Devoir de Philosophie

Vincent van Gogh - KUNSTLER.

Publié le 18/06/2013

Extrait du document

gogh
Vincent van Gogh - KUNSTLER. Vincent van Gogh (1853-1890), niederländischer Maler, neben Cézanne und Gauguin einer der bedeutendsten Anreger der Moderne. Vincent Willem van Gogh wurde am 30. März 1853 in Groot-Zundert als Sohn eines protestantischen Pastors geboren und war zunächst (1869-1876) in verschiedenen Filialen des Kunsthauses Goupil tätig (Den Haag, London, Paris), wo auch sein Bruder Theo beschäftigt war. Das nachfolgende Theologiestudium in Amsterdam brach er nach kurzer Zeit ab und ließ sich zum Laienprediger ausbilden. 1878 bis 1880 wirkte van Gogh als Prediger und Krankenpfleger bei den Bergarbeitern der Borinage (Belgien), gab aber auch diese Tätigkeit bald enttäuscht auf und besuchte 1881 einige Monate die Brüsseler Kunstakademie. Die folgenden zwei Jahre verbrachte er in Paris und erlernte dort von seinem Vetter, dem Landschaftsmaler Anton Mauve, die Grundlagen der Aquarell- und Ölmalerei. Autodidaktisch bildete sich van Gogh vorrangig an den Werken von Frans Hals und Rembrandt sowie Jozef Israels fort, der wie Mauve ein Vertreter der Haager Schule war. Das Frühwerk van Goghs wird dominiert von einer dunklen, erdigen Farbpalette, thematisch stand neben Landschaften (Der Strand von Scheveningen, 1882, Rijksmuseum Vincent van Gogh, Amsterdam) die Lebenswelt der Arbeiter und Bauern im Mittelpunkt (Die Kartoffelesser, 1885, ebenda). 1886 bis 1887 lebte van Gogh in Paris bei seinem Bruder Theo, der damals Direktor der Pariser Filiale von Goupil war und ihn finanziell unterstützte. Unter dem Einfluss des damals aufkommenden Impressionismus und der japanischen Farbholzschnitte (Hiroshige, Hokusai) gelangte er endgültig zu einem lichteren Kolorit, das bereits durch die Begegnung mit den Werken von Delacroix und Rubens in Antwerpen angeregt worden war. Bei den impressionistischen Zeitgenossen zogen ihn vor allem die leuchtenden Farben Camille Pissarros und der Pointillismus Georges Seurats an. Ein bedeutendes Werk dieser Phase ist das Bildnis des Père Tanguy (1887, Privatsammlung). Die entscheidende Wendung nahm van Goghs Laufbahn im Februar 1888, als er nach Arles in Südfrankreich übersiedelte und in einer Arbeits- und Lebensgemeinschaft mit Paul Gauguin persönliche und künstlerische Erfüllung fand. Viele seiner bekanntesten Werke, vorrangig Landschaften und Interieurs in leuchtenden, pastos aufgetragenen Farben, entstammen dem fruchtbaren Schaffen dieses Jahres, wie Caféterrasse am Abend (Rijksmuseum Kröller-Müller, Otterloo), Die Brücke von Langlois (ebenda), Boote am Strand (Rijksmuseum Vincent van Gogh), Vincents Stuhl (ebenda), Die Brücke von Arles (Wallraf-Richartz-Museum, Köln). Ein häufiges Motiv waren die für diese Gegend typischen Zypressen (Straße mit Zypressen, 1890, Rijksmuseum Kröller-Müller, Otterloo; Kornfeld mit Zypressen, 1890, Tate Gallery, London). Reine Farben und dynamische Pinselführung prägen auch die Still-Leben, wie die mehrmals variierten Sonnenblumen (1888, Staatsgalerie Moderne Kunst, München), und seine Selbstporträts. Selbstbildnis mit verbundenem Ohr (1889, Art Institute, Chicago) zeugt bereits von der Katastrophe vom Dezember 1888: Nach einer Auseinandersetzung mit Gauguin schnitt sich der überreizte Künstler einen Teil des linken Ohres ab. Im Mai 1889 wurde er in die Nervenheilanstalt Saint-Rémy-de-Provence gebracht, wo er indessen in ungebrochener Vitalität weitere, in ihrem vibrierenden Duktus ungemein ausdrucksstarke Werke schuf, wie Sternennacht (1889, Museum of Modern Art, New York). Außerdem kopierte er dort Gemälde alter Meister (Pietà nach Delacroix, 1889, Rijksmuseum Vincent van Gogh). Im Mai 1890 begab sich van Gogh in die Obhut des Arztes und Kunstliebhabers Dr. Paul Gachet in Auvers-sur-Oise bei Paris (Dr. Gachet, 1890, Louvre, Paris). Gachet vermochte ihn jedoch nicht von den sich zusehends verstärkenden Depressionen befreien, die auch in den Bildern der letzten Schaffensphase ihren Niederschlag fanden (Getreidefeld mit den Raben, Rijksmuseum Vincent van Gogh). Van Gogh brachte sich am 27. Juli 1890 eine Verletzung mit dem Revolver bei, an der er zwei Tage später starb. Die über 700 Briefe, die van Gogh an seinen Bruder Theo schrieb (herausgegeben 1911), fügen sich zu einem aufschlussreichen Lebensbericht des Künstlers und einer detailreichen Dokumentation seines ungewöhnlich produktiven Schaffens (circa 750 Gemälde und 1 600 Zeichnungen). Sie belegen darüber hinaus seine moralische Integrität und sind von beachtlichem literarischen Niveau. Van Goghs Werk, das an der Schwelle des späten Impressionismus zur Moderne steht, wirkte besonders nachhaltig auf die Malerei des Fauvismus und Expressionismus. Vor allem Chaïm Soutine, Oskar Kokoschka, Ernst Ludwig Kirchner und Emil Nolde fanden in dem Niederländer eine reiche Quelle der Inspiration. 1973 wurde in Amsterdam das ,,Rijksmuseum Vincent van Gogh" eröffnet, dessen Sammlung einen Großteil des malerischen und zeichnerischen Werkes sowie Autographen umfasst. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

Liens utiles