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Antike - Geschichte.

Publié le 13/06/2013

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Antike - Geschichte. 1 EINLEITUNG Antike (von lateinisch antiquus: alt), geschichtliche und kunstgeschichtliche Epochenbezeichnung für das griechisch-römische Altertum in der Zeitspanne vom Beginn des griechischen Mittelalters (um 1100 v. Chr.) bis zum Untergang des Römischen Kaiserreichs (476) bzw. der Schließung der platonischen Akademie in Athen durch Kaiser Justinian I. (529). Oft wird mit dem Begriff der Antike die Vorstellung einer kulturell führenden Stellung des Abendlandes verbunden. Tatsächlich wurden im Vorderen Orient kulturelle Höchstleistungen erbracht, lange bevor in Griechenland die ersten Anfänge in Kunst, Kultur und Wissenschaft unternommen wurden. 2 EPOCHEN Während die etwa Mitte des 8. Jahrhunderts v. Chr. entstandenen, Homer zugeschriebenen Epen Ilias und Odyssee noch dem Archaicum der griechischen Antike zugerechnet werden, gilt die ,,klassische" Periode im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. als kulturelle und politische Blütezeit der Antike. In der stadtstaatlichen Gesellschaftsform der Polis von Sparta und Athen formulierten die herrschenden Vollbürger ihre Interessen (Kleisthenes, Perikles); in Philosophie (Platon, Aristoteles, Isokrates), Kunst (Phidias), Literatur (Pindar, Aischylos, Sophokles, Euripides), Geschichtsschreibung (Herodot, Thukydides) und Wissenschaft (Hippokrates, Euklid) entstanden herausragende Leistungen, die das Weltbild der wissenschaftlichen und künstlerischen Gemeinde vor der Verbreitung des Christentums prägten. In der mit Alexander dem Großen im 4. Jahrhundert beginnenden und bis ins 1. Jahrhundert v. Chr. reichenden Phase des Hellenismus breitete sich die griechische Kultur auf den gesamten Mittelmeerraum aus, verschmolz mit den Kulturen der unterworfenen Völker und öffnete sich orientalischen Einflüssen. Das seit Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. zur Weltmacht aufstrebende Rom blieb dem hellenischen Vorbild weitgehend verhaftet. Als eigene, bis heute nachwirkende Schöpfung bildete es das römische Recht heraus. Während das Christentum des Westens in der Spätantike einzelne Elemente der griechischen Philosophie für die Theologie fruchtbar machte (Augustinus), bildete es im Byzantinischen Reich auf der Basis der Antike und des orientalischen Erbes eine neue Kultur heraus. In ökonomischer Hinsicht war die Antike durch eine städtische Kultur, ein weitgespanntes internationales Handelssystem, Geldwirtschaft und Sklaverei gekennzeichnet. Das christlich-feudale Europa blieb zunächst in vielen Aspekten hinter dieser Entwicklungsstufe zurück. Im Bereich der Religion spannt sich der Bogen von der griechischen Mythologie mit ihrem spezifischen Anthropomorphismus bis zu den verschiedenen Kulten des Orients, zu denen anfangs auch das Christentum zählte, bis es zur Staatsreligion des Römischen Reiches avancierte. 3 NACHWIRKUNGEN In der europäischen Geistes- und Kulturgeschichte zeigen sich bedeutende Nachwirkungen der Antike im lateinischen Mittelalter u. a. in der Scholastik (Aristoteles), in der karolingischen Renaissance (siehe romanische Kunst und Architektur), später vor allem im Humanismus und in der Renaissance. Die Rezeption antiker Autoren im christlich geprägten Abendland war allerdings oft nur durch Emanzipation vom Christentum möglich. Aus christlicher Sicht waren die antiken Werke heidnische Werke, die auf Grund dieser Etikettierung verachtet und vernichtet wurden bzw. in Vergessenheit gerieten. Nur durch die Bemühungen muslimischer Gelehrter sind viele antike Werke erhalten geblieben und auch für Europäer wieder zugänglich geworden. In der Stilepoche des Klassizismus orientierte sich die bildende Kunst an Vorbildern und Formen der Antike: Gerade die pompös-imperiale Architektur eignete sich zu allen Zeiten zur Selbstdarstellung von Herrschern und Staaten. In der geistesgeschichtlichen Ära der Klassik im 17. und 18. Jahrhundert entstanden Meisterwerke der Literatur (u. a. Corneille, Molière, Schiller, Goethe) und Musik (u. a. Gluck, Mozart, Beethoven). Die humanistische Bildung und Philosophie (Nietzsche) des 19. Jahrhunderts bezog sich positiv auf antike Autoren und damit oft polemisch auf die Gegenwart. Gerade die jüngere deutsche Vergangenheit kennt die Vereinnahmung der Antike für zeitgenössische Interessen, so etwa wenn an den Schulen die Taten Spartas und Roms auf dem Gebiet der militärischen Gewalt verherrlicht wurden. Die Beschäftigung mit der Antike hat in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts rapide an Bedeutung verloren, wird aber von Disziplinen wie der Altphilologie, Archäologie und Alten Geschichte weiterhin betrieben. Verfasst von: Wieland Eschenhagen Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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