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Ostblock - Geschichte.

Publié le 15/06/2013

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Ostblock - Geschichte. 1 EINLEITUNG Ostblock, eine bis Anfang der neunziger Jahre gebräuchliche politische Bezeichnung, die im Zusammenhang mit dem Ost-West-Konflikt geprägt wurde. Im weiteren Sinne zählten zum Ostblock alle kommunistischen Staaten in Asien und Europa. Der Begriff engte sich im Verlauf der Nachkriegszeit auf die UdSSR (Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken) und die von ihr abhängigen kommunistischen Staaten des östlichen Europa ein, die politisch und militärisch im Warschauer Pakt, wirtschaftlich im Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW bzw. COMECON, Council of Mutual Economic Aid) zusammengeschlossen waren. In letzterem Sinne wurde der Begriff Ostblock zuletzt auf die UdSSR, Polen, Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien und die Deutsche Demokratische Republik angewandt; die Mongolische Volksrepublik war ab 1962 zwar Mitglied des RGW, nicht aber des Warschauer Paktes. 2 ENTSTEHUNG UND ENTWICKLUNG DES OSTBLOCKES BIS IN DIE MITTE DER FÜNFZIGER JAHRE Eine wichtige Vorbedingung für die Entstehung des Ostblockes stellt der so genannte Hitler-Stalin-Pakt (23. August 1939) dar. In einem geheimen Zusatzprotokoll zum gegenseitigen Nichtangriffspakt wurden deutsche und sowjetische Interessensphären in Osteuropa abgesteckt, die es der UdSSR erlaubten, ihren Einflussbereich auf das Baltikum, Ostpolen und einen Teil Rumäniens auszuweiten. Bis zum Ende des 2. Weltkrieges baute Stalin seine Machtsphäre auf das gesamte östliche Mitteleuropa aus. Die während des Krieges sowjetisch besetzten Gebiete wurden zum Teil in die UdSSR eingegliedert; in den Jahren nach Kriegsende wurden Volksrepubliken in Polen, Ungarn, Bulgarien, Rumänien, der Tschechoslowakei und der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands errichtet. Die Konferenz von Jalta legte 1945 faktisch die Teilung Nachkriegseuropas fest; auf der Nachfolgekonferenz von Potsdam verstärkten sich die Spannungen zwischen den USA und der UdSSR (Beginn des Kalten Krieges). Churchill charakterisierte 1946 die ideologische, politische, wirtschaftliche und militärische Abgrenzung des Ostblockes zum westlichen Europa mit dem Begriff des Eisernen Vorhangs. 1948 kam es zum Bruch der UdSSR mit Jugoslawien, das sich unter Tito dem Westen annäherte und einen von Moskau unabhängigen Weg des Sozialismus verfolgte. 1949 wurde der Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) als institutionelle Grundlage der wirtschaftlichen Zusammenarbeit innerhalb des Ostblockes gegründet. Die Gründung der Volksrepublik China im gleichen Jahr bedeutete eine erhebliche Stärkung der kommunistischen Staatenwelt. 3 VON STALINS TOD BIS ZUM ANFANG DER ACHTZIGER JAHRE Nach dem Tod Stalins 1953 wurde mit dem Warschauer Pakt zwar 1955 ein militärisches Bündnis und eine politische Klammer für den Ostblock geschaffen; die von Chruschtschow verfolgte Politik der Entstalinisierung führte jedoch mit Aufständen in Polen und Ungarn 1956 zu einer Stabilitätskrise. Chruschtschow gelang es nicht, den Führungsanspruch der UdSSR im sozialistischen Lager durchzusetzen und den Bruch mit China zu verhindern; in den sechziger Jahren zeigte insbesondere Rumänien Selbständigkeitsbestrebungen. Der Versuch der tschechoslowakischen Regierung von 1968, einen Reformkurs einzuschlagen (Prager Frühling), endete mit dem militärischen Eingreifen von fünf Warschauer-Pakt-Staaten. Aus Protest gegen diesen Schritt trat Albanien, dessen Beziehungen zur UdSSR sich seit Beginn der sechziger Jahre kontinuierlich verschlechtert hatten, aus dem Warschauer Pakt aus. Mit der 1968 verkündeten These von der beschränkten Souveränität sozialistischer Staaten (siehe Breschnew-Doktrin), die nachträglich die militärische Intervention in der Tschechoslowakei rechtfertigen sollte, untermauerte die UdSSR bis in die achtziger Jahre hinein ihren Führungsanspruch innerhalb des Ostblockes. 4 ALLMÄHLICHE AUFLÖSUNG DES OSTBLOCKES Nach zunehmenden innenpolitischen Spannungen in Polen - 1980 Gründung der Gewerkschaft Solidarno?? (Solidarität) - schien 1981 ein Eingreifen der Warschauer-PaktStaaten in Polen bevorzustehen. Der von Dezember 1981 an bis 1983 verhängte ,,kriegerische Zustand" ließ die Kluft zwischen Gesellschaft und Staat in Polen größer werden. Ab 1985 leitete Gorbatschow in der UdSSR angesichts politischer und wirtschaftlicher Probleme einen Reformprozess mit den Schlagworten Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umgestaltung) ein. Unter dem Eindruck dieser Politik wurde insbesondere in Ungarn und Polen ab 1988 ein Prozess der Verselbständigung und Demokratisierung in Gang gesetzt. 1989 öffnete Ungarn mit der Grenze zu Österreich den so genannten ,,Eisernen Vorhang" Bürgerrechtsbewegungen bewirkten in der Deutschen Demokratischen Republik und der Tschechoslowakei einen Kurswechsel. Der Fall der Berliner Mauer im November 1989 markierte einen weltpolitischen Umbruch. Im Rahmen des Vereinigungsprozesses der beiden deutschen Staaten schied die Deutsche Demokratische Republik 1990 aus dem Warschauer Pakt und dem RGW aus. Die Auflösung des RGW (28. Juni 1991) und des Warschauer Paktes (1. Juli 1991) kennzeichnen das Ende des Ostblockes. Die Russische Föderation besitzt im östlichen Europa großen politischen Einfluss. Gegenwärtig streben mehrere ehemalige Ostblockstaaten einen Beitritt zur Europäischen Union und zur NATO an. Verfasst von: Daniel Schlögl Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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