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Spanischer Bürgerkrieg - Geschichte.

Publié le 15/06/2013

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Spanischer Bürgerkrieg - Geschichte. 1 EINLEITUNG Spanischer Bürgerkrieg, kriegerische Auseinandersetzung zwischen falangistisch-faschistischen, karlistischen, konservativ-nationalistischen Kräften unter der Führung hochrangiger spanischer Militärs auf der einen und den Truppen der Republik auf der anderen Seite in Spanien in den Jahren 1936 bis 1939. Im Spanischen Bürgerkrieg entluden sich die krassen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Gegensätze innerhalb der spanischen Gesellschaft, die sich im Verlauf der vorangegangenen Jahre zunehmend verschärft hatten: die Gegensätze zwischen Großgrundbesitzern und mittellosen Bauern, zwischen Unternehmern und Arbeitern, zwischen traditionalistischkatholisch-nationalistischen und liberalen bzw. sozialistischen und anarchistischen Strömungen. Gegen die herrschende Oligarchie aus Großgrundbesitzern, Kirche und Militär hatte es bereits vor dem Bürgerkrieg immer wieder Aufstände und Rebellionen gegeben. So schlug 1934 General Francisco Franco den Arbeiteraufstand in Asturien nieder, indem er Tausende von Arbeitern töten und Zehntausende inhaftieren ließ. 2 ERSTE PHASE Unmittelbarer Auslöser des Bürgerkrieges war die Ermordung des konservativen Cortes-Abgeordneten José Calvo Sotelo am 13. Juli 1936. Am 17. Juli initiierte General Francisco Franco, gestützt auf die spanische Fremdenlegion und die maurischen Regulares sowie in Absprache mit spanischen Militärs, in Spanisch-Marokko den Aufstand gegen die Volksfrontregierung der Zweiten Republik. Beinahe zeitgleich brach der Aufstand gegen die Republik auch in Spanien selbst aus; aus Nordafrika wurden die Fremdenlegion und marokkanische Truppen mit Hilfe deutscher Flugzeuge nach Spanien gebracht. Die Aktion war die bis dahin größte Luftbrücke der Geschichte; ohne das deutsche Eingreifen wäre der Putsch vermutlich bereits in den ersten Tagen gescheitert. Ziel der Aufständischen war es, die gewählte Regierung zu beseitigen, die sozialen Reformen der Zweiten Republik rückgängig zu machen und weitergehende revolutionäre Bestrebungen gewaltsam zu unterdrücken. Auf Grund ihrer militärischen Überlegenheit konnten die Putschisten in den folgenden zwei Monaten weite Teile Spaniens unter ihre Kontrolle bringen: Unter den Generälen Gonzalo Queipo de Llano und Emilio Mola Vidal eroberten sie das westliche Andalusien, große Teile des Westens, Nordwestens und Nordens Spaniens, inklusive der strategisch wichtigen Städte Irún und San Sebastián, nicht aber das Baskenland, Santander und Asturien. Bereits am 24. Juli hatten die Aufständischen in Burgos eine Regierung eingerichtet, die am 1. Oktober 1936 Franco zu ihrem Staatsoberhaupt und zum Generalissimus der aufständischen Truppen ernannte. Franco begriff sein Vorgehen als Kreuzzug gegen den Kommunismus bzw. als Rettung der Nation vor revolutionären Umtrieben. Die (legitime) Volksfrontregierung stand unter Führung der Liberalen, die sich im Unterschied zu den Linkskräften gegen ein Ende der Kolonialherrschaft, gegen eine Arbeitslosenunterstützung und gegen eine Enteignung des Großgrundbesitzes aussprachen. Im Verlauf des Bürgerkrieges entstand eine Art ,,Doppelherrschaft" zwischen der Volksfrontregierung einerseits und revolutionären Kräften vor Ort andererseits, wobei die Regierung als gemäßigtbremsendes Element in Erscheinung trat. Seit Beginn des Bürgerkrieges erhielten die Aufständischen vom nationalsozialistischen Deutschland und vom faschistischen Italien, die im November 1936 die Regierung Franco offiziell anerkannten, massive militärische Unterstützung in Form von Truppen, u. a. der berüchtigten deutschen Legion Condor, und in Form von Kriegsgerät - Deutschland nutzte sein Eingreifen im Spanischen Bürgerkrieg u. a. zur Erprobung neuer Waffensysteme, vor allem seiner Kampfflugzeuge. Insgesamt waren rund 600 bis 700 deutsche Flugzeuge im Einsatz, die 21 Millionen Tonnen Bomben auf die republikanischen Truppen abwarfen. Rund 19 000 deutsche Soldaten wurden in Spanien eingesetzt; die deutsche Hilfe belief sich insgesamt auf etwa 500 Millionen Reichsmark. Das nationalsozialistische Deutschland sah im Spanischen Bürgerkrieg eine Gelegenheit, Marxisten zu bekämpfen und die Ausweitung des Kommunismus zu stoppen. Umgekehrt wurde es in den rechtsgerichteten Kreisen Spaniens als staatspolitisches Modell betrachtet. Die deutsch-italienische Zusammenarbeit in Spanien führte noch 1936 zur Errichtung der Achse Berlin-Rom. Die Republik verteidigten, nachdem der Großteil der Armee zu den Aufständischen übergelaufen war, in der Anfangsphase des Krieges Milizen und durch Verteidigungskomitees organisierte Zivilisten; die Hauptlast trugen dabei die rund zwei Millionen Gewerkschafter der anarchistischen CNT (Confederación Nacional del Trabajo, Nationaler Bund der Arbeit) und der sozialistischen UGT (Unión General de Trabajadores, Allgemeine Union der Arbeiter). In der Folge baute die republikanische Regierung eine reguläre Armee auf, die unter dem Oberbefehl von General José Miaja Menant stand. Aus dem Ausland erhielt die Republik zunächst kaum direkte Unterstützung, obwohl vor allem Frankreich, die USA, Großbritannien und die UdSSR deutlich ihre Sympathie für die Republik bekundeten; lediglich die UdSSR belieferte ab Oktober 1936 die Republik mit Waffen und Panzern, die anderen Staaten bekannten sich zum Prinzip der Nichteinmischung. Auf Anregung französischer und belgischer Kommunisten entstanden die Freiwilligenverbände der Internationalen Brigaden, die die Republik entscheidend unterstützten. Durch die sowjetischen Waffenlieferungen erlangten die moskautreuen spanischen Kommunisten (PCE) praktisch ein Monopol auf (neue) Waffen. Dadurch stieg neben dem militärischen der politische Einfluss der PCE drastisch an. Waffen wurden nicht an Anarchisten und so genannte Trotzkisten (POUM) weitergegeben, die wie in der UdSSR als Konterrevolutionäre angesehen wurden. Anarchistische Arbeiter hatten in den Städten Fabriken unter ihre Kontrolle gebracht; auf dem Land wurden die Großgrundbesitzer vertrieben und bäuerliche Agrarkollektive gebildet. Die UdSSR unter Jossif Stalin wandte sich gegen diese soziale Revolution und setzte sich für die Aufrechterhaltung des parlamentarischen Systems ein, um Frankreich und Großbritannien für ein Bündnis zu gewinnen. Im Vorfeld des Hitler-Stalin-Paktes drosselte die UdSSR ihre Waffenlieferung an Spanien immer mehr. Die außenpolitischen Kalkulationen der UdSSR hatten also direkten Einfluss auf das Geschehen in Spanien. 3 ERFOLGE DER AUFSTÄNDISCHEN Von November 1936 bis Januar 1937 belagerten die Aufständischen unter dem Kommando von General Mola erfolglos die Hauptstadt Madrid, die von republikanischen Truppen und Internationalen Brigaden entschlossen verteidigt wurde. Mit der Belagerung von Madrid hatte die erste Phase des Bürgerkrieges ihren militärischen Höhepunkt erreicht. Nach ihrem Misserfolg vor Madrid konzentrierten sich die Aufständischen auf den Südosten und den Norden Spaniens: Im Februar 1937 eroberten sie mit Málaga einen wichtigen Stützpunkt am Mittelmeer, mussten dann in der Schlacht um Guadalajara am 18. März 1937 eine Niederlage hinnehmen, und ab März 1937 griffen sie das Baskenland an, das erbitterten Widerstand leistete. 26. April 1937 vernichteten deutsche Bomber der Legion Condor die baskische Stadt Guernica, das politische und kulturelle Zentrum der Basken. Neben Guernica bombardierte die deutsche Luftwaffe auch Madrid und andere spanische Städte. Im Juni eroberten die Aufständischen Bilbao, im August Santander, und bis November 1937 hatten sie auch Asturien unter ihre Kontrolle gebracht. Nach den Kämpfen um Teruel im Dezember 1937 und Januar 1938 stießen die Aufständischen Mitte April 1938 bis zum Mittelmeer vor, eroberten die Provinz Castellón und trieben damit einen Keil zwischen Katalonien, der Hochburg der Republikaner, und den Süden des verbliebenen republikanischen Gebiets. Im Juli 1938 gelang den republikanischen Truppen in der Schlacht am Ebro noch einmal ein großer Sieg über die Aufständischen; in der Folge aber waren sie ausschließlich in die Defensive gedrängt. 4 DIE NIEDERLAGE DER REPUBLIK Im Januar 1939 nahmen die Aufständischen Barcelona, und bis Mitte Februar hatten sie ganz Katalonien bis zu den Pyrenäen besetzt. Am 28. März fiel Madrid, und am 2. April 1939 erklärte Franco den Bürgerkrieg für beendet. Der Spanische Bürgerkrieg hatte über ein halbe Million Todesopfer gefordert, Tausende Republikaner mussten auf der Flucht vor der Franco-Diktatur ins Exil gehen. Franco revanchierte sich für die deutsche Hilfe während des 2. Weltkrieges durch die Entsendung der ,,Blauen Division", die an der Ostfront eingesetzt wurde. Im Inneren ließ der siegreiche General politische Gegner aus den Tagen des Bürgerkriegs zu Zehntausenden zum Tode verurteilen bzw. einkerkern. Francos Sieg war durch die deutsch-italienische Hilfe sowie durch die Nichteinmischung derjenigen Staaten, die mit der Republik sympathisierten, möglich geworden. Daneben trug die Uneinigkeit der Verteidiger der Republik in politischen, ideologischen und militärischen Fragen wesentlich zum Sieg der Putschisten bei. Die Gewerkschaften UGT und CNT etwa waren sich zwar einig hinsichtlich der Notwendigkeit einer sozialen Revolution, nicht aber in Fragen der Durchführung der Revolution; die Spannungen zwischen den verschiedenen politischen Richtungen, zwischen Anarchisten und Stalinisten, führten zu einer Schwächung der Einheitsfront der Republik. Seit ihrem Erfolg bei der Verteidigung von Madrid 1936/37 gewannen die Internationalen Brigaden, besonders ihre kommunistischen Funktionäre, zunehmend an Einfluss auf die Politik der Republik, was zu einer Verschärfung der ideologischen Auseinandersetzung zwischen den maßgeblichen politischen Kräften der Republik führte. Die moskautreuen Kommunisten setzten sich für den Schutz des Privateigentums und des Parlamentarismus ein und führten gegen POUM und Anarchisten ,,Säuberungen" nach stalinistischem Vorbild durch. Wo die PCE Einfluss hatte, machte sie von revolutionären Kräften durchgeführte Maßnahmen rückgängig, so dass viele Arbeiter und Bauern schließlich keinen Sinn mehr in der Verteidigung der Republik sahen. Das Ausland nahm von Beginn an in vielfältiger Form intensiv Anteil am Spanischen Bürgerkrieg: Intellektuelle wie z. B. Egon Erwin Kisch, Arthur Koestler, Ernest Hemingway, George Orwell oder André Malraux bezogen publizistisch oder mit der Waffe in der Hand für die Republik Partei. Auf Anregung Frankreichs und Großbritanniens, die eine Eskalation des Krieges fürchteten, war im September 1936 das so genannte Nichteinmischungskomitee zusammengetreten, dem 25 Staaten angehörten, u. a. auch Italien, Deutschland und die UdSSR, die sich allerdings aus verschiedenen politischen, strategischen und wirtschaftlichen Gründen nicht an das Prinzip der Nichteinmischung hielten. Im Februar 2001 hinderte der konservative Partido Popular (PP) des Ministerpräsidenten José María Aznar mit seiner absoluten Mehrheit das Parlament daran, den Militäraufstand Francos gegen die Zweite Republik im Juli 1936 formell zu verurteilen. Der Antrag zur Verurteilung des Aufstandes war von den baskischen Nationalisten eingebracht und von allen Parteien mit Ausnahme des PP unterstützt worden; der PP begründete seine Ablehnung mit dem Argument, es sollen keine alten Gräben vertieft und keine alten Feindschaften wiederbelebt werden. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. 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« Francos Sieg war durch die deutsch-italienische Hilfe sowie durch die Nichteinmischung derjenigen Staaten, die mit der Republik sympathisierten, möglich geworden.Daneben trug die Uneinigkeit der Verteidiger der Republik in politischen, ideologischen und militärischen Fragen wesentlich zum Sieg der Putschisten bei.

DieGewerkschaften UGT und CNT etwa waren sich zwar einig hinsichtlich der Notwendigkeit einer sozialen Revolution, nicht aber in Fragen der Durchführung der Revolution;die Spannungen zwischen den verschiedenen politischen Richtungen, zwischen Anarchisten und Stalinisten, führten zu einer Schwächung der Einheitsfront der Republik.

Seitihrem Erfolg bei der Verteidigung von Madrid 1936/37 gewannen die Internationalen Brigaden, besonders ihre kommunistischen Funktionäre, zunehmend an Einfluss auf diePolitik der Republik, was zu einer Verschärfung der ideologischen Auseinandersetzung zwischen den maßgeblichen politischen Kräften der Republik führte.

Diemoskautreuen Kommunisten setzten sich für den Schutz des Privateigentums und des Parlamentarismus ein und führten gegen POUM und Anarchisten „Säuberungen” nachstalinistischem Vorbild durch.

Wo die PCE Einfluss hatte, machte sie von revolutionären Kräften durchgeführte Maßnahmen rückgängig, so dass viele Arbeiter und Bauernschließlich keinen Sinn mehr in der Verteidigung der Republik sahen. Das Ausland nahm von Beginn an in vielfältiger Form intensiv Anteil am Spanischen Bürgerkrieg: Intellektuelle wie z.

B.

Egon Erwin Kisch, Arthur Koestler, ErnestHemingway, George Orwell oder André Malraux bezogen publizistisch oder mit der Waffe in der Hand für die Republik Partei.

Auf Anregung Frankreichs und Großbritanniens,die eine Eskalation des Krieges fürchteten, war im September 1936 das so genannte Nichteinmischungskomitee zusammengetreten, dem 25 Staaten angehörten, u.

a.

auchItalien, Deutschland und die UdSSR, die sich allerdings aus verschiedenen politischen, strategischen und wirtschaftlichen Gründen nicht an das Prinzip der Nichteinmischunghielten. Im Februar 2001 hinderte der konservative Partido Popular (PP) des Ministerpräsidenten José María Aznar mit seiner absoluten Mehrheit das Parlament daran, den Militäraufstand Francos gegen die Zweite Republik im Juli 1936 formell zu verurteilen.

Der Antrag zur Verurteilung des Aufstandes war von den baskischen Nationalisteneingebracht und von allen Parteien mit Ausnahme des PP unterstützt worden; der PP begründete seine Ablehnung mit dem Argument, es sollen keine alten Gräben vertieftund keine alten Feindschaften wiederbelebt werden. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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