Baruch Spinozas und Friedrich Wilhelm Joseph Schellings bemühte sich Naturphilosophie zweitens um die Ausformulierung einer allgemeinen Philosophie des Seins. In Anknüpfung an die Ergebnisse der Naturwissenschaft des 19. Jahrhunderts versuchte sie drittens die Grundlagen einer induktiven Metaphysik zu entwickeln. Im 20. Jahrhundert schließlich begreift sich Naturphilosophie häufig als Wissenschaftstheorie der Naturwissenschaft. 2 GESCHICHTE Innerhalb der Geschichte der Naturphilosophie werden als Hochphasen die frühgriechisch-ionische Naturphilosophie, die Naturphilosophie der Renaissance sowie die Philosophie der Romantik unterschieden. In der ionischen Naturphilosophie, der ersten abendländischen Philosophie überhaupt, wurden einzelne Elemente als zentrale Prinzipien des Kosmos betrachtet. So sah Thales von Milet im Wasser, Anaximenes in der Luft und Heraklit im Feuer den Urgrund aller Dinge. Das frühgriechische Naturdenken unterscheidet sich dabei insoweit vom neuzeitlichen Naturbegriff, als das griechische Substantiv physis, welches sich mit dem lateinischen natura nur sehr unzureichend übersetzen lässt, weniger einen Zustand der Welt bezeichnen wollte, als vielmehr eine Weise ihrer Entwicklung; für die vorsokratisch-ionische Naturphilosophie war die Frage nach der Natur (physis) eines Phänomens verbunden mit dem spezifischen Weg, dem Prozess und dem Ziel seines Werdens. Der seit der klassischen Antike weitgehend in Vergessenheit geratenen Prozessgedanke rückte erst wieder in Alfred North Whiteheads Hauptwerk Process and reality. An Essay in Cosmology (1929; Prozeß und Realität) in den Mittelpunkt naturphilosophischer Spekulation. In der Renaissance wurde die durch die mittelalterliche Philosophie stark abgewertete Natur erneut zu einem zentralen Gegenstand der philosophischen Betrachtung; insbesondere bei Giovanni Pico della Mirandola. Seine zentrale These lautete, dass wir über die Naturbetrachtung zur Kenntnis des Göttlichen gelangen können. Ihre dritte Blütezeit erlebt die Naturphilosophie um 1800, zur Zeit des Deutschen Idealismus und der Frühromantik. Den wichtigsten Beitrag liefert Friedrich Wilhelm Schelling, der eine Identität von Vernunft und Natur behauptete. In der Natur seien, so Schelling, unbewusst die selben Kräfte am Werk, die sich bewusst in der menschlichen Vernunft ausdrücken würden. Nachdem sie vom naturwissenschaftlich geprägten Geist der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert als irrational disqualifiziert worden war, wurde die Naturphilosophie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor dem Hintergrund der globalen ökologischen Krise wieder aktuell. Im 18. und 19. Jahrhundert lauteten die zentralen, von Naturphilosophen erörterten Begriffe Raum, Zeit und Materie. Heute stehen demgegenüber Leben, Chaos und Selbstorganisation im Mittelpunkt der Betrachtung. Verfasst von: Andreas Hetzel Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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