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Friedrich von Schelling - Philosophie.

Publié le 17/06/2013

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Friedrich von Schelling - Philosophie. 1 EINLEITUNG Friedrich von Schelling (1775-1854), Philosoph. Zunächst einer der führenden Vertreter des deutschen Idealismus, war sein Spätwerk von der Romantik beeinflusst. Für sein Denken prägte er den Begriff der Identitätsphilosophie. Schelling wurde am 27. Januar 1775 im württembergischen Leonberg geboren; beide Eltern waren Pastorenkinder, der Vater Theologieprofessor am Höheren Seminar des Bebenhauser Klosters. Schelling wuchs in dieser intellektuell fruchtbaren Atmosphäre auf, worauf vermutlich auch seine geistige Frühreife zurückzuführen ist. Aufgrund seiner besonderen Begabung studierte er bereits als 15-Jähriger gemeinsam mit Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Friedrich Hölderlin, am Tübinger Stift Theologie und Philosophie. Inspiriert wurde er vor allem von Gedanken der Spätaufklärung, namentlich der Philosophie von Jean-Jacques Rousseau, ebenso wie durch die beherrschende Theorie seiner Zeit, die Philosophie Johann Gottlieb Fichtes; auch die geschichtliche Umbruchphase der Französischen Revolution wirkte in seinem Denken nach. 1795 bestand Schelling sein Examen und fand eine Anstellung als Hauslehrer der Barone von Riedesel; ein Jahr später betreute er sie an der Universität Jena, wobei er sich ausgiebig naturwissenschaftlichen bzw. mathematischen Studien widmete. Jena war in den Jahren um die Jahrhundertwende die fortschrittlichste intellektuelle Stätte Deutschlands. Die innovativsten Professoren unterrichteten, und zu den Studenten zählte u. a. die noch junge Avantgarde der deutschen Frühromantik, der sich auch Schelling zugesellte. 1798 wurde er selbst - auf Empfehlung von Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller und Johann Gottlieb Fichte - Professor an der Universität Jena, nur kurz unterbrochen von einem Aufenthalt in Bamberg. Gemeinsam mit Hegel betrieb er das Kritische Journal der Philosophie; sehr bald allerdings überwarf er sich mit Fichte, und auch der Kreis der Jenenser Romantik löste sich auf: Schelling wechselte 1803 auf eine Professur an die Universität Würzburg (1803-1806). Da Würzburg jedoch 1805 an den Herzog von Toskana fiel, musste Schelling die Universität verlassen und fand eine Anstellung an der Universität in München, der er, außer einem Aufenthalt in Erlangen zwischen 1820 und 1827, bis 1841 treu blieb. 1840 hatte ihn der preußische König Friedrich Wilhelm IV. nach Berlin berufen, ,,um die Drachensaat des Hegelianismus auszurotten". Seine Vorlesungen, die unter dem Eindruck Jakob Böhmes und Franz von Baaders stark metaphysisch-theosophische, mystisch-spekulative Züge trugen, fanden allgemein jedoch nur wenig Anklang. 1846 zog sich Schelling enttäuscht von seiner Tätigkeit an der Universität zurück. Er starb am 20. August 1854 in Bad Ragaz (Schweiz). 2 WERK In Schellings philosophischem Denken vollzieht sich ein längerer Entwicklungsprozess. Ausgehend von den Werken Immanuel Kants und Johann Gottlieb Fichtes sowie des niederländischen Philosophen Baruch Spinoza, ist Schellings frühe Philosophie thematisch von der Naturphilosophie und der Ästhetik geprägt. 1795 traf er sich mit Hölderlin und Hegel in Frankfurt/Main, wo das berühmte Älteste Systemprogramm des Deutschen Idealismus entstand; wenn auch die Autorschaft bis heute umstritten ist, so gibt der Inhalt doch den damaligen gemeinsamen Standpunkt aller drei Denker wieder. Im selben Jahr, also mit nur 20 Jahren, gab Schelling sein Werk Vom Ich als Prinzip der Philosophie oder über das Unbedingte im menschlichen Wissen (1795) heraus, das er als eine stark an Fichte orientierte Fortführung der Philosophie Immanuel Kants verstand. Schelling folgt Kant darin, dass Erkenntnis nicht die Einsicht in eine objektive Welt außer uns darstellt, sondern eine durch das Zusammenwirken von Verstand und Vernunft ,,konstruierte", also stark subjektiv geprägte Welt-Anschauung, der das Ding an sich verschlossen bleibt. Die Philosophie muss sich daher verstärkt dem Prinzip der Subjektivität sowie dem Bewusstsein und Selbstbewusstsein zuwenden, wie dies Fichte schon begonnen hatte. Schelling folgt allerdings nicht Fichtes strengem Konstruktivismus, der die Außenwelt, das ,,Nicht-Ich", als Konstrukt des Ich ansieht, sondern belässt dieser seine Eigenständigkeit. Zwei Jahre später publizierte er daher die Ideen zu einer Philosophie der Natur als Einleitung in das Studium dieser Wissenschaft (1797), in denen er sich bemüht, analog der Ergründung der menschlichen, subjektiven Erkenntnis auch die Erforschung der Natur einzubeziehen, in der Schelling eine ihr eigene Produktivität erkennt. In seinem System des transzendentalen Idealismus (1800) vollzog Schelling den Schritt zum Identitätssystem: Subjektivität und Objektivität finden eine gemeinsame Basis in der ,,absoluten Identität" beider, welche die Grundlage und der Ausgang der Philosophie zu sein habe. Er konzipiert hier - über die Institutionenwelt der bürgerlichen Gesellschaft in Recht und Staat hinaustretend - eine Entwicklungsgeschichte des menschlichen Selbstbewusstseins, die im Sinne der Frühromantik die Kunst als Gipfel der menschlichen Existenz versteht, weil sie auch das ,,Unbewusste" zu erfassen in der Lage ist, das der sprachlich festgelegten Philosophie auszudrücken nicht möglich ist. Schellings Würzburger Zeit von 1803 bis 1806 ist von der Einbeziehung der Religion in das philosophische System geprägt. Die für die damalige Religionsphilosophie wichtige, weil durch die Religionskritik der Aufklärung problematisch gewordene Bestimmung des Verhältnisses von Glauben und Wissen, Religion sowie moderner (Natur)Wissenschaft bildet den Gegenstand von Philosophie und Religion (1804). Die Ergebnisse der gleichzeitigen Beschäftigung mit der Philosophie der Kunst konnten erst im Nachlass veröffentlicht werden. Mit den philosophischen Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit und die damit zusammenhängenden Gegenstände (1809) veröffentlichte Schelling sein letztes selbst publiziertes großes Werk. Alle anderen Schriften, die u. a. die Vorlesungsmitschriften der Münchener Zeit über die Philosophie der Mythologie und die Philosophie der Offenbarung beinhalten, wurden posthum erstellt und erweckten erst wieder im 20. Jahrhundert Interesse. Mittlerweile war Hegels Phänomenologie des Geistes (1807) erschienen, in dem Schellings Identitätsphilosophie scharf angegriffen wurde; die Freundschaft der beiden zerbrach daran, und Hegels Philosophie eroberte sich ihren beherrschenden Platz in der Philosophiegeschichte, während Schelling hinter ihn zurückfiel und sich selbst zurückzog. Seine Vorlesungen, die er in der ersten Hälfte der vierziger Jahre in Berlin hielt und zu deren Hörern u. a. Søren Kierkegaard, Michail Bakunin, Friedrich Engels, Henrik Steffens und Karl Friedrich von Savigny gehörten, fanden nur mäßiges Interesse, und sein Denken geriet in Vergessenheit. Weitere Werke (Auswahl): Über die Möglichkeit einer Form der Philosophie überhaupt (1794), Philosophische Briefe über Dogmatismus und Kriticismus (1795), Abhandlungen zur Erläuterung des Idealismus der Wissenschaftslehre (1796/97), Erster Entwurf eines Systems der Naturphilosophie (1799), Über den wahren Begriff der Naturphilosophie und die richtige Art, ihre Probleme zu lösen (1801), Darstellung meines Systems der Philosophie (1801), Fernere Darstellungen aus dem System der Philosophie (1802), Bruno oder über das göttliche und natürliche Prinzip der Dinge (1802), Philosophie der Kunst (1802/03), Vorlesungen über die Methode des akademischen Studiums (1803), System der gesamten Philosophie und der Naturphilosophie insbesondere (1804), Über das Verhältnis der bildenden Künste zur Natur (1807), Die Weltalter (1811-1815), Über die Natur der Philosophie als Wissenschaft (1821), Zur Geschichte der neueren Philosophie (1827), System der Weltalter (1827/28), Einleitung in die Philosophie (1830), Grundlegung der positiven Philosophie (1832/33), Philosophie der Offenbarung (1841/42), Philosophie der Mythologie (1842). Verfasst von: Friedhelm Lövenich Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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