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Archaeopteryx: ,,Mittelglied zwischen Reptil und Vogel" - Biologie.

Publié le 09/06/2013

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biologie
Archaeopteryx: ,,Mittelglied zwischen Reptil und Vogel" - Biologie. Obwohl zum Zeitpunkt der Entstehung dieses enzyklopädischen Beitrags noch nichts über den (bezahnten) Schädel des Archaeopteryx bekannt war, wurden die Reptilienmerkmale dieser ,,Räthseleidechse" zwei Jahrzehnte nach ihrer Entdeckung bereits zutreffend erkannt. Archaeopteryx: ,,Mittelglied zwischen Reptil und Vogel" Archaeopteryx, (gr. Ur-flügel), HERM. V. MEYER, 1861, = Griphosaurus, Räthseleidechse, ANDR. WAGNER, 1861. Ein Fossil aus dem lithographischen Schiefer bei Solenhofen (oberster Jura), das an den Vorderextremitäten und am Schwanz unverkennbare Federn zeigt, aber doch in wesentlichen Stücken von dem so gleichmässigen Typus der jetzt lebenden Vögel abweicht: der Schwanz ist lang und besteht aus 20 Wirbeln, wovon die 15 hinteren lang, cylindrisch, ohne Fortsätze sind und jederseits eine Feder tragen, so dass die Schwanzfedern zweizeilig stehen, wie die einzelnen Bartstrahlen am Federkiel, was bei keinem jetzt lebenden Vogel vorkommt; dagegen scheinen an den Vorderextremitäten die Federn mehr fächerartig von einer kleinen Stelle auszugehen, nicht in langer Reihe längs den Arm- und Handknochen angeordnet gewesen zu sein. Der Bau der gut erhaltenen Hinterextremitäten stimmt gut zu denen eines Vogels, namentlich sind auch Tarsus und Metatarsus zusammen nur durch einen länglichen Knochen (Lauf) gebildet, und die Anzahl der Zehenglieder nimmt, wie bei den Vögeln, vom Daumen an, der 2 Glieder hat, Zehe um Zehe um 1 zu. Was vom Becken nur unvollständig und von den etwas zerstreuten Knochen der Oberextremität zu erkennen ist, lässt sich mit denen eines Vogels in Uebereinstimmung bringen; nur ist der zweite Handwurzelknochen nicht nachzuweisen, die zwei Mittelhandknochen sind nicht unbeweglich mit einander verbunden und neben dem Daumen scheint noch ein weiterer (vierter) Finger, dem Daumen ähnlich gebildet, vorhanden zu sein. Bei den Fledermäusen und bei Pterodactylus sind auch 4 Finger vorhanden, aber bei den ersteren dienen 3, bei letzterem 1 zum Ausspannen der Flughaut und es bleiben 1, resp. 3 als Klauenfinger zum Anhäkeln übrig; bei A. sind 2 Flugfinger und 2 Hakenfinger. Brustbein und Kopf sind noch nicht gefunden. Ausführliche Beschreibung und Abbildung von OWEN in den Philosophical Transactions of the Royal Society of London, 1863; das Wesentlichste mit Abbildung auch in Weinland's ,,Zoologischer Garten", 1863, und QUENSTEDT'S Petrefaktenkunde, 2. Auflage. Man glaubt in diesem Thier das Mittelglied zwischen Reptil und Vogel gefunden zu haben und hat darauf eine eigene Ordnung oder Unterordnung der Vögel, Saururae (gr. eidechsenschwänzige) und eine Familie (Archornithidae, Urvögel) gegründet. Das erste Exemplar von A., zuerst im Besitz des Herrn HÄBERLEIN in Pappenheim, ist angeblich um den Preis von 700 Pfund (14000 Mark) nach London verkauft worden, seitdem ist ein zweites gefunden worden, an dem man den Kopf noch herauspräpariren zu können hofft. Archaeopteryx. In: Handwörterbuch der Zoologie, Anthropologie und Ethnologie. Herausgegeben von Prof. Dr. Gustav Jäger, Band 1. Breslau 1880, S. 210f. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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