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Pariser Studentenrevolte - Geschichte.

Publié le 15/06/2013

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Pariser Studentenrevolte - Geschichte. Pariser Studentenrevolte, auch Mai-Unruhen genannt, von der Pariser Studentenschaft ausgehende Unruhen in Frankreich im Mai 1968. Ihren Anfang nahmen die Unruhen in der wachsenden Unzufriedenheit der französischen Studenten mit ihren Studienbedingungen. Dem Universitätssystem wurde vor allem vorgeworfen, innerhalb seiner überholten Strukturen der wachsenden Zahl von Studenten und ihren Bildungsinteressen nicht mehr gerecht werden zu können. Zur gleichen Zeit wuchs die Zahl politisch radikalisierter, anarchistischer, trotzkistischer und maoistischer Gruppen, die an den Hochschulen die kapitalistische Gesellschaft massiv kritisierten. Soziologiestudenten der Universität von Nanterre in der Nähe von Paris versuchten, die Hochschule zur Keimzelle einer Revolution gegen den Kapitalismus zu machen. Nach der Besetzung der Universität Ende April kam es zu deren Schließung. An der Sorbonne in Paris wurde eine Dringlichkeitssitzung einberufen. Einer der Anführer der Pariser Unruhen war der Deutsche Daniel Cohn-Bendit. Als die Auseinandersetzungen zwischen linken und rechten Gruppen zu eskalieren drohten, griff die Polizei ein. Daraufhin riefen Studentenvereinigungen und auch Dozenten zum Generalstreik auf. Nachdem eine Woche lang weitere Studentenproteste von der Polizei gewaltsam verhindert worden waren, schlossen sich die Gewerkschaften dem Streikaufruf an. Am 13. Mai traten neun Millionen Arbeitnehmer in den Ausstand. Die Ereignisse trafen die Regierung völlig unvorbereitet. Staatspräsident Charles de Gaulle und Premierminister Georges Pompidou befanden sich außer Landes. Unsicher lavierten sie zwischen einer harten und einer versöhnlichen Haltung gegenüber den Demonstranten. Ende Mai erklärte De Gaulles politischer Widersacher, der Sozialist François Mitterrand, er sei bereit, dessen Nachfolge anzutreten und sich für einen gesellschaftlichen Ausgleich einzusetzen. Am 30. Mai kam es auf dem Champs-Elysées zu einer von De Gaulle unterstützten Gegendemonstration, die die Wiederherstellung geordneter Verhältnisse forderte. De Gaulle erklärte, er sei keineswegs bereit, zurückzutreten und versicherte zugleich, er sei fest entschlossen, wieder Ruhe herzustellen. Nachdem er das Parlament aufgelöst hatte, feierte er bei den Wahlen im Juni einen wahren Triumph. Dennoch waren die Mai-Unruhen auch aus der Sicht der Aufständischen nicht erfolglos. Die Gewerkschaften handelten eine zwölfprozentige Lohnsteigerung aus - und die Notwendigkeit eines gesellschaftlichen Umbaus, der solch gewaltigen Verwerfungen in der Zukunft vorbeugen würde, wurde auch von Politikern aus dem Lager De Gaulles eingesehen. De Gaulles Vorschläge zu einer Strukturreform des politischen Systems scheiterten jedoch. Im April 1969 trat er zurück. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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