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Pantomime - Theater.

Publié le 21/06/2013

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Pantomime - Theater. Pantomime (griechisch pantómimos: einer, der alles nachahmt), Begriff aus der Theatersprache, der sowohl für einen Künstler verwendet wird, der eine bestimmte Form der mimischen Darstellung betreibt (der Pantomime) als auch für die Art der Darstellung selbst (die Pantomime). Diese wiederum bezeichnet eine Form der darstellenden Kunst, die ohne Worte auskommt und sich stattdessen des Gebärdenspieles mit Mimik, Gestik und Körperbewegungen bedient unter sparsamer Verwendung von Kostümen, Masken oder sonstigen Requisiten. Die Pantomime war bereits in der griechischen Antike als Bestandteil des Tanzes und religiöser Feiern bekannt in Form eines szenischen Spieles, bei dem der Schauspieler mit tänzerischen, gestischen und mimischen Mitteln agierte, begleitet von den erläuternden Worten eines Chores. Im antiken Rom war der Pantomimus in tragischer und komischer Form sehr beliebt, verkam jedoch später durch unzüchtige Sprache und Handlungen zusehends und wurde im 6. Jahrhundert unter Justinian wegen seines anstößigen Inhalts verboten. In Asien kann die Kunst der pantomimischen Darstellung auf eine noch längere Geschichte zurückblicken. In Indien beispielsweise entstanden musikalisch untermalte Tänze und Charakterdarstellungen bereits mehrere Jahrhunderte vor Christus. Eine der klassischen Tanzformen des Hinduismus, Bharata Natyam, entstand auf der Grundlage dieser dramatischen Form, und auch in China und Japan spielte die Pantomime eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Tanz und Schauspiel. Restformen des römischen Pantomimus überlebten in der Commedia dell'Arte, einer improvisierten Komödie mit stereotypen Charakteren, die im Italien des 16. Jahrhunderts entstand und sich von dort in ganz Europa verbreitete. Dort fand sie besonders im englischen und französischen Kulturraum in Form der Harlekinade des 17. und 18. Jahrhunderts Verbreitung, einer eigenständigen, oft sozialkritischen Schauspielform, in deren Zentrum der Harlekin oder Pierrot stand. Der Harlekinade ging häufig eine Szene voraus, in der die Schauspieler mit den Mitteln des Tanzes und der Pantomime Geschichten aus der klassischen Mythologie oder Märchen darstellten, als deren Höhepunkt sich die Hauptperson in Harlekin verwandelte. Mit der Zeit erhielt die Eröffnungsszene immer größeres Eigengewicht. Der berühmte englische Schauspieler und Pantomime Joseph Grimaldi, ein hervorragender Akrobat, erfand zahlreiche Tricks und Bühnenmaschinerien und schuf die Figur eines derbkomischen Clowns, der den graziöseren Harlekin schließlich immer mehr verdrängte. Die Pantomime entwickelte sich schließlich unter Einbeziehung von Märchen, Liedern, Tanz, akrobatischen Einlagen, Dialogen und anderen Elementen des englischen Varietétheaters zu einem ausgefeilten Bühnen- und Kostümspektakel. Traditionell übernahmen junge Schauspielerinnen die Rolle des Helden bzw. der jungen männlichen Hauptperson; ein männlicher Schauspieler stellte pantomimisch und in bewusst komischer Übertreibung die weibliche Hauptperson dar. Bei der Pantomime in ihrer heutigen Form wird die Handlung ausschließlich über Gesten, Bewegungen und Gebärden ausgedrückt. Sie wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts von dem französischen Schauspieler Jean Gaspard Debureau zur höchsten Blüte erhoben, der eine Gestalt der frühen Commedia dell'Arte in den liebeskranken Clown Pierrot umdeutete. Zu den herausragenden Pantomimen des 20. Jahrhunderts zählen die Franzosen Jean-Louis Barrault und Étienne Decroux. Letzterer gilt als Schöpfer der modernen Pantomimentechnik, ebenso dessen Schüler Marcel Marceau, der die Figur des Clowns Bip entwickelte. Auch die Schauspieler in den frühen Stummfilmen, allen voran Charlie Chaplin oder Buster Keaton, waren in ihrer Darstellung maßgeblich auf die Mittel der Pantomime angewiesen. Die meisten jüngeren Pantomimen waren stark beeinflusst vom Stummfilm und von Marceau, der zusammen mit Samy Molcho Ende der sechziger Jahre in Berlin das erste Internationale Pantomimenfestival ins Leben rief und in den siebziger Jahren eine eigene Pantomimenschule gründete. In den siebziger Jahren reüssierte auch das Trio Mummenschanz mit seinen interpretierenden Programmen. Weitere Künstler, wie Bill Irwin, David Shiner und Bill Berky, gehörten der Schauspielergeneration des so genannten ,,neuen Vaudeville" an, die den Aufschwung der Pantomime in den achtziger und beginnenden neunziger Jahre trugen. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus entstanden in Moskau, Leningrad und Prag zahlreiche experimentelle Pantomimegruppen mit anspruchsvollen und innovativen Programmen. Auch das moderne Ballett erhielt durch die Ausdrucksformen und -techniken der Pantomime wichtige Impulse. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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