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Antibiotika - Biologie.

Publié le 09/06/2013

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Antibiotika - Biologie. 1 EINLEITUNG Antibiotika (griechisch anti: gegen; biotikos: zum Leben gehörig), von Bakterien, Pilzen, Flechten, Algen und höheren Pflanzen oder anderen Lebewesen produzierte chemische Verbindungen, die zur Abtötung oder Wachstumshemmung infektiöser Organismen angewandt werden. Alle Antibiotika sind selektiv toxisch (giftig): Sie wirken giftiger auf eindringende Erreger als auf deren Wirt, sei es ein Tier oder ein Mensch. Penicillin ist das bekannteste Antibiotikum. Es wurde zur Bekämpfung vieler Infektionskrankheiten eingesetzt, beispielsweise gegen Syphilis, Gonorrhö, Tetanus und Scharlach. Ein anderes sehr bekanntes Antibiotikum, Streptomycin, wird zur Behandlung der Tuberkulose angewandt. Ursprünglich bezeichnete man nur solche organischen Verbindungen als Antibiotika, die von Bakterien oder Schimmelpilzen gebildet wurden und auf andere Mikroorganismen toxisch wirkten. Heute schließt dieser Begriff auch synthetische und halbsynthetische Stoffe mit ein. Die Bezeichnung Antibiotika bezieht sich vorwiegend auf Substanzen, die antibakteriell wirken, umfasst im weiteren Sinne aber auch Mittel gegen Protozoen, die etwa der Malariabekämpfung dienen, sowie gegen Pilze oder Viren. Spezifisch gegen bestimmte Organismen wirkende antibiotische Substanzen bezeichnet man als Bakterizide oder Bakteriostatika (gegen Bakterien), Fungizide bzw. Antimykotika (gegen Pilze allgemein bzw. gegen krankheitserregende Pilze) oder Virostatika (gegen Viren wirkend), wobei der Ausdruck -statika für wachstumshemmend, die Endung -zide für abtötend steht. 2 GESCHICHTE Obwohl die antibiotische Wirkungsweise erst im 20. Jahrhundert wissenschaftlich erforscht wurde, war das Prinzip der Anwendung organischer Verbindungen gegen Infektionen schon seit dem Altertum bekannt. Rohe Pflanzenauszüge wurden z. B. schon jahrhundertelang medizinisch eingesetzt. Es gibt sogar anekdotische Hinweise auf die Verwendung von Käseschimmel zur äußerlichen Infektionsbehandlung. Die erste Beobachtung einer antibiotischen Wirkung (wie man es heute nennen würde) machte der französische Chemiker Louis Pasteur im 19. Jahrhundert. Er entdeckte, dass bestimmte saprophytische Bakterien (Fäulniserreger) Milzbrandkeime abtöten können. Etwa im Jahr 1900 isolierte der deutsche Bakteriologe Rudolf von Emmerich Pyocyan, einen antibiotischen Stoff, der im Laborversuch die Erreger von Cholera und Diphtherie abtötete. Für die Heilung dieser Krankheiten erwies er sich allerdings nicht als geeignet. Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts begann der deutsche Arzt und Chemiker Paul Ehrlich mit der Synthese organischer Substanzen zu experimentieren, die selektiv infektiöse Organismen angreifen sollten, ohne deren Wirt zu schaden. Seine Versuche führten 1909 zur Entwicklung von Salvarsan, einer synthetischen Substanz, die Arsen enthielt. Dieses Mittel zeigte eine selektive Wirkung gegen Spirochäten, jene Bakterien, die die Syphilis verursachen. Salvarsan blieb bis zur Reinigung von Penicillin in den vierziger Jahren das einzig wirksame Mittel zur Behandlung von Syphilis. In den zwanziger Jahren fand Alexander Fleming, der später auch das Penicillin entdeckte, dass viele Körperausscheidungen wie Tränen und Schweiß das Enzym Lysozym enthielten, ebenso wie bestimmte pflanzliche und tierische Stoffe; dieses Lysozym weist starke antimikrobielle Eigenschaften auf, vor allem wirkt es gegen Bakterien. Penicillin, die Urform und das bekannteste aller Antibiotika, wird von dem Schimmelpilz Penicillium notatum und verwandten Penicillium-Arten produziert. Penicillin wurde 1928 von Fleming durch Zufall entdeckt. Er wies in Laborkulturen nach, dass bei der Anzucht von Penicillium notatum benachbarte Bakterien (Staphylokokken) im Wachstum gehemmt wurden. Er konnte belegen, dass die Wirkung auf einen bestimmten, von den Schimmelpilzen ausgeschiedenen Stoff zurückzuführen ist, der auch für sich allein diesen Effekt zeigte und den er Penicillin nannte. Später erkannte man, dass Penicillin gegen so verschiedene Krankheiten wie Gonorrhö, bestimmte Formen der Meningitis und Septikämie (Blutvergiftung) wirkte. Nachdem die Fleming'sche Entdeckung zunächst für einige Zeit unbeachtet blieb, gelang es 1941 einer Forschergruppe unter Howard Florey und Ernst Chain in Oxford erstmals, ein bestimmtes Penicillin, das Penicillin G (bei den Penicillinen handelt es sich um eine Stoffgruppe, siehe unten), gegen Infektionskrankheiten beim Menschen erfolgreich anzuwenden. Das erste Antibiotikum, das zur Krankheitsbehandlung beim Menschen angewandt wurde, war Tyrothricin, ein Stoff, den der amerikanische Bakteriologe René Dubos 1939 aus bestimmten, im Boden lebenden Strahlenpilzen (Actinomyceten) isoliert hatte. Diese Substanz ist für den generellen Einsatz zu toxisch, wird jedoch bei bestimmten Infektionen zur äußerlichen Behandlung verwendet. Andere Antibiotika, die von im Boden lebenden Strahlenpilzen gebildet werden, erwiesen sich als erfolgreicher für den medizinischen Einsatz. Zu dieser Gruppe zählt auch Streptomycin, das 1944 von dem amerikanischen Biologen Selman Waksman und seinen Mitarbeitern entdeckt wurde. Es ist gegen viele Krankheitskeime wirksam, darunter auch solche, die nicht auf Penicillin ansprechen wie den Erreger der Tuberkulose. Eine amerikanisch-australische Forschergruppe vom Biotechnologischen Institut der University of Maryland und vom Australian Institute of Marine Science berichtete 2000 über zahlreiche bislang unbekannte Arten Antibiotika produzierender Actinomyceten, die in Schwämmen aus dem Great Barrier Reef gefunden worden waren. Wie US-amerikanische Wissenschaftler 2001 in der Zeitschrift Science berichteten, wurde bei so genannten Q-beta-Viren ein Protein nachgewiesen, das die Zellwandsynthese von Bakterien der Spezies Escherichia coli blockiert. Q-beta ist ein Bakteriophage, also ein Virus, das Bakterien befällt. Man hofft, das Phagenprotein im Labor herstellen und als Antibiotikum im Kampf gegen zunehmend resistenter werdende pathogene Bakterien einsetzen zu können. Seit Antibiotika in den fünfziger Jahren zur allgemeinen Anwendung kamen, veränderten sie die damalige Medizin drastisch. Viele Erkrankungen, die...
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« Auch bei der Einteilung der Antibiotika sind sie nützlich, denn viele dieser Substanzen wirken entweder nur gegen grampositive oder gramnegative Bakterien. Antibiotika lassen sich unterteilen in Mittel mit Schmal- und Breitspektrumwirkung, auch Breitbandantibiotika genannt.

Schmalspektrum-Penicilline bekämpfen vielegrampositive Bakterien.

Aminoglycoside, ebenfalls mit schmalem Wirkungsspektrum, wirken gegen gramnegative Erreger.

Tetracycline und Chloramphenicole zählen beidezu den Breitspektrum-Antibiotika.

Sie können sowohl gegen grampositive als auch gegen gramnegative Bakterien eingesetzt werden. 5 WIRKMECHANISMEN Die Wirkungsweise von Antibiotika ist je nach Mittel unterschiedlich.

Manche Substanzen wie das Antimykotikum Amphotericin wirken an der Oberfläche der Erreger, indem sie selektiv die Zellmembran ( siehe Zelle) der Bakterien oder Pilze zerstören; sie verhindern so einerseits, dass die Krankheitserreger lebensnotwendige Nährstoffe aufnehmen können und machen die Zellhülle andererseits für Giftstoffe durchlässig oder bewirken, dass der Zellinhalt ausfließt.

Eine andere Wirkungsweise beruht dagegenauf der Hemmung der Proteinsynthese ( siehe Genetik: Transkription und Zelle: Kern), sie greift also direkt in den Stoffwechsel ein. Die meisten Antibiotika wirken, indem sie die Bildung verschiedener Zellbestandteile hemmen.

Einige wichtige, klinisch nützliche Arzneimittel stören die Bildung vonPeptidoglycan, dem wichtigsten Bestandteil der bakteriellen Zellwand ( siehe Bakterien).

Zu diesen Medikamenten zählen die Antibiotika mit einer so genannten β-Lactam- Ringstruktur, zu denen Penicilline, Chephalosporine und Carbapeneme gehören.

Dieser β-Lactam-Ring bewirkt, dass bei der Zellwandbildung die Anbindung von Peptiden andie Seitenketten verhindert wird, wodurch die Synthese von Peptidoglykan und damit die Zellwandbildung gestört ist.

Der ständige Materialaufbau im Zellinneren übtwachsenden Druck auf die Zellmembran aus, die nicht mehr ausreichend durch Peptidoglykan gestützt wird.

Die Membran lässt nach, der Zellinhalt fließt aus, und somitstirbt das Bakterium ab.

Diese Antibiotika gewährleisten eine sichere Anwendung beim Menschen, da dessen Zellen kein derartiges Zellwandmaterial besitzen. Viele Antibiotika wirken, indem sie die Bildung verschiedener intrazellulärer Bakterienmoleküle hemmen (z.

B.

der Desoxy- und der Ribonucleinsäure oder von Proteinen).Synthetische Sulfonamide stören z.

B.

die Proteinsynthese.

Die Nucleinsäureproduktion kann durch Antibiotika gestoppt werden, die auf jene Enzyme wirken, die für dasZusammenfügen der entsprechenden Polymere verantwortlich sind, wie der DNA-Polymerase oder RNA-Polymerase.

Actinomycin, Rifamicin und Rifampicin zählen zu dieserArt von Antibiotika.

Die beiden letztgenannten eignen sich besonders zur Behandlung von Tuberkulose.

Deutsche und israelische Wissenschaftler berichteten 2001 in Nature, sie hätten die Bindungsstellen von Antibiotikamolekülen an einem bakteriellen Ribosom identifiziert. Chinolon-Antibiotika hemmen die Bildung von Enzymen, die die Spiralisierung und Entspiralisierung der Chromosomen kontrollieren, ein Vorgang, der zur DNA-Verdopplungund Transkription in die so genannte Messenger-RNA (m-RNA) unerlässlich ist.

Einige Antibiotika wirken auf die m-RNA, indem sie deren genetische Information verändern.Wenn diese fehlerhaften Erbinformationen umgesetzt werden, sind die dabei entstehenden Proteine funktionsunfähig. Es gibt noch zahlreiche weitere Wirkmechanismen: Tetracycline etwa konkurrieren mit den Molekülen der Transfer-RNA (t-RNA, siehe Genetik: Translation) und werden versehentlich an ihrer Stelle verwendet.

Aminoglycoside sorgen dafür, dass die genetische Information falsch gelesen und dadurch ein fehlerhaftes Protein gebildet wird.Chloramphenicol verhindert die Verbindung von Aminosäuren zu Proteinen, und Puromycin verursacht einen vorzeitigen Abbruch der sich bildenden Proteinkette, so dass einunvollständiges Protein entsteht. Offenbar sind Antibiotika auch – aus bislang ungeklärten Gründen – bei Herzkrankheiten wirksam.

Dies zeigen 1997 veröffentlichte Ergebnisse einer argentinischen Studie.Patienten, die einen Herzinfarkt gehabt hatten oder unter Angina pectoris litten, wurden mit dem Antibiotikum Roxithromycin behandelt, das gegen Chlamydien wirkt.

Nurbei einem Prozent dieser Patienten traten erneut schwere Störungen der Herzfunktion auf, dagegen bei neun Prozent der Vergleichsgruppe, die nicht mit Roxithromycinbehandelt worden war.

Ein möglicher Zusammenhang besteht darin, dass bei Patienten, die unter Arteriosklerose leiden, Chlamydien in den gefäßveränderndenAblagerungen ( siehe Herz) gefunden wurden.

Möglicherweise ist der Erfolg der Therapie aber auch auf einen entzündungshemmenden Effekt des Antibiotikums zurückzuführen. 6 VERNICHTUNG UND WACHSTUMSHEMMUNG In der Wirkungsweise können bakterizide (bakterientötende) und bakteriostatische (wirken hemmend auf Bakterienwachstum- und vermehrung) Antibiotika unterschiedenwerden.

Bakterizide Präparate wirken direkt und sofort, bakteriostatische Mittel sind wirksam, weil die Bakterien, deren Wachstum verhindert wird, nach einiger Zeitabsterben oder vom Abwehrmechanismus ihres Wirtes vernichtet werden.

Tetracycline und Sulfonamide zählen zu den Bakteriostatika.

Antibiotika, die die Bakterien-Zellmembran schädigen, sorgen dafür, dass die Stoffwechselprodukte der Zelle auslaufen und diese schließlich abstirbt.

Solche Verbindungen, zu denen auch Penicilline undCephalosporine gehören, werden daher als bakterizid eingestuft. 7 ANTIBIOTIKAGRUPPEN Die wichtigsten Gruppen von Antibiotika, eingeteilt nach ihrem chemischen Aufbau, werden im folgenden näher erläutert.

Neben diesen existieren noch weitere Gruppen wiedie Chinol-Antibiotika sowie solche wie das Griseofulvin, die keiner der bisher bestehenden Gruppen zugeordnet werden können. 7.1 Penicilline Penicilline bilden die älteste Antibiotikagruppe und noch immer eine der sichersten.

Sie wirken bakterizid, indem sie die Bildung der Zellwand hemmen (siehe oben:Wirkmechanismen).

Es gibt vier Penicillinarten: Benzylpenicillin (Penicillin G) und dessen Derivate mit schmalem Wirkungsspektrum; Ampicillin und verwandte Stoffe wieAmoxicillin; penicillinasefeste und pseudomonadenwirksame Penicilline. Penicillin G wirkt gegen grampositive Streptokokken-, Staphylokokken-, Enterokokken- und Meningokokkenstämme und wird u.

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zur Behandlung von Syphilis, Gonorrhö,Meningitis, Milzbrand und Frambösie (subtropische Infektionskrankheit der Haut) eingesetzt.

Das verwandte Penicillin V (Phenoxymethylpenicillin) wird beiAtemwegsinfektionen angewendet. Ampicillin und Amoxicillin weisen ein ähnliches, wenn auch etwas breiteres Wirkungsspektrum wie Penicillin G auf.

Sie wirken zudem gegen gramnegative Bakterien.Ampicillin und seine Verwandten können gegen Typhus, Bronchitis, Harnwegsinfektionen, Lungenentzündung, Meningitis und Bakteriämie zum Einsatz kommen. Penicillinasefeste Penicilline sind in der Lage, solche Erreger zu bekämpfen, die eine Resistenz gegen Penicillin G gebildet haben, die auf dem Vorhandensein despenicillinspaltenden Enzyms Penicillase beruht.

Pseudomonadenwirksame Penicilline werden gegen Infektionen mit gramnegativen Bakterien der Gattung Pseudomonas angewandt.

Dies sind Erreger, die besonders in Krankenhäusern ein häufiges Problem darstellen.

Pseudomonadenwirksame Penicilline werden daher vorbeugend Patientenmit geschwächtem Immunsystem verabreicht, bei denen die Gefahr einer Infektion mit gramnegativen Erregern besteht.

Britische Wissenschaftler berichteten 1998 in derZeitschrift New Scientist, man habe einen Stamm des Bakteriums Pseudomonas aeruginosa gefunden, der „gegen alles” resistent sei. Nebenwirkungen treten bei Penicillin relativ selten auf.

Dabei kann es zu sofortigen oder zeitversetzt eintretenden Überempfindlichkeitsreaktionen kommen, insbesondere zuHautausschlägen, Fieber und anaphylaktischem Schock (einer akuten allergischen Reaktion auf das Medikament).

Ampicillin ruft stärkere Nebenwirkungen hervor alsPenicillin, z.

B.

Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

Die Anwendung von Amoxicillin ist mit weniger unerwünschten Reaktionen verbunden. 7.2 Cephalosporine. »

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