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Religionsphilosophie - Philosophie.

Publié le 17/06/2013

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Religionsphilosophie - Philosophie. 1 EINLEITUNG Religionsphilosophie, zu den jüngeren Teilgebieten der Philosophie zählender Zweig, der sich mit Grundfragen der Religion(en) beschäftigt und die zu ihrer Lösung entwickelten religiösen Weltanschauungslehren und Lebensorientierungsversuche analysiert. Hauptthemen religionsphilosophischer Betrachtungen sind vor allem die Versuche der Bestimmung von Wesen und Funktion des Phänomens Religion, die Möglichkeit und Wirklichkeit von Offenbarung, die Probleme von Unsterblichkeit, die Theodizee und die Endlichkeit des Menschen. In den älteren philosophischen Entwürfen nahmen die Gottesbeweise und die Wahrheitsfrage einen größeren Raum ein. Der Religionsphilosophie geht es außerdem darum, die Struktur des religiösen Aktes und die Eigenart der religiösen Gegenstände zu beschreiben. Sie befasst sich also nur mit der Gültigkeitsfrage, d. h. mit der Problematik der Gültigkeit einer religiösen Fragestellung, nicht aber mit der Wirklichkeitsfrage, die letztlich der persönlichen Entscheidung anheimfällt. 2 ABGRENZUNG Die für die Philosophie konstitutiven allgemeinen Begründungs-, Geltungs- und Sinnfragen, deren Antworten schließlich zum Begreifen führen sollen, wendet die Religionsphilosophie auf den Bereich der Religionen an. Sie erweitert dieses Vorgehen jedoch noch, indem sie religiöse Vorstellungen von Schöpfung, Gnade oder Offenbarung zum Begriff der Vernunft ins Verhältnis setzt. Die Theologie fragt danach, wie sich Gott selbst auf die Welt und den Menschen bezieht, konstituiert damit das Dogmensystem der christlichen Kirchenlehre. Religionsphilosophische Betrachtung hingegen setzt voraus, dass die Formen des Zusammenlebens nicht von Gott, sondern von den Menschen gemacht sind. Während Theologie den Glauben in den Mittelpunkt rückt, wird in der Religionsphilosophie die Rationalität zum Anknüpfungspunkt des weiteren Nachdenkens, das keine Autorität akzeptiert und keine Glaubenserfahrung zur Grundlage nehmen kann, die nicht jedem Menschen zugänglich ist. In der evangelischen Kirche haben religionsphilosophische Fragen nur eine geringe Bedeutung, denn schon die Dialektische Theologie hatte die Möglichkeit adäquater Gotteserkenntnis außerhalb einer Offenbarung in Christus abgelehnt. 3 GESCHICHTE UND WICHTIGSTE VERTRETER Die philosophische Besinnung auf das Wesen der Religion und ihres Wahrheitsgehaltes geht bereits auf die Anfänge der Philosophie zurück. In der Antike entstand ein Typus der Religionsphilosophie, der später immer wieder auftreten sollte: die Religions- und Mythenkritik. Sie charakterisierte die Religion als ein System vorwissenschaftlicher Erklärung der Natur und Gesellschaft. Die Griechen Aristophanes und Xenophanes spotteten über eine mythologische Deutung der Welt. Eine kritische Neubearbeitung mythologischer Texte nahmen ebenfalls Sokrates und Platon vor. 3.1 Entstehung Als eigenständige Disziplin innerhalb der westlichen Philosophie etablierte sich die Religionsphilosophie im Umfeld der europäischen Aufklärung. Erstmals belegen lässt sich die Bezeichnung Philosophie der Religion am Ende des 18. Jahrhunderts. Die scheinbar so fest im Bewusstsein des Menschen verankerte Vorstellung von Gott war nicht erst durch die kritisch fragende Religionsphilosophie ins Wanken geraten. Bereits Blaise Pascals Wette auf die Existenz Gottes oder die seit Gottfried Wilhelm Leibniz akut gewordene Theodizeefrage trugen ebenfalls dazu bei, dass Gott im Bewusstsein der Menschen seine zentrale Bedeutung als nichtanzweifelbare Größe allmählich verlor. 1700 erschien eine anonyme Schrift mit dem Titel Traktat über die drei Betrüger. Sie erklärte schlichtweg das Judentum, das Christentum und den Islam zu Blendwerken und Einschüchterungsideologien. Zwar gingen die aufgeklärten Philosophen nicht ganz so weit, doch versuchten sie, die Religion im Zeitalter der Vernunft auf verschiedene Weise zu legitimieren. Immanuel Kant etwa suchte sie in die Praktische Vernunft einzuordnen und machte aus ihr eine überhöhte Moral, indem er behauptete, dass die Befolgung der Gebote Gottes gleichbedeutend sei mit der Befolgung der Gebote der Vernunft. Ähnliche Aussagen lassen sich bei Johann Gottlieb Fichte finden, der Gott als moralische Weltordnung auffasst. Georg Wilhelm Friedrich Hegel ordnete die Religionsphilosophie in sein System der Vernunft ein. In der Geschichte und damit auch in der Religionsgeschichte verwirklicht sich der göttliche Geist im endlichen Geist. Religion wird damit zum Wissen um Gott. In der Romantik und im deutschen Idealismus beeinflusste Friedrich Wilhelm Schelling mit seiner pantheistischen Naturphilosophie und später seiner Identitätsphilosophie die Religionsphilosophie. Søren Aabye Kierkegaard erklärte die Offenbarung zum Paradoxon und entzog sie damit der Notwendigkeit einer Begründung. Ähnlich verhielt sich die Tradition, die von Friedrich Schleiermacher über Novalis bis weit in den protestantischen Pietismus reichte: Sie erklärte, dass Religion ihre Rechtfertigung allein im Gefühl bzw. der Empfindung habe, ohne rational begründbar zu sein. Analog zur Mythoskritik der Antike stand die Religionsphilosophie am Ende des 19. Jahrhunderts im Zeichen der Religionskritik, vertreten von Ludwig Feuerbach, Karl Marx (,,Religion als Opium des Volkes") und Sigmund Freud. Friedrich Nietzsche gar postulierte: ,,Gott ist tot". Im 20. Jahrhundert beeinflussten Max Schelers phänomenologisches Vorgehen und Rudolf Ottos Anknüpfen an Schleiermacher die Religionsphilosophie. 3.2 Gegenwartsströmungen Die katholische Neuscholastik versucht die Frage nach Gott und dem Sinn des Christentums neu zu stellen. In der Fundamentaltheologie wird dabei an die in altkirchlicher Theologie geübte Apologie, die die Vernünftigkeit des Glaubens philosophisch aufzeigen wollte, angeknüpft. Mit einem allgemein gültigen Vernunftbegriff, von dem Natürliche Theologie und Aufklärung ausgingen, wird in der Gegenwart nicht mehr operiert, da dessen Inhalte traditionsbedingt sind. Auch eine Religionskritik führt zu keinem befriedigenden Ergebnis, denn sie geht von traditionsbezogenen Prämissen wie Moral, Individuum und Gesellschaft aus. Deshalb werden diese religionsfundierenden oder religionskritischen Ansätze in neuerer Zeit weitergeführt und münden in einer beiden vorgeordneten und erweiterten Disziplin: Sie untersucht, was religiöse Phänomene charakterisiert und beschreibt die Art und Weise ihrer Begründung (Apologie) und Kritik (Destruktion). Ausgehend von der analytischen Philosophie und den phänomenologischen Fragestellungen nahm die Religionsphilosophie seit den siebziger Jahren eine Entwicklung in verschiedener Hinsicht: Einerseits versucht die phänomenologische Methode, wie sie z. B. Max Scheler und Gerardus van der Leeuw anwendeten, mannigfaltige Zeugnisse der verschiedenen Religionen zu vergleichen. Sie greift damit auf die Ergebnisse der Religionswissenschaft zurück. Andererseits nimmt die Richtung, die direkt an Ludwig Wittgenstein anschließt, eine Analyse des religiösen Sprachgebrauchs vor. Damit verschiebt sich die Frage nach dem Wesen der Religion zur Frage nach der religiösen Sprache (Ernst Cassirer, Hermann Cohen, Martin Buber). Der modifizierte Anschluss daran ist eine paradigmenbezogene Religionsphilosophie. Sie thematisiert die in der Sprache enthaltenen Leitbegriffe wie Gott, Liebe und Gesellschaft und untersucht sie hinsichtlich ihres Bedeutungsgehaltes. Eine Erweiterung erfuhr die Methode noch, als, von der Soziologie beeinflusst, der Kontingenzbegriff durch Niklas Luhmann und Hermann Lübbe in die religionsphilosophische Diskussion eingeführt wurde. Religion wird hierbei als Bewältigung der Zufälligkeiten im Leben und damit als fundamentales menschliches Bedürfnis verstanden. In der Nachfolge Martin Heideggers und innerhalb der Rationalitätsdiskussion beeinflussten Hermeneutik und Existenzphilosophie die religionsphilosophischen Entwürfe. Verfasst von: Heide Riss Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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« enthaltenen Leitbegriffe wie Gott, Liebe und Gesellschaft und untersucht sie hinsichtlich ihres Bedeutungsgehaltes. Eine Erweiterung erfuhr die Methode noch, als, von der Soziologie beeinflusst, der Kontingenzbegriff durch Niklas Luhmann und Hermann Lübbe in diereligionsphilosophische Diskussion eingeführt wurde.

Religion wird hierbei als Bewältigung der Zufälligkeiten im Leben und damit als fundamentales menschliches Bedürfnisverstanden. In der Nachfolge Martin Heideggers und innerhalb der Rationalitätsdiskussion beeinflussten Hermeneutik und Existenzphilosophie die religionsphilosophischen Entwürfe. Verfasst von:Heide RissMicrosoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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