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Politische Theorie - Politik.

Publié le 16/06/2013

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Politische Theorie - Politik. 1 EINLEITUNG Politische Theorie, Teilgebiet der Politikwissenschaft, das sich mit den Lehren (abendländischer) politischer Denker beschäftigt. Diese Theorien kreisen häufig um den Staat sowie um das Verhältnis von Staat und Gesellschaft bzw. Individuum. Sie wurden vor dem Hintergrund spezifischer gesellschaftlicher Verhältnisse entwickelt; in der Regel werden diese Verhältnisse in der Theorie entweder affirmiert oder transzendiert. 2 POLITISCHE THEORIEN DER ANTIKE Der griechische Philosoph Platon beschrieb nicht reale Verhältnisse, sondern einen idealen, d. h. den bestmöglichen Staat. Dieser sollte von den Besten, genauer von Philosophen regiert werden. Unter dieser herrschenden Aristokratie sollte ein Kriegerstand existieren, dessen Aufgabe die Verteidigung des Staates nach innen und außen sei. Die übrigen Bürger ordnete Platon dem Nährstand zu, der sich selbst zu mäßigen und die anderen Stände zu versorgen habe. Besitz, aber auch Frauen und Kinder sollten den Bürgern gemeinsam gehören. Aristoteles unterschied verschiedene Staatsformen (z. B. Monarchie, Aristokratie, Volksherrschaft) nach der Anzahl der Regierenden. Besonders stabil sei eine Verfassung, die die Vorzüge aller Staatsformen in sich vereine. Der Staat war für Aristoteles Sache der freien Bürger; die Sklaverei sah er als natürlich an. Der römische Staatsmann Marcus Tullius Cicero sorgte für die Weitervermittlung der politischen Theorien aus Griechenland; er formulierte ferner die Idee eines Naturrechtes. Die politischen Theorien der Antike basierten auf einem gesellschaftlichen Umfeld, das durch Handel, Eroberung und Sklaverei geprägt war. 3 MITTELALTER Großen Einfluss auf die mittelalterliche Geistesgeschichte übte der Kirchenlehrer Aurelius Augustinus aus: Er sah sich mit einem Ringen von Gottesstaat und irdischem Staat konfrontiert, aus dem am Ende der Gottesstaat siegreich hervorgehen müsse. Später schlug sich die realpolitische Auseinandersetzung von Kirche und Staat, von Kaisertum und Papsttum in der Zweigewalten- bzw. Zweischwertertheorie nieder. Thomas von Aquin bejahte die Notwendigkeit von staatlichen Gesetzen zur Regelung des menschlichen Lebens, hielt jedoch an der Vorstellung fest, dass diese Gesetze Gottes Wille zum Ausdruck bringen müssten. Auf der anderen Seite leiteten die weltlichen Herrscher seit dem 8. Jahrhundert ihr Herrschaftsrecht ,,von Gottes Gnaden" ab (Gottesgnadentum), legten also selbst auf eine metaphysische Begründung ihrer Herrschaft Wert. Faktisch war die feudale Gesellschaft durch adeligen Grundbesitz und daraus abgeleitete Herrschaftsrechte gekennzeichnet. Diese ständische Ordnung und ihre Legitimation lösten sich auf, durch Bauernaufstände, durch aufstrebende Stadtbürger und durch Fürsten, die einen absoluten Machtanspruch erhoben. Landesherrschaften mit souveränen Landesherren an der Spitze entstanden, und in der Folge bildete sich der moderne Nationalstaat heraus. 4 MACHIAVELLI, HOBBES UND ANDERE Im Zuge der Renaissance wurde die religiöse Legitimation der Herrschaft abgestreift, bei Niccolò Machiavelli auch jegliche moralische. Machiavelli beschrieb, wie der Fürst seine Macht bzw. seinen Reichtum bewahrt und erweitert; er beschrieb also Techniken der Machtausübung und behauptete nicht, diese würden oder sollten dem Volk zugutekommen. Inhalt der Staatsräson ist das Interesse des Herrschers und nur dieses. Im Gegensatz dazu entwarf Thomas Morus eine utopische Gesellschaft, in der das Privateigentum abgeschafft ist und die Menschen auf der Basis religiöser Toleranz zusammenleben. Jean Bodin arbeitete vor dem Hintergrund der Hugenottenkriege in Frankreich als entscheidendes (und bis heute gültiges) Kriterium der Staatsgewalt deren Souveränität heraus. Danach ist der Staat die höchste Gewalt. Der Herrscher hat das Recht auf Gesetzgebung und Kriegsführung sowie die Finanzhoheit, soll aber Freiheit und Eigentum der Untertanen unangetastet lassen. Der englische Philosoph Thomas Hobbes entwickelte die Vorstellung eines Vertrags zwischen Volk und Regierung, wodurch der Staat konstituiert werde. Die Macht des Staates müsse unumschränkt sein, forderte Hobbes, und sie solle zum Wohl des Volkes ausgeübt werden. Hobbes' Vertragstheorie reflektiert die Vertrags- und Marktbeziehungen der sich entwickelnden bürgerlichen Gesellschaft. 5 DER GESELLSCHAFTSVERTRAG John Locke ging ebenfalls von der Idee eines Gesellschaftsvertrags aus, sprach sich jedoch für eine Teilung der Staatsgewalt aus, um so die Gefahr eines unumschränkt herrschenden Staates zu bannen. Locke verpflichtete den Staat zur Sicherung des Eigentums - begründete also den Liberalismus, der das Interesse des (Besitz-)Bürgertums als allgemeines fasste. Auch der französische Aufklärer Charles de Montesquieu vertrat die Auffassung, die Staatsgewalt werde durch eine Gewaltenteilung in Legislative, Exekutive und Judikative begrenzt. Grundlage dieser politischen Theorie war die gesellschaftliche Entwicklung im Frankreich des 18. Jahrhunderts: Das Bürgertum erstarkte wirtschaftlich mehr und mehr und griff schließlich nach der politischen Macht. Parallel zu dieser Entwicklung formulierte Jean Jacques Rousseau seine Theorie der Volkssouveränität. Rousseau ging - wie Hobbes und Locke - von einem Gesellschaftsvertrag aus. Die so entstehende bürgerliche Freiheit beinhaltet die Beteiligung der Individuen an der staatlichen Herrschaft sowie die Garantie ihres Eigentums durch diese. Aus der politischen Freiheit folgte für Rousseau die Gleichheit der Bürger (gegenüber dem Staat). Die politischen Theorien der Aufklärung wirkten auf die amerikanische Unabhängigkeitserklärung ebenso wie in der Französischen Revolution. 6 KANT UND HEGEL Der deutsche Philosoph Immanuel Kant übernahm die Theorie des Gesellschaftsvertrags, der Volkssouveränität und den Gedanken einer republikanischen Staatsform einschließlich der Gewaltenteilung. Kants Auffassung nach können sowohl die republikanische Staatsform als auch ein Staatenbund den ,,ewigen" Frieden zwischen den Staaten garantieren. Breite politische Wirkung erzielte G. W. F. Hegel, indem er Wirklichkeit und Vernunft für identisch erklärte und insbesondere den Staat als Inkarnation der Vernunft (und Sittlichkeit) betrachtete. Vor dem Hintergrund der politischen Verhältnisse in Deutschland zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Hegels Staatstheorie als Legitimation des Bestehenden verstanden. 7 DIE INDUSTRIELLE REVOLUTION Im Zuge von industrieller Revolution und aufstrebendem Kapitalismus entstanden als Gegenbewegungen der Sozialismus und Anarchismus. Männer wie P. J. Proudhon, M. Bakunin und P. Kropotkin wandten sich gegen das Eigentum und forderten die Abschaffung des Staates. Weitaus größeren Einfluss erlangte jedoch der Begründer des wissenschaftlichen Sozialismus Karl Marx. Er kritisierte das Eigentum als Ausschluss der Arbeiter von den Produktionsmitteln. Der Staat als Garant des Eigentums könne nicht abgeschafft werden, sondern werde absterben, wenn mit dem Eigentum die Warenproduktion, die Konkurrenz, das Geld und die Klassen aufgehoben würden. Ziel sei eine klassenlose Gesellschaft, in der die Arbeit Schritt für Schritt minimiert werde und der Zweck allen Wirtschaftens in der Bedürfnisbefriedigung (statt der Geldvermehrung) bestehe. Die Marx'sche Lehre wurde von W. I. Lenin modifiziert und in dieser Form der Realität der sozialistischen Staaten angepasst. Auf Marx fußt auch die kulturkritische Theorie der Frankfurter Schule, deren wichtigste Vertreter Max Horkheimer, Theodor W. Adorno und Herbert Marcuse waren. 8 FASCHISMUS UND DEMOKRATIE Mit der Machtergreifung des Nationalsozialismus in Deutschland wurde die politische Theorie Adolf Hitlers in die Tat umgesetzt. Innenpolitisch sah dessen Programm die unbedingte Verpflichtung des Einzelnen auf den Nutzen des Staates vor, was u. a. die Beseitigung von Staatsfeinden und ,,Volksschädlingen" aller Art einschloss. Außenpolitisch erstrebte Hitler den nur per Krieg zu erzwingenden Aufstieg Deutschlands zur Weltmacht. Nach 1945 wurde die von Hitler beseitigte Staatsform der Demokratie wieder hergestellt und in der politischen Theorie untermauert. Einflussreich wurde die Position Karl Raimund Poppers, der die Demokratie mit dem Argument bejahte, dass sie Freiheit und Sicherheit gewährleiste. Popper machte es sich zum Anliegen, die ,,offene Gesellschaft" gegen ihre Feinde zu verteidigen. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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« Mit der Machtergreifung des Nationalsozialismus in Deutschland wurde die politische Theorie Adolf Hitlers in die Tat umgesetzt.

Innenpolitisch sah dessen Programm dieunbedingte Verpflichtung des Einzelnen auf den Nutzen des Staates vor, was u.

a.

die Beseitigung von Staatsfeinden und „Volksschädlingen” aller Art einschloss.Außenpolitisch erstrebte Hitler den nur per Krieg zu erzwingenden Aufstieg Deutschlands zur Weltmacht.

Nach 1945 wurde die von Hitler beseitigte Staatsform derDemokratie wieder hergestellt und in der politischen Theorie untermauert.

Einflussreich wurde die Position Karl Raimund Poppers, der die Demokratie mit dem Argumentbejahte, dass sie Freiheit und Sicherheit gewährleiste.

Popper machte es sich zum Anliegen, die „offene Gesellschaft” gegen ihre Feinde zu verteidigen. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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