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Wahrheit - Philosophie.

Publié le 17/06/2013

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Wahrheit - Philosophie. 1 EINLEITUNG Wahrheit (englisch truth, französisch vérité, griechisch aletheia, lateinisch veritas), die Übereinstimmung einer Aussage oder eines Gedankens mit der Wirklichkeit oder einem durch Konventionen und Normierung festgelegten Regelwerk, etwa dem der Mathematik (,,zwei und zwei ist vier"). Gemeinhin wird als wahr all das angesehen, was dem Satz ,,Diese Aussage ist falsch" widerspricht. Danach ist ein Satz oder auch ein Gedanke dann wahr, wenn er einen Sachverhalt formuliert, der tatsächlich besteht. Diese Auffassung von Wahrheit wird als Korrespondenztheorie der Wahrheit bezeichnet. Der Wahrheitsbegriff der Korrespondenztheorie entspricht auch dem alltagssprachlichen Verständnis von Wahrheit. In der Philosophie ist diese Definition allerdings nicht unumstritten. So wurde dagegen vor allem im 19. Jahrhundert eingewandt, dass unklar bleibe, wie die Übereinstimmung (das Korrespondenzverhältnis) zwischen Aussage und Gegenstand zu verstehen sei. Wahr sein können nur Aussagen, die sprachlich in Form von Sätzen erscheinen. Den Gehalt dieser Aussagen bzw. Sätze nennt man Proposition. Einzelne Ausdrücke können weder wahr noch falsch sein. Vergleiche hierzu auch analytische Philosophie und Sprachphilosophie. 2 WAHRHEITSKRITERIEN Im Zentrum philosophischer Wahrheitstheorien steht die Suche nach hinreichenden Wahrheitskriterien. Dabei geht es um die Frage, aufgrund welcher Dispositionen wahre und falsche Aussagen unterschieden werden können. Folgende Kriterien kommen in Betracht: a) Die Übereinstimmung (Konsens) einer Gemeinschaft (von Experten oder auch von Laien), die darüber entscheidet, was in dieser Gemeinschaft jeweils für wahr und falsch gehalten wird. b) Die praktische Nützlichkeit einer als wahr behaupteten Ansicht. Danach ist eine Aussage über einen Sachverhalt wahr, wenn die Annahme sich im Umgang mit diesem Sachverhalt als erfolgreich erweist. Nützlich, gut und wahr werden somit zu synonymen Begriffen, eine Position, die etwa die Tugendlehre des Sokrates bestimmte. Heute wird diese Position vor allem von der Philosophie des Utilitarismus vertreten. c) Der innere Zusammenhang (Kohärenz) eines Gesamtsystems von Aussagen. Eine einzelne Aussage, die ein Element im Zusammenhang mehrerer Aussagen darstellt, ist demnach wahr, sofern sie mit anderen Elementen zusammenstimmt und sich widerspruchslos in das Gesamtsystem der Aussagen einfügt. d) Die intuitive Evidenz einer Aussage (siehe Intuition). Demzufolge ist die Wahrheit einer Aussage darin begründet, dass sie dem gesunden Menschenverstand unmittelbar einleuchtet und plausibel ist (Common Sense). Eine solche Evidenz wird vor allem bei Aussagen über unmittelbar wahrnehmbare Ereignisse (so genannte Beobachtungssätze) sowie bei mathematischen Grundsätzen (siehe Axiomen) und Schlussfolgerungen in Anspruch genommen (siehe Logik). Gegen jedes Kriterium können jedoch plausible Einwände erhoben werden. a) So spricht gegen den ersten Wahrheitsbegriff, dass ein Konsens zwischen den Mitgliedern einer Gemeinschaft durchaus auf einem Irrtum beruhen kann. Der Konsens sagt noch nichts über die objektive Wahrheit einer Aussage aus. Dies heißt, dass aufgrund einer übereinstimmenden Ansicht nur darüber entschieden ist, dass etwas jeweils für wahr gehalten wird, nicht aber auch darüber, ob der jeweils behauptete Sachverhalt tatsächlich besteht. Dieser Einwand wird vor allem von Vertretern des Empirismus erhoben. b) Gegen den Aspekt der Nützlichkeit als Wahrheitskriterium spricht die Tatsache, dass sicherlich auch Irrtümer und Täuschungen nützlich sein können, und nicht auszuschließen ist, dass auch fehlerhafte Ansichten zu erfolgreichem Handeln führen. Dieser Einwand wurde bereits von Platon vorausgesehen, der Sokrates in seinen Dialogen den Beweis antreten lässt, dass was falsch ist, nicht nützlich sein kann und umgekehrt. c) Die Kohärenz eines Aussagensystems ist als Wahrheitskriterium deshalb nicht geeignet, weil es zu jedem in sich schlüssigen System A von Aussagen ein alternatives, ebenfalls kohärentes System B geben kann, das sich zwar auf denselben Gegenstand bezieht, aber zugleich mit System A unverträglich ist, so dass dann mehrere Wahrheiten nebeneinander bestünden. d) Gegen das Kriterium der Evidenz spricht, dass es sich gerade im Bereich der Intuition auch um Täuschungen handeln kann. Offenbar liegt die Problematik bei der Auffindung von Wahrheitskriterien darin, dass man bei jedem Kriterium entweder auch die Möglichkeit von Irrtümern bzw. Täuschungen einräumen muss, oder aber die Kriterien sich ebenso wenig eindeutig feststellen lassen, wie dies auf den Begriff der Wahrheit selbst zutrifft. Aus diesen Gründen herrscht in der Philosophie die Auffassung vor, dass man keine allgemeinen Wahrheitskriterien angeben kann, sondern die obigen Kriterien als sichere Kennzeichen von wahren Aussagen zu verstehen sind. Aus den mit einer allgemeinen Definition von Wahrheit verbundenen Schwierigkeiten zog der deutsche Mathematiker und Philosoph Gottlob Frege den Schluss, dass der Begriff der Wahrheit ein einzigartiger und undefinierbarer Grundbegriff unserer Erkenntnis ist (siehe Erkenntnistheorie). Frege wendet sich auch gegen eine Korrespondenztheorie der Wahrheit. Nach seiner Auffassung ist unter Wahrheit vielmehr eine Eigenschaft zu verstehen, die einem Gedanken kraft seiner Beziehung auf die Wirklichkeit zukommt. Verfasst von: Jörg Hardy Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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