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Thukydides - Geschichte.

Publié le 13/06/2013

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Thukydides - Geschichte. Thukydides (um 460 bis nach 400 v. Chr.), griechischer Geschichtsschreiber. Thukydides verfasste ein monumentales Werk über die Geschichte des Peloponnesischen Krieges, den er selbst als Augenzeuge und zeitweise als Feldherr miterlebt hatte. In seinem Werk bemühte er sich um strenge Objektivität und suchte als erster Historiograph zwischen äußeren Anlässen und tieferen Ursachen geschichtlicher Ereignisse zu unterscheiden und gilt daher als Begründer der wissenschaftlichen politischen Geschichtsschreibung. Seine analytische Technik beeinflusste zahlreiche Historiker und Geisteswissenschaftler in der Antike und der Neuzeit, darunter Polybios, Sallust, Tacitus, Cassius Dio, Thomas Hobbes oder Leopold von Ranke. Thukydides entstammte einer vornehmen Athener Familie. Als 431 v. Chr. der Peloponnesische Krieg um die Vormachtstellung in Griechenland ausbrach, der Krieg zwischen der jungen, der Demokratie zugeneigten Macht Athen und der alten, oligarchisch verfassten Macht Sparta, erahnte Thukydides bereits die historische Dimension des Krieges und beschloss, ihn zu beschreiben. 424 v. Chr. war er Stratege des athenischen Flottenkontingents vor der thrakischen Küste, konnte allerdings nicht verhindern, dass die Stadt Amphipolis an die Spartaner unter Brasidas fiel. Zur Strafe für diese Niederlage wurde er verbannt und kehrte wohl erst nach Kriegsende 404 v. Chr. nach Athen zurück. Thukydides' Monographie über die Geschichte des Peloponnesischen Krieges ist streng chronologisch aufgebaut und in acht Bücher unterteilt: Buch I analysiert die Vorgeschichte und Ursachen des Krieges, vor allem die Geschichte Athens und Spartas seit dem Ende der Perserkriege. Die Bücher II bis IV beschreiben die erste Phase des Krieges, den so genannten Archidamischen Krieg (431-421 v. Chr.), bis zum Nikiasfrieden. Buch V behandelt die Zeit des ,,faulen Friedens" zwischen Athen und Sparta (421-416/415 v. Chr.), und die Bücher VI und VII befassen sich mit der gescheiterten Sizilianischen Expedition der Athener (415-413 v. Chr.). Buch VIII schließlich sollte die letzte Phase des Krieges, den so genannten Dekeleischen Krieg, ab 413 v. Chr. bis zum Fall von Athen 404 v. Chr. beschreiben, bricht jedoch im Jahr 411 v. Chr. unvermittelt und unvollendet ab. Thukydides konnte für seine Darstellung aus einem reichen Schatz an eigenen Erfahrungen in den Bereichen Politik, Heereswesen und Kriegführung schöpfen. Er stützte sich sowohl auf eigene Beobachtungen und Forschungen, als auch auf die Aussagen von Augenzeugen und auf Urkunden. In der Einleitung zu seinem Werk stellt er seine Forschungsmethoden und Auswahlkriterien ausführlich vor und beschreibt z. B. den Umgang mit widersprüchlichen Augenzeugenberichten, die sorgfältig gegeneinander abzuwiegen seien. Die chronologische Schilderung der Ereignisse wird immer wieder von Exkursen und Reflexionen unterbrochen sowie von stilisierten Reden, die Thukydides historischen Persönlichkeiten in den Mund legt, um diese Personen selbst und ihre Motive und Ziele näher zu charakterisieren (z. B. die Gefallenenrede des Perikles in Buch II). Die Reden dienen ihm auch als Rahmen für die Analyse der öffentlichen Meinung und drängender Fragen der Zeit. An diesen Stellen verdichtet sich sein ansonsten klarer und präziser, wenn auch durch eine archaisierende Sprache geprägter Stil, wird antithetisch, abstrakt und zuweilen schwer verständlich. Sachlich wird der Peloponnesische Krieg zum großen Teil von zeitgenössischen Schriften, aber auch von neueren Forschungen bestätigt. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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