Vogelzug - Tiere.
Publié le 09/06/2013
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3 ORIENTIERUNG
Oft ist eine Grundrichtung für den Zug genetisch vorgegeben, die mit wachsender Zugerfahrung durch Lernen präzisiert wird.
Vögeln stehen mehrere Hilfsmittel für dieOrientierung zur Verfügung.
Sie besitzen eine biologische Uhr für die Tageszeit, mit deren Hilfe sie den Sonnenstand als Sonnenkompass verwenden können.
Sicher istauch, dass Vögel einen magnetischen Sinn besitzen, mit dem sie das Magnetfeld der Erde wahrnehmen können.
So nutzen Tauben Magnetitpartikel in der Innenhaut ihresOberschnabels zur Orientierung: Sie registrieren damit lokale Unterschiede in der Magnetfeldstärke und erstellen eine kognitive Landkarte ihrer Umgebung.
Diese Landkartebenutzen sie zusammen mit einer Kompassorientierung (etwa anhand des Sonnenstandes) zur Navigation.
Rotkehlchen und einige andere Zugvögel nehmen dasErdmagnetfeld – offenbar optisch – mit den Augen wahr: In der Netzhaut des Rotkehlchens befindet sich ein besonderes Sehpigment (Cryptochrom), dessen Moleküle sichwie Magnete verhalten können.
Diese Moleküle richten sich je nach der relativen Position des Vogelkopfes zum Erdmagnetfeld anders aus und dienen so alsInklinationskompass: Sie erlauben eine Richtungsorientierung anhand der Neigung (der Inklination) der magnetischen Feldlinien; die Vögel können damit unterscheiden, obsie in Richtung Norden oder Süden unterwegs sind.
Cryptochrommoleküle wurden auch in der Netzhaut von Gartengrasmücken gefunden; im Labor führten diese Vögelregelmäßige Kopfbewegungen durch, offensichtlich um Magnetfelder abzutasten.
Rotkehlchen haben darüber hinaus (wie Tauben) im Schnabel Rezeptoren, die Magnetitenthalten und auch in völliger Dunkelheit eine (allerdings eingeschränkte) Richtungsorientierung ermöglichen: Im Labor orientierten sich Rotkehlchen bei völliger Dunkelheitunabhängig von der Jahreszeit stets nach Nordwesten; diese Art der Orientierung ist damit als alleinige Orientierung für saisonale Wanderungen nicht geeignet.
Nachtziehende Arten verwenden Sternenmuster oder das Band der Milchstraße in Verbindung mit einer inneren Uhr als Sternenkompass.
Während der Mond bei Vögelnoffenbar kaum eine Rolle für die Orientierung spielt, könnte das Polarisationsmuster beim Sonnenuntergang wichtig sein.
Zumindest in Ausnahmen kommen auch noch dieWindrichtung und Infraschallquellen als Richtungs- und Lageinformation in Frage.
Neben natürlichen Landmarken wie Küstenlinien, Flüssen und Gebirgen nutzen zumindestBrieftauben auch vom Menschen geschaffene Strukturen wie Straßen und Bahnlinien.
4 STEUERUNG DES ZUGVERHALTENS
Saisonales Verhalten des Weißkehl-AmmerfinkenAuf Licht reagierende Zellen im Gehirn des Weißkehl-Ammerfinken werden durch die längere Tageslichtdauer beeinflusst und regendie Freisetzung von Hormonen an.
Hormonale Veränderungen bewirken physiologische Veränderungen (grün) wie die Entwicklung derKeimdrüsen.
Dieser physiologische Zyklus beeinflusst das Verhalten (violett).© Microsoft Corporation.
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Zumindest bei Arten, die regelmäßig ziehen, werden beim ersten Zug sowohl der Zeitpunkt als auch die Richtung durch interne Faktoren wie eine biologische Uhr gesteuert.Versuche, als interne Steuerfaktoren eines oder wenige Hormone zu identifizieren, gelten heute als gescheitert.
Wahrscheinlich ist, dass Änderungen in den Konzentrationenvon Hormonen, die in jeder Lebensphase eine Rolle spielen, für die Zugunruhe und das Anlegen eines Fettdepots für den Zug verantwortlich sind.
Äußere Faktoren wie dieTageslänge greifen modifizierend in die Hormonsteuerung ein.
Das steuernde Programm ist zudem so flexibel, dass schlechtes Wetter den Zugbeginn um Tage verzögernoder die täglichen Zugstrecken verkürzen kann.
5 VOGELZUGFORSCHUNG
Beringung eines WanderfalkenDieser Wanderfalke hat einen Aluminiumring erhalten, auf dem eine fortlaufende Nummer sowie der Name einer Vogelwarteeingestanzt sind.
Der Finder eines beringten Vogels sollte sich mit der betreffenden Vogelwarte in Verbindung setzen und dieser dieRingnummer sowie Ort, Datum und die näheren Umstände des Fundes mitteilen.Fred Whitehead/Animals Animals
Das wichtigste Hilfsmittel der Vogelzugforschung ist die Beringung.
Ringe, die von den Vögeln an den Beinen getragen werden, kennzeichnen einzelne Vögel individuell.
DieRinge mögen den Tieren lästig sein, sie beeinflussen aber ihre Lebenserwartung in der Regel nicht.
Neben der bewährten Beobachtung des Vogelzuges sind heute auchErfassungen mit Radar und die Telemetrie (Ausstattung von Vögeln mit Sendern) üblich.
6 WEITERE FORMEN DES VOGELZUGES.
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