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Chanson - Musik.

Publié le 21/06/2013

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Chanson - Musik. 1 EINLEITUNG Chanson (französisch chanson: Lied), im französischen Mittelalter zunächst jedes einstimmig gesungene Gedicht, später überwiegend ein dreistimmiges Lied mit liedhafter, gesungener Oberstimme und zwei instrumentalen Begleitstimmen. Seit Ende des 13. Jahrhunderts bis zur Gegenwart wandelte sich das Chanson auf vielfältige Weise. 2 DAS KLASSISCHE CHANSON Einer der wichtigsten französischen Komponisten des 14. Jahrhunderts, Guillaume de Machaut, schrieb Chansons in der alten dichterischen forme fixe (Ballade, Virelai und Rondeau) mit einem kunstvoll verzierten Melodieteil und zwei langsameren Liedteilen, die manchmal ohne Gesang waren. Die folgende Generation der Chansonkomponisten, deren bedeutendste Vertreter Guillaume Dufay und Gilles Binchois waren, stammt überwiegend aus der französischen Region Burgund (Bourgogne). Auch ihre Chansons standen meist in der forme fixe, doch wurden die drei Teile des Liedes nun in annähernd gleichem Tempo gespielt, woraus sich eine echte polyphone Struktur ergab. Imitation (Nachahmung, eine Satztechnik in der polyphonen Musik) war eines der Stilelemente dieser Epoche des Chansons. Das Schaffen dieser Komponisten wurde von Antoine Busnois und Johannes Ockeghem fortgeführt, die längere musikalische Phrasen komponierten, bekannte Melodien verwendeten, verstärkt mit der Imitation arbeiteten und teilweise auch eine vierte Gesangsstimme einführten. Mit Josquin Desprez kam es zum revolutionären Stilwandel: die forme fixe verlor an Bedeutung, und die Imitation wurde in jedem Werk als zentrales Stilelement eingesetzt, wodurch die meist vier Gesangsstimmen gleiches Gewicht bekamen, ohne jedoch voneinander abhängig zu sein. Ende der zwanziger Jahre des 16. Jahrhunderts trat eine neue Generation von Chansonkomponisten hervor. Zentrum ihres musikalischen Schaffens war Paris. Die Werke von Clément Janequin, Claudin de Sermisy und Pierre Certon waren eher akkordbestimmt, wobei der Mittelteil der Lieder bewegter sein konnte und die Musik dem Muster des Gedichts folgte. Janequin war vor allem für seine langen, erzählenden Chansons bekannt, für die Die Schlacht von Marignan ein Beispiel ist. Ende der fünfziger Jahre des 16. Jahrhunderts wurden Jacob Arcadelt und Orlando di Lasso die wichtigsten Vertreter der Chansonkomposition. Mit Claude Lejeune setzte eine Entwicklung dahin gehend ein, dass die Musik nicht nur die Bedeutung, sondern auch die Form des Gedichts wiedergeben sollte. Dieses Stilelement bezeichnete man als ,,Tonmalerei", und es spiegelte den Einfluss des italienischen Madrigals auf das Schaffen der Chansonkomponisten wider. Lejeune integrierte auf brillante Weise die Ideen von Antoine de Baïf, bei dessen musique mesurée langen und kurzen Silben jeweils entsprechende lange und kurze Notenwerte zugeordnet wurden. Diese Technik kennzeichnete auch das ,,Vaudeville" oder das Air de cour, zwei einfachere liedhafte Kompositionen, die mitunter für Gesang und Laute geschrieben waren. Nachdem das Chanson im 17. und 18. Jahrhundert an Bedeutung verloren hatte, bezeichnete der Begriff im 19. Jahrhundert ein romantisches Kunstlied mit Klavierbegleitung (ähnlich dem deutschen Lied). Wichtige Komponisten dieser Form waren Henri Duparc und Gabriel Fauré sowie im 20. Jahrhundert Francis Poulenc. 3 DAS MODERNE CHANSON Seit Ende des 19. Jahrhunderts entstanden vor allem literarische Chansons. Hinzu kamen witzige, pointierte, kabarettistische und politische Lieder. In Deutschland schrieben u. a. Erich Kästner, Frank Wedekind, Kurt Tucholsky, Klabund und Walter Mehring Chansontexte; einer der bekanntesten Chanson-Komponisten und -Texter war Friedrich Hollaender. Das poetische und zum Teil philosophische Chanson umfasste seit den fünfziger Jahren, als die existentialistische Philosophie besonders in Frankreich zu einer Jugendbewegung und zur Mode geworden war, immer mehr alle Themenbereiche des Lebens. Es waren vor allem die französischen Sängerinnen Édith Piaf und Juliette Gréco sowie Sänger wie Yves Montand, Charles Aznavour, Gilbert Bécaud, Georges Brassens, Jacques Brel und Maurice Chevalier, die dem Chanson seinen unverwechselbaren Charakter gaben. Ihre Liedinterpretationen beeinflussen auch über Frankreichs Grenzen hinaus bis heute viele Künstler. In Deutschland zählen zu den führenden Chansonniers u. a. Hildegard Knef, André Heller, Reinhard Mey und Michael Heltau. Wolf Biermann, Franz Josef Degenhardt, Dieter Süverkrüp, Hannes Wader und Konstantin Wecker gehören zu den Hauptvertretern des politischen Chansons, das sich seit Mitte der sechziger Jahre über den Protestsong zu einer eigenen sozialkritischen Liedform weiterentwickelt hat. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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