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Olympische Spiele der Antike - Geschichte.

Publié le 13/06/2013

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Olympische Spiele der Antike - Geschichte. Olympische Spiele der Antike, bedeutendes Sportereignis der Antike. Sie wurden von mindestens 776 v. Chr. bis 393 n. Chr. alle vier Jahre - der Zeitraum entspricht einer Olympiade - in Olympia abgehalten, wo sich die wichtigste Kultstätte des Zeus befand. Die Olympischen Spiele gehörten zu den Panhellenischen Spielen, die außerdem die Pythischen Spiele (vierjährlich, in Delphi, zu Ehren des Apollon), die Isthmischen Spiele (zweijährlich, bei Korinth, zu Ehren des Poseidon) und die Nemeischen Spiele (zweijährlich, in Nemea, zu Ehren des Zeus) umfassten; im Reigen dieser ,,heiligen Spiele" waren die von Olympia die ältesten, langlebigsten und bedeutsamsten. Der Charakter der Spiele war nicht mit dem einer heutigen Sportveranstaltung zu vergleichen; bei den Olympischen Spielen verbanden sich kultische Zeremonien, Weihehandlungen, musische Wettbewerbe und sportlicher Wettstreit zu einem Fest zu Ehren der Gottheit. Da neben den Athleten auch zahlreiche Bürger aus allen Teilen der griechischen Welt als Zuschauer die Spiele besuchten, waren sie auch als Forum des Austausches in den verschiedensten Bereichen - etwa Politik, Kunst, Philosophie - von erheblicher Bedeutung. Die Spiele entwickelten sich aus einem ursprünglich regionalen Kult unter zunehmender Beteiligung anderer griechischer Staaten. Die allgemein übliche Datierung der ersten Olympischen Spiele auf das Jahr 776 v. Chr. wurde aufgrund von Rekonstruktionen der Siegerlisten vorgenommen, scheint jedoch eine willkürliche Festsetzung zu sein; möglicherweise haben die Spiele schon früher stattgefunden. Die Wettkämpfe wurden von der Stadt Elis ausgerichtet, die auch die Kampfrichter (Hellanodiken) stellte. Im Jahr der Spiele schickte man Abgesandte in die gesamte griechische Welt, um die Städte einzuladen. Diese entsandten Abordnungen, die in der Pracht ihrer Ausrüstungen und in athletischen Höchstleistungen miteinander wetteiferten. An den Wettkämpfen selbst durften nur freie griechische Vollbürger teilnehmen, die frei von Blutschuld waren. Zehn Monate vor Beginn der Wettkämpfe wurde in Elis eine Art Trainingslager eingerichtet, das die Athleten mindestens 30 Tage vor Beginn der Spiele bezogen haben mussten, um den Kampfrichtern ihr Können zu demonstrieren; nur wer hier für geeignet befunden wurde, war für die Spiele qualifiziert. Während des Festes und bei der An- und Abreise schützte ein Gottesfriede (,,Olympischer Friede") die aktiven Teilnehmer und die Besucher vor Übergriffen. Die Spiele wurden einen Monat nach der Sommersonnenwende gefeiert. Sie bestanden zunächst vermutlich nur aus einer einzigen Disziplin, dem Stadionlauf, und dauerten nur einen Tag. Bis 472 v. Chr. wurden weitere Wettkampfdisziplinen hinzugefügt und die Spiele zu einem fünftägigen Fest erweitert, das athletische und hippische (Pferdeund Wagenrennen) Wettkämpfe sowie einen Wettstreit der Trompeter und Herolde umfasste. Die Reihenfolge der Wettkämpfe ist nicht genau bekannt, doch man weiß, dass zum Auftakt der Spiele am ersten Tag der Einzug der Athleten, Kampfrichter und Zuschauer in den heiligen Hain von Olympia sowie umfangreiche Opferhandlungen für Zeus abgehalten wurden. Am zweiten Tag fanden die hippischen Wettkämpfe sowie, als Höhepunkt der Olympischen Spiele, der Pentathlon (griechisch: Fünfkampf) statt. Dieser bestand aus Kurzstreckenlauf, Weitsprung, Speer- und Diskuswurf sowie Ringen. Beim Sprungwettbewerb wurden Sprunggewichte (Halteren) benutzt, der Sprung selbst wurde aus dem Stand ausgeführt. Diskus- und Speerwurf entsprachen bereits weitgehend den modernen Disziplinen, wobei man jedoch dem Speer mit Hilfe eines um den Schaft gewickelten Lederriemens einen zusätzlichen Drall verlieh, der eine größere Flugweite ermöglichte. Den dritten Tag dominierten die Laufwettbewerbe, die im Stadion abgehalten wurden. Das Stadion war ursprünglich nur die ein Stadion (etwa 192 Meter) lange Wettlaufbahn, die von künstlich angelegten Böschungen, auf denen die Zuschauer Platz fanden, gesäumt war. Am vierten Tag fanden die Kampfsportarten Ringen, Faustkampf und Pankration (griechisch: Allkampf), eine Kombination von Ringen und Faustkampf, sowie als letzter sportlicher Wettkampf der Waffenlauf, ein Rennen in voller Rüstung, statt. Abgeschlossen wurden die Olympischen Spiele am fünften Tag durch eine Prozession der Sieger zum Zeustempel und durch Siegesfeiern. Zeiten oder Weiten wurden bei den Wettkämpfen nicht gemessen, da allein der Sieg zählte. Die Sieger wurden in Olympia nur mit einem Kranz aus Zweigen vom Ölbaum geehrt; in ihren Heimatstädten wurden sie als Helden verehrt und erhielten großzügige materielle Leistungen, die von lebenslanger Steuerfreiheit über bürgerliche Ehrenrechte bis hin zu opulenten Beerdigungen reichten. Ihren Höhepunkt hatten die Olympischen Spiele im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. Später setzte eine zunehmende Profanierung ein, die u. a. durch eine räumliche Trennung von Stadion und der Altis, dem heiligen Hain, zum Ausdruck kam. Nachdem Griechenland ab 146 v. Chr. vollständig unter die Herrschaft des Römischen Reiches gelangt war, verloren die Spiele ihren panhellenischen Charakter; die Teilnahme war nun auch Römern und anderen ,,Nichtgriechen" gestattet. Im Jahr 80 v. Chr. ließ der römische Diktator Sulla die Spiele sogar in Rom austragen, nachdem er Olympia im 1. Mithridatischen Krieg geplündert hatte. 393 n. Chr. fanden die Olympischen Spiele der Antike vermutlich zum letzten Mal statt; im Jahr darauf schaffte Kaiser Theodosius I. sie im Zuge seines Verbots aller heidnischen Zeremonien ab. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde die olympische Idee eines friedlichen sportlichen Wettkampfes der ganzen Welt durch Pierre de Coubertin wieder belebt. Siehe Olympische Spiele (Neuzeit) Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. 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