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Patrizier - Geschichte.

Publié le 13/06/2013

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Patrizier - Geschichte. Patrizier (von lateinisch patres: Väter, Vorfahren, Senatoren; davon abgeleitet patricii: Nachkommen von Sippenoberhäuptern, den patres), im antiken Rom die Angehörigen der alten Adelsfamilien; in Mittelalter und früher Neuzeit die Angehörigen der städtischen Oberschicht. Die Patrizier der Römischen Republik waren die Nachkommen der ältesten und höchstrangigen Adeligen, d. h. derjenigen, die allein bereits in der Königszeit die Mitglieder des Adelsrates, des Senats, und seit dem Beginn der Republik die Konsuln stellten. Sie bildeten die weitgehend in sich abgeschlossene Geburtsadelklasse des Patriziats, die bis zu den Ständekämpfen allein die gesamte politische Macht in Form der Magistrate (zumindest der höheren, kurulischen Ämter) und der Senatssitze innehatte. Die übergeordnete Position der Patrizier gründete neben der politischen Macht und der Herkunft auf einer Reihe von Privilegien, auf ihrem umfangreichen Landbesitz und der großen Anzahl von Klienten. Nach dem Ende der Ständekämpfe im frühen 3. Jahrhundert v. Chr., in denen die Plebejer politische Gleichberechtigung erlangten, mussten die Patrizier die reichen plebejischen Geschlechter an der Macht teilhaben lassen und bildeten nun zusammen mit den in Ämter aufgestiegenen Plebejern eine neue AmtsadelOberschicht, die Nobilität, die sich ebenfalls, wie zuvor das Patriziat, gegen Aufsteiger abschloss. Ihre Privilegien verloren die Patrizier nun zum größten Teil, und auch die Anzahl der Patriziergeschlechter ging sukzessive zurück: Gab es in der Frühzeit etwa 50 oder 60 patrizische Geschlechter, so waren sie in der Endphase der Republik bis auf ein gutes Dutzend ausgestorben. Kaiser Augustus und nach ihm noch weitere Kaiser nahmen vornehme plebejische Geschlechter in das Patriziat auf, was jedoch längerfristig auch nicht zum Erhalt dieser Schicht beitragen konnte. Im 4. Jahrhundert n. Chr. führte Kaiser Konstantin patricius als persönlichen, vom Kaiser verliehenen Ehrentitel ein, der später sogar auch an hochrangige Nichtrömer verliehen wurde. In den europäischen Städten des Mittelalters bildeten die eingesessenen, reichen und ratsfähigen Bürgerfamilien das Patriziat. Im 14. Jahrhundert kämpften vielerorts die Zünfte gegen die politische Vormachtstellung der Patrizier, teils mit Erfolg; dies sowie wirtschaftliche und politische Umwälzungen ließen das städtische Patriziat in der Folgezeit an Privilegien, Einfluss und Bedeutung verlieren. Dennoch hat sich der Begriff Patrizier als Bezeichnung für alteingesessene, zumeist wohlhabende bürgerliche (Kaufmanns-)Familien bis heute gehalten. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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