ROSAT - Astronomie.
Publié le 10/06/2013
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ROSAT - Astronomie. ROSAT (1990-1999), Satellit für röntgenastronomische Beobachtungen. ROSAT ist ein Akronym für ROentgen-SATellit. Der Forschungssatellit, ein Gemeinschaftsprojekt Deutschlands, der USA und Großbritanniens, wurde am 1. Juni 1990 von Cape Canaveral aus mit einer Delta-II-Rakete in seine erdnahe Umlaufbahn geschossen und begann am 16. Juni 1990 mit den Beobachtungen. Zunächst durchmusterte der Satellit für ein halbes Jahr systematisch den Röntgenhimmel nach Röntgenquellen. Anschließend folgte die detaillierte Beobachtung ausgewählter Objekte und die Suche nach schwachen Röntgenquellen. Für diese Aufgaben standen u. a. ein Röntgenteleskop und eine spezielle Weitwinkelkamera, für den Wellenlängenbereich zwischen UV- und Röntgenstrahlen, sowie ein Magnetometer zur Verfügung. Drei mit Solarzellen ausgestattete Sonnenpaneele versorgten den knapp 2,5 Tonnen schweren Satelliten mit elektrischer Energie. Außerdem verfügte der Satellit über ein S-Band-Antennensystem (S-Band: 1 550 bis 3 900 Megahertz, 20 bis 7,7 Zentimeter). ROSAT nahm eine vollständige röntgenastronomische Himmelskarte auf. Insgesamt wurden mit seiner Hilfe 150 000 Röntgenquellen aufgezeichnet und spektroskopisch untersucht - davon mehr als 50 000 neue Quellen. Außerdem beobachtete ROSAT u. a. Objekte des Sonnensystems (z. B. den Einschlag des Kometen Shoemaker-Levy auf dem Jupiter), Neutronensterne (z. B. Geminga, siehe Sterne: Pulsare und Neutronensterne), Supernovae, so genannte AGN-Objekte (active galactic nucleus: aktive galaktische Kerne; dazu gehören z. B. Quasare) und milchstraßennahe Galaxien. Zahlreichen ROSAT-Messdaten und verschiedenen Ergebnissen zufolge sendet praktisch jeder sonnenähnliche Stern Röntgenstrahlung, der über ein von Magnetfeldern eingeschlossenes Plasma verfügt. Besonders häufig entdeckte ROSAT jüngste Sterne mit starker Röntgenstrahlung, die fernab jener ,,kühlen" Molekülwolken lagen, in denen Sterne gebildet werden. Die Frage nach dem Warum bleibt derzeit Gegenstand der wissenschaftlichen Diskussion. Darüber hinaus fanden die Detektionssysteme des Satelliten erstmals extrem starke Röntgenstrahlung von Protosternen. Hierbei handelt es sich um gerade entstehende Sterne, die von Materiewolken umgeben sind, aus denen sie Material zum Aufbau sammeln. Im November 1998 gelang es Forschern des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik in Garching (bei München), anhand von ROSAT-Aufnahmen die Überreste der bislang erdnahesten Supernova zu entdecken. Das Objekt (wissenschaftliche Bezeichnung: RXL0852.0-4622) befindet sich im Sternbild Segel und ist gut 700 Lichtjahre von der Erde entfernt. Die Wissenschaftler konnten den Supernovaausbruch auf das 13. Jahrhundert datieren. Nach derzeitigem Kenntnisstand hätte man damals den Ausbruch deutlich am Himmel sehen müssen, jedoch existieren aus jener Zeit bemerkenswerterweise keine historischen Belege über das Ereignis. Die ROSAT-Mission wurde erfolgreich am 12. Februar 1999 abgeschlossen. Verfasst von: Wolfgang Blümel Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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