Zionismus - Geschichte.
Publié le 15/06/2013
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Errichtung „einer nationalen Heimstätte des jüdischen Volkes” in Palästina.
Nach der Eroberung Palästinas durch die Briten 1917/18, bot die Erklärung die lange erhoffteChance auf einen eigenen Staat.
5.1 Die Zwischenkriegszeit
Nach dem Krieg musste der Zionismus zwei Rückschläge verkraften.
Den russischen Juden, die traditionell die zahlenmäßig stärksten Kontingente zionistischer Auswandererstellten, versagte das neue Sowjetregime die Auswanderung.
Ein Streit zwischen dem Führer des amerikanischen Zionismus, Louis Brandeis, und Chaim Weizmann, demMann, dem das Verdienst zukam, die Balfour-Erklärung erwirkt zu haben, drohte schon bald die Bewegung zu spalten.
Kernpunkt des Streites waren grundsätzlicheideologische Gegensätze in der Frage über die Zukunft des Zionismus.
Weizmanns „synthetischer Zionismus”, der den politischen Kampf und die Besiedlung befürwortete,siegte über den pragmatischen Ansatz von Brandeis, der sich auf die Besiedlung konzentrierte, ohne auf die Frage der zukünftigen Nation einzugehen.
Weizmann ging ausdiesem Streit als der uneingeschränkte Sieger hervor; Brandeis und seine Gruppe spalteten sich ab und konzentrierten sich bis zum Beginn des 2.
Weltkrieges auf die Hilfefür die europäischen Juden.
1929 gründete Weizmann die Jüdische Behörde (Jewish Agency), die sich um finanzielle Unterstützung von Juden bemühte, die ihren Brüdern in Palästina helfen wollten,ohne unbedingt die politischen Ziele des Zionismus zu billigen.
Während der britischen Mandatszeit (1920-1948) wuchs der Yishuv von 50 000 auf 600 000 Menschen.
Die Mehrzahl der Neueinwanderer war vor der nationalsozialistischen Verfolgung in Europa geflohen.
1935 spaltete sich eine revisionistische Gruppe unter der Führung von Ze’ev Vladimir Jabotinsky von der zionistischen Bewegung ab undbildete die Neue Zionistische Partei.
Während der späten dreißiger Jahre setzte sich Jabotinsky, der einen jüdischen Staat beiderseits des Jordans befürwortete, in einerfruchtlosen Kampagne für eine Massenevakuierung der europäischen Juden nach Palästina ein.
Das Zusammenleben mit den Arabern in Palästina wurde zunehmend schwieriger.
Wiederholte arabische Aufstände in den zwanziger Jahren gipfelten schließlich in einermehrere Jahre anhaltenden Rebellion (1936-1939).
5.2 Das Weißbuch
Kurz vor dem 2.
Weltkrieg änderte die britische Regierung ihre Palästinapolitik, um die arabische Welt zu besänftigen.
Das Weißbuch vom Mai 1939 beendete dasEngagement Großbritanniens für den Zionismus und versprach innerhalb der nächsten zehn Jahre die Gründung eines palästinensischen Staates.
Die arabische Mehrheit inPalästina wurde in einer Klausel festgeschrieben, nach der während der folgenden fünf Jahre weitere 75 000 Juden einwandern durften, danach aber eine Einwanderung nurnoch mit arabischer Zustimmung möglich sein sollte.
Das Weißbuch von 1939 zerbrach die traditionelle anglo-zionistische Allianz und rief im Yishuv heftige Proteste hervor.
Im Mai 1942 verlangten zionistische Führer auf ihrem Treffen im Biltmore Hotel in New York einen Jüdischen Demokratischen Commonwealth – einen Staat – im ganzen westlichen Palästina.
Dieses „Biltmore-Programm” stellteeine grundsätzliche Abkehr von der bisherigen zionistischen Politik dar.
Der Holocaust, der systematische Massenmord der Nationalsozialisten an den europäischen Juden,überzeugte schließlich das westliche Judentum von der Notwendigkeit eines eigenen jüdischen Staates.
1944 begann die Irgun Zvai Leumi (Nationale Militärorganisation),eine zionistische Guerillaarmee unter der Führung des späteren israelischen Premierministers Menachem Begin, eine bewaffnete Revolte gegen die britische Herrschaft inPalästina.
Terrorangriffe richteten sich gegen britische Truppen und Beamte und gegen palästinensische Araber.
5.3 Der Staat Israel
Am 14.
Mai 1948 endete das britische Mandat über Palästina, und die Juden erklärten ihre Unabhängigkeit in dem neuen Staat Israel.
Die leidvolle Erfahrung des Holocausthatte die Einstellung der Juden in aller Welt gegenüber dem Zionismus verändert.
Ehemalige Gegner der Bewegung sahen nun in einem zionistischen Staat Israel dasSymbol jüdischer Wiedergeburt, das Symbol der Einheit des jüdischen Volkes.
Politisch verdankt Israel seine Existenz nicht zuletzt dem politischen Einfluss deramerikanischen Juden, der die Unterstützung des amerikanischen Präsidenten Harry S.
Truman sicherte.
Das Ziel des Zionismus während der ersten Jahre der Staatlichkeit schien klar – Israel zu festigen und zu verteidigen.
Doch die Beziehungen zwischen dem neuen Staat undden Zionisten erwiesen sich als problematisch.
Der erste Premierminister Israels, David Ben-Gurion, bestand darauf, dass zionistische Führer, die in der Diaspora blieben,keinen Einfluss auf die politischen Entscheidungen Israels haben sollten, auch wenn Israel seine Existenz ihnen verdanken sollte.
Nahum Goldmann, Leiter des WZO von 1951 bis 1968, vertrat den Standpunkt, dass der Zionismus auch das jüdische Leben in der Diaspora pflegen und bewahren sollte.Amerikanische Zionisten, vor allem Rabbi Mordecai Kaplan, drängten auf eine Neudefinition des Judentums und warnten vor den Gefahren einer Spaltung zwischen Israelund den Juden in der Diaspora.
Während der siebziger Jahre konzentrierten sich die zionistischen Aktivitäten auf die sowjetischen Juden, denen endlich erlaubt wurde, in begrenzter Zahl auszuwandern.Wieder kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Zionisten und jüdischen Hilfsorganisationen; diesmal über die Frage, ob die Auswanderung nach Israel die einzigeAlternative für die sowjetischen Juden sein sollte.
In den späten achtziger Jahren setzte eine Massenauswanderung der sowjetischen Juden nach Israel ein.
Die arabischen Staaten und ihre Anhänger haben wiederholt den Zionismus als ein „Werkzeug des Imperialismus” gebrandmarkt.
1975 erließ die UN eine Resolution, dieden Zionismus als eine Form von Rassismus verurteilte; sie wurde erst 1991 von der Vollversammlung mit 111 zu 25 Stimmen annulliert.
Die Zionisten ihrerseits habenbetont, dass ihre Bewegung nie die arabische Selbstbestimmung abgelehnt habe, das grundlegende Ziel des Zionismus sei einzig die Befreiung des jüdischen Volkes.
Mit den so genannten Oslo-Verträgen, die den Palästinensern in den israelisch besetzten Gebieten (Teil-)Autonomie zugestanden, hat die prinzipiell expansionistischezionistische Bewegung ihre politische Führerschaft im Staat Israel vorerst verloren, ohne von einer neuen mehrheitsfähigen Weltanschauung abgelöst worden zu sein.
DieNotwendigkeit eines exklusiv jüdischen Staates als Zufluchtstätte für die Juden der Welt wird von vielen Israelis nicht mehr akzeptiert, da auf der Basis eines ethnischenNationalismus kein moderner Sozialstaat aufrechtzuerhalten sei.
So genannte Postzionisten sprechen sich daher für die Umwandlung Israels in einen bürgerlich- demokratischen Staat aus.
Für sie liegt die Zukunft Israels im Aufbau eines modernen laizistischen Staates.
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