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Wolfram von Eschenbach: Parzival (Sprache & Litteratur).

Publié le 13/06/2013

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Wolfram von Eschenbach: Parzival (Sprache & Litteratur). Wolfram von Eschenbachs knapp 25 000 Verse umfassendes, um 1210 vollendetes, in mittelhochdeutscher Sprache verfasstes höfisches Epos Parzival gehört zu den großen Dichtungen der mittelalterlichen deutschen Literatur. Der Stoff des Werkes basiert auf der keltischen Artussage und besitzt in Perceval le Gallois von Chrétien de Troyes einen namhaften Vorläufer. Parzival ist die Geschichte eines tumben Jünglings, der zum Gralsritter heranwächst. Die ausgewählte Textpassage gibt einen Abschnitt aus Parzivals Jugend wieder. Um ihrem Sohn das Schicksal ihres im Zweikampf getöteten Gemahls Gahmuret zu ersparen, bereitet sie ihm eine sehr behütete, weltabgewandte Kindheit und versucht ihn davon abzuhalten, selber Ritter zu werden. Beim Jagen im Wald begegnet Parzival drei Rittern. Geblendet von der Schönheit ihrer Rüstungen hält er sie für göttliche Erscheinungen und wählt gegen den Willen der Mutter für sich selbst den Lebensweg als Ritter. Wolfram von Eschenbach: Parzival (...) der knappe alsus verborgen wart zer waste in Soltâne erzogn, an küneclîcher fuore betrogn, ez enmöht an eime site sîn: bogen unde bölzelîn die sneit er mit sîn selbes hant, und schôz vil vogele die er vant. swenne abr er den vogel erschôz, des schal von sange ê was sô grôz, sô weinder unde roufte sich, an sîn hâr kêrt er gerich. sîn lîp was clâr unde fier: ûf dem plân am rivier twuog er sich alle morgen. erne kunde niht gesorgen, ez enwære ob im der vogelsanc, diu süeze in sîn herze dranc: daz erstracte im sîniu brüstelîn. al weinde er lief zer künegîn. sô sprach si >wer hât dir getân? du wære hin ûz ûf den plân.< ern kunde es ir gesagen niht, als kinden lîhte noch geschiht. (...) eins tages gieng er den weideganc an einer halden, diu was lanc: er brach durch blates stimme en zwîc. dâ nâhen bî im gienc ein stîc: dâ hôrter schal von huofslegen. sîn gabylôt begunder wegen: dô sprach er >waz hân ich vernomn? wan wolt et nu der tiuvel komn mit grimme zorneclîche! den bestüende ich sicherlîche. mîn muoter freisen von im sagt: ich wæne ir ellen sî verzagt.< alsus stuont er in strîtes ger. nu seht, dort kom geschûftet her drî ritter nâch wunsche var, von fuoze ûf gewâpent gar. der knappe wânde sunder spot, daz ieslîcher wære ein got. dô stuont ouch er niht langer hie, in den phat viel er ûf sîniu knie. lûte rief der knappe sân >hilf, got: du maht wol helfe hân.< (...) der knappe wânde, swaz er sprach, ez wære got, als im verjach frou Herzeloyd diu künegîn, do sim underschiet den liehten schîn. dô rief er lûte sunder spot >nu hilf mir, hilferîcher got.< vil dicke viel an sîn gebet fil li roy Gahmuret. der fürste sprach >ich pin niht got, ich leiste ab gerne sîn gebot. du maht hie vier ritter sehn, ob du ze rehte kundest spehn.< der knappe frâgte fürbaz >du nennest ritter: waz ist daz? hâstu niht gotlîcher kraft, sô sage mir, wer gît ritterschaft?< >daz tuot der künec Artûs. junchêrre, komt ir in des hûs, der bringet iuch an ritters namn, daz irs iuch nimmer durfet schamn. ir mugt wol sîn von ritters art.< von den helden er geschouwet wart: dô lac diu gotes kunst an im. von der âventiure ich daz nim, diu mich mit wârheit des beschiet: nie mannes varwe baz geriet vor im sît Adâmes zît. des wart sîn lob von wîben wît. (...) die bûliute verzagten, do die helde für si jagten. si sprâchen >wiest uns sus geschehen? hât unser junchêrre ersehen ûf disen rittern helme schart, sone hân wir uns niht wol bewart. wir sulen der küneginne haz von schulden hoeren umbe daz, wand er mit uns dâ her lief hiute morgen dô si dannoch slief.< der knappe enruochte ouch wer dô schôz die hirze kleine unde grôz: er huop sich gein der muoter widr, und sagt ir mær. dô viel si nidr: sîner worte si sô sêre erschrac, daz si unversunnen vor im lac. dô diu küneginne wider kom zir sinne, swie si dâ vor wære verzagt, dô sprach si >sun, wer hât gesagt dir von ritters orden? wâ bist dus innen worden?< >muoter, ich sach vier man noch liehter danne got getân: die sagten mir von ritterschaft. Artûs küneclîchiu kraft sol mich nâch rîters êren an schildes ambet kêren.< (...) des morgens dô der tag erschein, der knappe balde wart enein, im was gein Artûse gâch. [frou] Herzeloyde in kuste und lief im nâch. der werlde riwe aldâ geschach. dô si ir sun niht langer sach (der reit enwec: wemst deste baz?), dô viel diu frouwe valsches laz ûf die erde, aldâ si jâmer sneit sô daz se ein sterben niht vermeit. ir vil getriulîcher tôt der frouwen wert die hellenôt. ôwol si daz se ie muoter wart! sus fuor die lônes bernden vart ein wurzel der güete und ein stam der diemüete. ôwê daz wir nu niht enhân ir sippe unz an den eilften spân! des wirt gevelschet manec lîp. doch solten nu getriwiu wîp heiles wünschen disem knabn, der sich hie von ir hât erhabn. Wolfram von Eschenbach: Parzival. In: Bibliothek des Mittelalters. Texte und Übersetzungen. Vierundzwanzig Bände. Hg. von Walter Haug. Band 8/1. Frankfurt/Main 1994, S. 200ff. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« junchêrre, komt ir in des hûs,der bringet iuch an ritters namn,daz irs iuch nimmer durfet schamn.ir mugt wol sîn von ritters art.‹von den helden er geschouwet wart:dô lac diu gotes kunst an im.von der âventiure ich daz nim,diu mich mit wârheit des beschiet:nie mannes varwe baz gerietvor im sît Adâmes zît.des wart sîn lob von wîben wît. (…) die bûliute verzagten,do die helde für si jagten.si sprâchen ›wiest uns sus geschehen?hât unser junchêrre ersehenûf disen rittern helme schart,sone hân wir uns niht wol bewart.wir sulen der küneginne hazvon schulden hœren umbe daz,wand er mit uns dâ her liefhiute morgen dô si dannoch slief.‹der knappe enruochte ouch wer dô schôzdie hirze kleine unde grôz:er huop sich gein der muoter widr,und sagt ir mær.

dô viel si nidr:sîner worte si sô sêre erschrac,daz si unversunnen vor im lac.

dô diu küneginnewider kom zir sinne,swie si dâ vor wære verzagt,dô sprach si ›sun, wer hât gesagtdir von ritters orden?wâ bist dus innen worden?‹›muoter, ich sach vier mannoch liehter danne got getân:die sagten mir von ritterschaft.Artûs küneclîchiu kraftsol mich nâch rîters êrenan schildes ambet kêren.‹ (…) des morgens dô der tag erschein,der knappe balde wart enein,im was gein Artûse gâch.[frou] Herzeloyde in kuste und lief im nâch.der werlde riwe aldâ geschach.dô si ir sun niht langer sach(der reit enwec: wemst deste baz?),dô viel diu frouwe valsches lazûf die erde, aldâ si jâmer sneitsô daz se ein sterben niht vermeit.

ir vil getriulîcher tôtder frouwen wert die hellenôt.ôwol si daz se ie muoter wart!sus fuor die lônes bernden vartein wurzel der güeteund ein stam der diemüete.ôwê daz wir nu niht enhânir sippe unz an den eilften spân!des wirt gevelschet manec lîp.doch solten nu getriwiu wîpheiles wünschen disem knabn,der sich hie von ir hât erhabn. Wolfram von Eschenbach: Parzival. In: Bibliothek des Mittelalters.

Texte und Übersetzungen.

Vierundzwanzig Bände. Hg.

von Walter Haug.

Band 8/1. Frankfurt/Main 1994, S.

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