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Olmeken - Geschichte.

Publié le 13/06/2013

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Olmeken - Geschichte. Olmeken, historisches indianisches Volk, das die älteste Hochkultur (Blütezeit um 1200 bis ca. 600 v. Chr.) in Mesoamerika, vermutlich sogar in ganz Amerika schuf. Die Olmeken siedelten westlich der Halbinsel Yucatán an der südlichen Golfküste Mexikos in den sumpfigen Flusstälern des Urwalds der heutigen Bundesstaaten Veracruz und Tabasco. Herausragendste Zeugnisse ihrer Kultur sind die kolossalen, bis zu drei Meter hohen Steinköpfe. Die archäologischen Zeugnisse der Olmeken und damit auch Hinweise auf das Volk selbst wurden erst 1939 von Matthew W. Stirling entdeckt, obwohl bereits seit 1862 einzelne Monumente bekannt waren. Den Trägern dieser Kultur wurde zunächst der Name Olmeken gegeben. Der Begriff bedeutet in etwa ,,Leute aus dem Kautschukland" und stammt aus der Sprache der Azteken, die zur Zeit der spanischen Eroberung mehrere Stämme in ihrem Herrschaftsbereich so bezeichneten. Da diese aztekischen Olmeken aber nichts mit den Trägern der alten Hochkultur zu tun hatten, suchte man nach einem anderen Namen und schlug vor, diese nach ihrem größten Zentrum, das bei La Venta (Tabasco) entdeckt wurde, zu benennen. Auch die Bezeichnungen ,,archäologische Olmeken" und ,,Tenocelome" (aztekisch: die mit dem Jaguarmaul) wurden vorgeschlagen. Doch hat sich letztendlich der Name Olmeken allgemein durchgesetzt (lediglich die Kultur der Olmeken wird auch als La-Venta-Kultur bezeichnet). Die Herkunft der Olmeken und die Wurzeln ihrer Kultur sind jedoch weiterhin ungeklärt. Erstes Zentrum der Olmeken war San Lorenzo im Süden von Veracruz. Die Stadt entstand etwa ab dem 15. Jahrhundert v. Chr. und hatte ihre Blütezeit ab dem 12. Jahrhundert v. Chr.; um 900 v. Chr. wurde sie zerstört und etwa 200 Jahre später aufgegeben. Die Anlage erstreckt sich über ein künstlich aufgeschüttetes Erdplateau. Bei Ausgrabungen wurden u. a. eine Reihe der für die Olmeken-Kultur kennzeichnenden, aus Basalt gemeißelten Kolossalköpfe gefunden sowie mit Reliefs verzierte Altäre, ebenfalls aus Basalt, deren Verwendungszweck allerdings nicht geklärt ist und die möglicherweise auch als Throne gedient haben können. Die bis zu drei Meter hohen und 15 bis 30 Tonnen schweren Köpfe tragen individuelle Züge und stellen höchstwahrscheinlich Porträts von Herrschern dar. Auch die Figuren der Reliefs auf den Altären - Herrscher und Gottheiten - sind individuell gestaltet. Nach der Zerstörung von San Lorenzo wurde La Venta im westlichen Tabasco neues Zentrum der Olmeken. Auch La Venta fand ein gewaltsames Ende (um 400 v. Chr.), ausgelöst entweder durch innere Unruhen oder kriegerische Angriffe von außen. Der Ort hat die Form eines unregelmäßigen Kreises von etwa fünf Kilometer Durchmesser. Im Zentrum steht eine rund 33 Meter hohe Erdpyramide mit fast rundem Grundriss, die durch vertikale Furchen und Rippen einem Vulkan ähnlich gestaltet ist. Auf der Plattform ihrer abgeflachten Spitze könnte ein Heiligtum aus Holz oder anderem vergänglichem Material gestanden haben. Um die Pyramide breiteten sich zahlreiche Gebäude sowie Höfe und Terrassen mit mosaikartigem Serpentinpflaster aus. Auch in La Venta fanden sich die typischen kolossalen Steinköpfe sowie Steinaltäre und Stelen, aber auch kleine Steinplastiken und zum ersten Mal auch Jadearbeiten. All diese Arbeiten sind mit hoch entwickelter kunsthandwerklicher Technik und in dem naturalistischen Stil der Olmekenkunst ausgeführt, deren Hauptmotiv Menschen mit runden Gesichtern, breiten Nasen und wulstigen Lippen waren. Sowohl die Ausdehnung als auch die Artefakte der Olmekenkultur lassen ein hierarchisch gegliedertes Staatswesen mit nahrungsmittelproduzierender, abgabenpflichtiger breiter Bevölkerung, einer spezialisierten Kunsthandwerkerschaft und einer Oberschicht vermuten. Sowohl für die außergewöhnlichen Erdpyramiden als auch für die Steinskulpturen lassen sich bisher in Mesoamerika keine Vorformen oder Vorbilder finden; die Kultur der Olmeken scheint, wie aus dem Nichts, technisch und stilistisch voll entwickelt aufzutreten. Dabei ist besonders bemerkenswert, dass die Zentren in den sumpfigen Niederungen der Golfküste lagen und somit Steine (etwa für die Kolossalköpfe) und Jade aus weiter Entfernung mit einem enormen Aufwand herbeigeschafft werden mussten. Und weil der Aufwand so groß war, verwendete man Stein nur für Skulpturen und andere Steinarbeiten mit zumeist rituellem Charakter, nicht aber in der Architektur. Da die perfekte Technik der olmekischen Steinbearbeitung kaum in der steinlosen Küstenregion entstanden sein kann, wird eine Abwanderung der Olmeken aus dem gebirgigen Hochland als ihrem Ursprungsgebiet in die Tiefebene vermutet. Die These, dass sie aus dem weiter westlich gelegenen mexikanischen Bundesstaat Guerrero gekommen seien, konnte bisher nicht bewiesen werden. Frühe Keramikfunde aus San Lorenzo weisen eine Verwandtschaft mit der älteren Ocós-Keramik der südöstlich des Olmekengebietes gelegenen Pazifikküste auf. Doch auch dort wurden bisher keine weiteren Hinweise auf die Anfänge und die Entwicklung der olmekischen Kultur vor 1200 v. Chr. gefunden. Um die notwendigen Steine, aber auch andere Luxuswaren für die herrschende Schicht heranzutransportieren, schufen die Olmeken ein Handelsnetz, das vom zentralmexikanischen Hochland (Anáhuac) im Norden bis in die heutigen Bundesstaaten Oaxaca und Guerrero im Westen Mexikos und weiter südlich die Pazifikküste entlang bis ins heutige Guatemala reichte. Über diese Handelsverbindungen beeinflussten sie nachhaltig die nachfolgenden mesoamerikanischen Hochkulturen, und zwar nicht nur in Bezug auf Kunst (u. a. Bildhauerkunst) und Architektur (Pyramiden), sondern auch in Bezug auf die Herausbildung hierarchischer Gesellschafts- und Herrschaftsstrukturen. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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