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Russischer Bürgerkrieg - Geschichte.

Publié le 15/06/2013

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Russischer Bürgerkrieg - Geschichte. Russischer Bürgerkrieg, Bürgerkrieg im Anschluss an die Oktoberrevolution von 1917 in Russland zwischen den ,,Roten", den Bolschewiki, und den ,,Weißen", den antibolschewistischen Kräften von den Sozialrevolutionären und Menschewiki über Bürgerlich-Liberale bis zu konservativen Monarchisten und Nationalisten, der bis November 1920, vereinzelt bis 1922, andauerte. Ursachen des Krieges waren zum einen die Machtübernahme der Bolschewiki im Zuge der Revolution und die damit verbundenen tief greifenden politischen, sozialen und wirtschaftlichen Umwälzungen, zum anderen das Nationalitätenproblem: Wladimir I. Lenin hatte am 17. November 1917 allen Völkern im ehemaligen Zarenreich das Recht auf Selbstbestimmung zugestanden, woraufhin die Ukraine, Georgien, Armenien, Finnland, die baltischen Provinzen und Polen ihre Unabhängigkeit erklärten; besonders nach dem Abzug der Deutschen Truppen in Folge des Waffenstillstands von Compiègne (11. November 1918), der den Frieden von Brest-Litowsk revidierte, sahen diese Länder ihre Unabhängigkeit wieder bedroht. Die Bolschewiki kontrollierten zunächst lediglich das Zentrum des europäischen Russlands. In Westsibirien mit dem Mittelpunkt Omsk hatte Admiral Aleksandr W. Koltschak eine diktatorische Regierung errichtet, die sich mit einer sozialrevolutionären Regierung in Samara verband; im Baltikum hatte General N. N. Judenitsch die Führung der antibolschewistischen Kräfte übernommen; und im Süden Russlands und in der Ukraine dominierten die Truppen des Generals Anton I. Denikin und die Donkosaken. Der bolschewistischen Roten Armee, die Lew D. Trotzkij seit Februar 1918 aufbaute, gelang es im Laufe des Jahres 1918, die vordringenden weißen Truppen Koltschaks und Denikins abzuwehren und ihre Vereinigung zu verhindern; im Frühjahr 1919 eroberte die Rote Armee nach dem Abzug der deutschen Truppen die Ukraine und errichtete dort die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik. In der Folge konnte zwar Koltschak wieder über den Ural nach Westen vorstoßen und Denikin den Südosten der Ukraine besetzen; beide wurden jedoch von der Roten Armee zurückgedrängt, die damit die Sowjetmacht weitgehend sicherte. Obwohl von den Mächten der Entente unterstützt, gelang es den Weißen nicht, sich gegen die Bolschewiki zu behaupten oder gar durchzusetzen; das breite Spektrum der politischen Zielsetzungen der verschiedenen Gruppierungen der Weißen stand einem gemeinsamen, konzentrierten Vorgehen gegen die Bolschewiki entgegen. Der Polnisch-Sowjetische Krieg 1920/21 verlief für die Rote Armee dank der mangelnden Koordination zwischen Polen und Peter N. Wrangel, dem Nachfolger Denikins, zunächst erfolgreich; am Ende aber musste sich die Rote Armee wieder aus Polen zurückziehen. 1921 eroberte die Rote Armee Georgien, das nun zur Transkaukasischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik wurde, und bis Ende 1922 hatten die Bolschewiki auch den Fernen Osten Russlands unter ihre Kontrolle gebracht und Sowjetrussland weitgehend in den Grenzen des zaristischen Russlands wieder hergestellt; lediglich im Westen mussten die Sowjets Gebietsverluste hinnehmen. Der Bürgerkrieg war begleitet vom so genannten Kriegskommunismus, mit dem Lenin die gesamte Produktion und Verteilung in den Dienst des Krieges zu stellen und gleichzeitig seine wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Zielvorstellungen umzusetzen suchte. Der Kriegskommunismus führte jedoch zum beinahe völligen Zusammenbruch der Versorgung und in der Folge zu Hungersnöten, Unruhen und Aufständen; im März 1921 wurde er zum Teil durch die Neue Ökonomische Politik (NEP) ersetzt. Verfasst von: Fedor Bochow Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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