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Sparta - Geschichte.

Publié le 13/06/2013

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Sparta - Geschichte. 1 EINLEITUNG Sparta (griechisch Sparte), antike Stadt in Griechenland und Hauptort Lakoniens im Süden der Peloponnes, zwischen Taygetos und Parnon gelegen, die als Stadtstaat unter der Bezeichnung Lakedaimon zu den führenden militärischen Mächten der griechischen Antike gehörte. 2 DAS ANTIKE SPARTA Nachdem einwandernde Dorer seit mykenischer Zeit das Gebiet besiedelt und die einheimische Bevölkerung verdrängt oder unterworfen hatten, wurde die Stadt im 10. Jahrhundert v. Chr. durch Zusammenlegung von vier Dörfern gegründet, zu denen später Amyklai hinzukam. Da aufgrund der hohen Gebirgsmassive im Osten und Westen der Zugang zum Eurotastal leicht zu verteidigen war, besaß sie bis Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. keine Stadtmauern. Die Sozialstruktur Spartas spiegelte die gewaltsame Eroberung des Landes wider. Die kleine herrschende Schicht bildeten die spartanischen Vollbürger, die Spartiaten; sie besaßen das Monopol auf Waffen und Land, widmeten sich ausschließlich dem Kriegsdienst und lebten in ständiger Angst vor Sklavenaufständen. Nach Schätzungen machten die Spartiaten etwa ein Zehntel der Bevölkerung Lakoniens aus. Die zahlenmäßig größte Gruppe bildeten die rechtlosen Heloten, d. h. unterworfene nichtdorische Griechen. Sie mussten als Staatssklaven die Güter, die jedem Spartiaten vom Staat zugeteilt waren, bewirtschaften. Heloten waren an die Scholle gebunden und konnten jederzeit getötet werden. Hinzu kamen die Periöken (griechisch: Umwohner), die zwar selbständig Handel und Gewerbe treiben durften, jedoch wirtschaftlich schlechter gestellt waren als die Spartiaten und Abgaben entrichten mussten. Die Periöken waren im Krieg zur Heeresfolge verpflichtet. Fremde waren in diesem Staat nicht gern gesehen, und die Spartaner selbst durften nur mit amtlicher Erlaubnis das Land verlassen. Man weiß, dass bis zur Mitte des 7. Jahrhunderts in Sparta nicht nur Handwerk und bildende Kunst, sondern auch die dorische Chorlyrik eine Blüte erlebten (siehe Alkman). Seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. entwickelte sich der Staat immer stärker zur Militärmacht, ein Ziel, das durch die sprichwörtliche spartanische Lebensführung erreicht wurde. Die Kinder, von denen die schwächsten nicht aufgezogen, sondern im Taygetosgebirge ausgesetzt wurden, wurden im Alter von sieben Jahren ihren Familien entzogen und mussten sich einer umfassenden, staatlichen Ausbildung unterziehen. Knaben wurden einer harten militärischen Disziplin und Schulung unterworfen, die sie zu aufopferungsbereiten Soldaten machte. Im Krieg getötet zu werden galt als ehrenvoll, zu fliehen als untilgbare Schande. Mit 20 Jahren wurden die jungen Spartaner Vollbürger, ab 30 Jahren konnten sie Führungsaufgaben übernehmen. Im Alter zwischen 20 und 60 Jahren mussten die Spartiaten als Hopliten (schwerbewaffnete Fußsoldaten) dienen, in Kasernen leben und ihre Mahlzeiten gemeinsam einnehmen. Erwerbstätigkeit war ihnen verboten. Ehe- und Kinderlosigkeit waren sozial geächtet. Die Ehe diente explizit der Erzeugung wehrfähigen Nachwuchses, der die Reihen der Armee verstärken sollte. Zur Sicherung der Herrschaft wurde jeder Spartiate benötigt: Der Preis für die Freisetzung von Arbeit bestand in der konsequenten Militarisierung des ganzen Lebens. Zeitgenössische Griechen schwankten zwischen Bewunderung der spartanischen Zucht und Ordnung und Verachtung für einen Staat, der außer Soldaten nichts hervorbrachte. Die spartanische Verfassung wird der mythischen Figur des Lykurgos zugeschrieben. An der Spitze des Staates standen zwei Könige (Doppelkönigtum), die während des Krieges den Oberbefehl über das Heer führten. Ihre Macht wurde durch fünf jährlich wechselnde Ephoren die umfassende Vollmachten in Verwaltung und Gerichtsbarkeit besaßen, eingeschränkt und nach und nach immer mehr beschnitten. In der Gerusia, dem Rat der Alten, saßen reiche Grundbesitzer, die für die Gesetzgebung zuständig waren und als höchstes Gericht fungierten. Ephoren und Gerusia wurden von der Apella gewählt, der Volks- oder Heeresversammlung, zu der nur Spartiaten zugelassen waren, die das 30. Lebensjahr vollendet hatten. Eine Geheimpolizei (Krypteia) diente zur Überwachung der Heloten, die immer wieder erfolglos Aufstände unternahmen. Das so strukturierte Staatswesen war das Herrschaftsinstrument der spartanischen Elite, die damit die große Masse der Bevölkerung zur Arbeit zwang und so die Ressourcen für die Expansion nach außen erhielt. Spartas Expansionsbestrebungen richteten sich auf den Zugewinn an Land und Sklaven; es kam zu Auseinandersetzungen mit Messenien im Westen, mit Arkadien und dem damals mächtigen Argos im Norden. Die Konflikte gipfelten in den beiden Messenischen Kriegen im 7. und 8. Jahrhundert v. Chr., die mit dem Sieg über die messenischen Dorer endeten, von denen die meisten als Heloten unterworfen wurden. Von nun an musste Messenien die Hälfte der jährlichen Ernte als Tribut abliefern. Das spartanische Hegemoniestreben führte Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr. zur Gründung des Peloponnesischen Bundes, dem unter der Führung Spartas alle Peloponnes-Staaten außer Argos und Achaia angehörten. Fast 200 Jahre lang war dieser Bund ein Instrument zur Sicherung der Dominanz Spartas. In den Perserkriegen erlangte eine spartanische Truppe, die sich unter ihrem Führer Leonidas bei den Thermopylen opferte, Berühmtheit. Politisch sah sich Sparta mit der aufstrebenden Seemacht Athen konfrontiert, das nach dem Sieg über die Perser unter Xerxes eine wirtschaftliche und kulturelle Blüte erlebte. Im Peloponnesischen Krieg (431-421 und 415-404 v. Chr.) kam die Rivalität zwischen Sparta und Athen offen zum Ausbruch und wurde durch die Kapitulation Athens 404 v. Chr. zugunsten Spartas entschieden. Persien war es durch Unterstützung Spartas gelungen, die griechischen Stadtstaaten gegeneinander auszuspielen. Der Versuch, den militärischen Sieg politisch abzusichern, führte zu einer gegen Sparta gerichteten Koalition zwischen Athen, Theben, Korinth und Argos. Spartas 386 v. Chr. im so genannten Königsfrieden anerkannte Vormachtstellung (siehe Antalkidas) wurde jedoch bereits 371 v. Chr. durch die vernichtende Niederlage gegen Epameinondas bei Leuktra beendet. Die scheinbar unbesiegbaren Spartaner waren von Theben in offener Feldschlacht besiegt worden; diese Niederlage führte nicht nur zum Verlust Messeniens, sondern leitete den politischen Niedergang des einst so mächtigen Militärstaates ein. 338 v. Chr. mussten sich die Spartaner der Hegemonie Makedoniens beugen. Die Konzentration von Grund und Boden in den Händen von immer weniger Spartiaten führte zu inneren Spannungen. Nach der Niederlage gegen den Achaiischen Bund wurde das Königtum beseitigt. 146 v. Chr. wurde Sparta von den Römern erobert und der römischen Provinz Achaea eingegliedert. Danach erlebte es noch einmal eine Blüte in den ersten Jahrhunderten des Römischen Reiches, als viele Römer dorthin kamen, Villen und Thermenanlagen errichteten und alte Gebäude und Kultstätten renovierten. 396 n. Chr. wurde die Stadt von Alarich und seinen Westgoten zerstört und blieb danach bedeutungslos. 3 DAS MODERNE SPARTA Das heutige Sparta (neugriechisch Sparti), Hauptstadt des Verwaltungsbezirkes Lakonien (Lakonia), wurde 1834 nach Beendigung des griechischen Freiheitskampfes von König Otto neu gegründet und mit einem rechtwinkligen Straßennetz überzogen. Von der antiken Stadt sind angesichts ihrer großen Bedeutung nur sehr wenige Ruinen erhalten, darunter die Fundamentreste des Tempels der Stadtgöttin Athene und eines Artemis-Heiligtums sowie Spuren aus der Römerzeit und der byzantinischen Zeit. Die meisten der Funde sind im Archäologischen Museum zu sehen. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 12 900. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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