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Ungarischer Volksaufstand - Geschichte.

Publié le 15/06/2013

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Ungarischer Volksaufstand - Geschichte. Ungarischer Volksaufstand, fehlgeschlagener Aufstand in Budapest im Oktober/November 1956. Nach dem Tod Jossif Stalins im März 1953 war es innerhalb der ungarischen kommunistischen Partei zu schweren Flügelkämpfen gekommen. Der stalinistische Flügel unter dem Generalsekretär Mátyás Rákosi (Ministerpräsident 1952/53 und 1955/56) konnte sich bis zum XX. Parteitag der KPdSU im Februar 1956 halten. Auf diesem Parteitag rechnete der sowjetische Generalsekretär Nikita Chruschtschow in einer Geheimrede mit der Diktatur Stalins ab und leitete die Entstalinisierung ein. In den meisten der kommunistischen Staaten nahm daraufhin der Druck reformorientierter Kräfte auf die stalinistischen Führungscliquen, die sich noch gegen einen Kurswechsel innerhalb ihrer Parteien hatten sperren können, rapide zu. Bereits im Sommer 1956 waren in Polen Arbeiterdemonstrationen in einem Aufstand gegen die stalinistische Regierung eskaliert. Das Militär brachte die Situation zwar unter Kontrolle, die Staats- und Parteiführung musste jedoch ausgetauscht werden. Die neue Führung vollzog eine deutliche Abkehr vom Stalinismus, u. a. machte sie Kollektivierungsmaßnahmen in der Landwirtschaft rückgängig. Von den Ereignissen in Polen in ihrer Hoffnung auf eine antistalinistische Wende auch in Ungarn bestärkt, wuchs die ungarische Protestbewegung rasch an. Am 23. Oktober demonstrierten in Budapest über 100 000 Menschen gegen die stalinistische Führung, für die nationale Eigenständigkeit, d. h. gegen die Einflussnahme der Sowjetunion auf die ungarische Politik, für den Abzug der sowjetischen Truppen aus Ungarn, für demokratische und wirtschaftliche Reformen und für freie Wahlen; außerdem forderten sie die Freilassung politischer Häftlinge und die Abschaffung der Zensur. Zahlreiche Demonstranten belagerten die Rundfunkgebäude; ein Stalindenkmal, Symbol der Diktatur, wurde vom Sockel gerissen und der Kopf des Diktators durch die Stadt geschleift. Es kam zu Schießereien zwischen Sicherheitspolizei und Aufständischen; einige ArmeeEinheiten schlossen sich den Aufständischen an, und schließlich griff auch die Rote Armee ein, wurde aber wenig später, als sich die Lage zuspitzte, wieder aus Budapest abgezogen. Um die Situation zu beruhigen, war noch in der Nacht vom 23. auf den 24. Oktober der bei der Bevölkerung sehr populäre Imre Nagy zum Ministerpräsidenten und am 25. Oktober János Kádár zum Generalsekretär der Partei ernannt worden. Trotzdem ging der Aufstand weiter; die Forderung nach dem Abzug der sowjetischen Truppen wurde immer vehementer. Jurij Andropow, der sowjetische Botschafter in Ungarn, signalisierte die Bereitschaft der UdSSR, ihre Truppen abzuziehen, verhielt sich im Ganzen jedoch abwartend; gleichzeitig wurden die sowjetischen Truppen an der ungarisch-russischen Grenze und im Landesinneren verstärkt. Nagy stellt sich nun offen auf die Seite der Aufständischen, die in einigen Städten bereits die Macht übernommen hatten, und erklärte am 1. November den Austritt Ungarns aus dem Warschauer Pakt und die Neutralität seines Landes. Am 4. November bildete Kádár, der inzwischen mit Nagy gebrochen und Verhandlungen mit Moskau aufgenommen hatte, eine Gegenregierung. Am selben Tag stießen sowjetische Panzereinheiten nach Budapest vor, und am 7. November war der Aufstand blutig niedergeschlagen. Etwa 25 000 Ungarn wurden bei den Kämpfen getötet, 2 000 Aufständische wurden zum Tod verurteilt und etwa 20 000 zu zum Teil langjährigen Haftstrafen. Beinahe 200 000 Ungarn flüchteten über Österreich ins westliche Ausland. 1989 wurde der Aufstand rehabilitiert. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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