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Preußen - Geschichte.

Publié le 13/06/2013

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Preußen - Geschichte. 1 EINLEITUNG Preußen, ehemaliges Königreich und Land im Deutschen Reich. Ende des 19. Jahrhunderts, zur Zeit seiner größten Ausdehnung, erstreckte sich Preußen von den Küsten der Nord- und Ostsee im Norden bis zur Schweiz im Süden und Österreich-Ungarn im Süden und Südosten, von Belgien, den Niederlanden, Frankreich und Luxemburg im Westen bis zum Russischen Reich im Osten. Das moderne Preußen war - mit großen territorialen Änderungen - nacheinander ein souveränes Königreich (1701-1871), das größte Königreich innerhalb des Deutschen Reiches (1871-1918), ein Bundesstaat in der Weimarer Republik (1919-1933) und eine Verwaltungseinheit mit 13 Provinzen im gleichgeschalteten Dritten Reich (19331945). Nach dem 1. Weltkrieg musste Deutschland 1919 im Versailler Vertrag Westpreußen an Polen abtreten. Ostpreußen wurde durch einen Gebietsstreifen, den Polnischen Korridor, von Deutschland abgetrennt, um Polen den Zugang zur Ostsee zu ermöglichen. Die anderen Provinzen Preußens zwischen den beiden Weltkriegen waren die Rheinprovinz, Brandenburg, Pommern, Berlin, Sachsen, Schleswig-Holstein, Hannover, Westfalen, die Grenzmark Posen-Westpreußen (heute in Polen), HessenNassau, Hohenzollern und Schlesien (heute zum Teil in Polen und zum Teil in der Tschechischen Republik). 1947, nach dem 2. Weltkrieg, wurde Preußen als politische Einheit aufgelöst und mit Ausnahme von Ostpreußen auf die vier Besatzungszonen Deutschlands aufgeteilt. Der nordöstliche Teil Ostpreußens wurde von der UdSSR annektiert, das übrige Ostpreußen kam unter polnische Verwaltung. Die Hauptstadt Preußens war Berlin, zu den wichtigsten Städten gehörten Frankfurt/Main, Köln, Essen, Dortmund, Düsseldorf, Magdeburg, Stettin (heute Szczecin) und Königsberg (heute Kaliningrad). 2 DIE FRÜHE GESCHICHTE Der Volksstamm, von dem sich der Name Preußen herleitet, wird in den frühesten Quellen als Prussi oder Borussi bezeichnet. Dieser Volksstamm war mit den Litauern verwandt und bewohnte das Gebiet zwischen der Weichsel und der unteren Memel. Die Sachsen drangen im 10. Jahrhundert nach Osten bis in dieses Gebiet vor, konnten die Preußen aber nicht unter ihre Herrschaft bringen und zum Christentum bekehren. 997 starb der böhmische Bischof Adalbert als Missionar in Preußen den Märtyrertod. Der christliche Glaube setzte sich erst um die Mitte des 13. Jahrhunderts durch, als der Deutsche Orden die Preußen unterwarf und deutsche und niederländische Siedler ins Land holte. Am Ende des 13. Jahrhunderts hatte der Orden das Gebiet vollständig unter seiner Kontrolle und beherrschte es ab diesem Zeitpunkt als päpstliches Lehen. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts entwickelte sich eine starke Opposition gegen den Deutschen Orden. 1386 wurden Litauen und Polen in Personalunion regiert, und 1410 besiegte ein polnisch-litauisches Heer den Deutschen Orden in der Schlacht bei Tannenberg. Nach weiteren Kriegen blieb dem Deutschen Orden im Zweiten Frieden von Thorn 1466 nur noch der östliche Teil Preußens, allerdings unter polnischer Lehenshoheit. Westpreußen fiel ganz an Polen. 1525 wandelte der letzte Hochmeister des Deutschen Ordens, Albrecht von Brandenburg, unter dem Einfluss der Reformation den Ordensstaat Ostpreußen in ein weltliches, erbliches Herzogtum Preußen um. 1618 ging das Herzogtum, immer noch ein polnisches Lehen, an Johann Sigismund, einen Hohenzollern. Sein Enkel Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg, löste im Frieden von Oliva 1660 Ostpreußen aus der polnischen Lehenshoheit. Friedrich Wilhelm zentralisierte die Verwaltung des Herzogtums und drängte den Einfluss des Adels und der Städte zurück. 3 DAS KÖNIGREICH PREUSSEN Friedrich Wilhelms Sohn Friedrich I. nahm 1701 den Titel eines Königs in Preußen an. Als Gegenleistung für die Anerkennung des Königtums durch den Kaiser musste er Leopold I. militärische Unterstützung im Spanischen Erbfolgekrieg zusagen. Der Sohn Friedrichs, Friedrich Wilhelm I., baute das preußische Heer erheblich aus und stellte es in den Mittelpunkt des Staates. Seinem Sohn Friedrich II., dem Großen, hinterließ er wohl geordnete Finanzen und das beste Heer in Europa. 1740 marschierte Friedrich II. in das österreichische Schlesien ein und löste den Österreichischen Erbfolgekrieg aus; am Ende des Siebenjährigen Krieges 1763 hatte er Schlesien endgültig für Preußen erworben. Dank der militärischen Erfolge Friedrichs des Großen stieg Preußen zu einer europäischen Großmacht auf. 1772 annektierte Friedrich im Zuge der 1. Polnischen Teilung Westpreußen, verband so sein Königreich Preußen im Osten mit Brandenburg und dem Hauptteil seiner Besitzungen im Westen und nannte sich nun König von Preußen. Friedrichs Regierung galt als Vorbild für den aufgeklärten Absolutismus. Friedrichs II. Nachfolger Friedrich Wilhelm II. erwarb durch die 2. und die 3. Polnische Teilung weitere Gebiete hinzu, u. a. Danzig und Thorn. Friedrich Wilhelm III. konnte dank seiner Neutralitätspolitik gegenüber dem revolutionären bzw. dem napoleonischen Frankreich den preußischen Besitz nochmals erweitern; aber nach der preußischen Niederlage in der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt gegen Napoleon verlor Preußen im Frieden von Tilsit 1807 etwa die Hälfte seines Territoriums. Nach dem Zusammenbruch Preußens leitete Friedrich Wilhelm III. umfangreiche Reformen in Verwaltung, Militär, Wirtschaft und Bildungspolitik durch (siehe preußische Reformen). Nach den Siegen der Alliierten über Napoleon in den Befreiungskriegen konnte sich Preußen wieder in alter Größe konsolidieren. 4 DIE VORHERRSCHAFT PREUSSENS IN DEUTSCHLAND Auf dem Wiener Kongress 1815 wurde Preußen nicht nur im alten territorialen Umfang bestätigt, sondern konnte sein Staatsgebiet sogar noch vergrößern. Preußen hatte seine Großmachtstellung wiedererlangt. Der Deutsche Bund, der auf dem Wiener Kongress gegründet worden war, wurde dominiert von dem Dualismus zwischen Preußen und Österreich, den beiden größten Mächten innerhalb des Bundes. Unter König Wilhelm I. und seinem Ministerpräsidenten Otto von Bismarck erreichte Preußen den Höhepunkt seiner Macht. Die Deutsch-Dänischen Kriege (1848-1850 und 1864) und der Deutsche Krieg gegen Österreich (1866) bestätigten Preußen als Vormacht in Deutschland, führten zur Auflösung des Deutschen Bundes und zur Gründung des Norddeutschen Bundes unter preußischer Führung. Mit dem Deutsch-Französischen Krieg (1870/71) und der Proklamation Wilhelms I. zum deutschen Kaiser wurde schließlich die Einigung Deutschlands unter preußischer Führung vollendet. Etwa zwei Drittel des Gebiets des Deutschen Reiches und drei Fünftel seiner Bevölkerung waren preußisch. Mit der Gründung des Deutschen Reiches ging die Geschichte Preußens in der Geschichte des Deutschen Reiches auf. Siehe auch deutsche Geschichte; Deutsches Kaiserreich Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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