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Rembrandt - KUNSTLER.

Publié le 18/06/2013

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Rembrandt - KUNSTLER. 1 EINLEITUNG Rembrandt, eigentlich Rembrandt Harmenszoon van Rijn, (1606-1669), niederländischer Maler, Hauptmeister der holländischen Barockmalerei und eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Kunstgeschichte. Von nachhaltiger Wirkung auf die Kunstwelt waren seine Porträtkunst und seine Technik der Helldunkelmalerei (siehe Chiaroscuro). 2 BIOGRAPHISCHE DATEN Rembrandt wurde am 15. Juli 1606 als Sohn eines Müllers in Leiden geboren, wo er auch die Lateinschule und die Universität besuchte. Ausgebildet wurde er 1621 bis 1624 bei den angesehenen Historienmalern Jacob van Swanenburch und Pieter Lastman in Leiden und Amsterdam. Nach einer ersten eigenständigen Tätigkeit in seiner Heimatstadt (zu seinen Schülern zählte u. a. Gerrit Dou) ließ sich Rembrandt 1631 in Amsterdam nieder. Die Heirat mit der wohlhabenden Saskia van Uylenburch 1634 begünstigte seinen beruflichen und gesellschaftlichen Aufstieg und sicherte ihm eine solvente Klientel für seine zunehmend begehrten Porträts. Eines der herausragenden Werke dieser Schaffensperiode ist das Porträt des Nicolaes Ruts (1631, Frick Collection, New York). Der Künstler schuf auch mehrere Porträts seiner Gattin (Staatliche Gemäldesammlungen, Kassel; Gemäldegalerie, Dresden), die ihm 1641 den Sohn Titus gebar. Nach ihrem Tod 1642 lebte er mit seiner Haushälterin Hendrickje Stoffels zusammen, dem Modell zahlreicher Bildnisse (Porträt in der Gemäldegalerie Berlin-Dahlem). Der erfolgreiche Künstler, Lehrmeister und Kunsthändler wurde ein prominenter Amsterdamer Bürger und Mitglied der Lukasgilde. Sehr begehrt waren außer seinen Porträts Gemälde religiösen und mythologischen Inhalts, wie Moses zertrümmert die Gesetzestafeln (1659, Gemäldegalerie, Berlin-Dahlem) oder Die Blendung Simsons (1636, Städelsches Kunstinstitut, Frankfurt am Main). In seinem Atelier verkehrten viele Schüler, die sich, wie Carel Fabritius, bereits selbst einen Namen gemacht hatten. Mangelhafte Geschäftsführung und aufwendiger Lebensstil, vor allem seine Sammelleidenschaft, führten dennoch 1656 zum wirtschaftlichen Ruin; Habe und Haus wurden im Konkursverfahren versteigert. Obwohl befreundete Mäzene über das Schlimmste hinweghalfen, verbrachte Rembrandt die restlichen Lebensjahre zurückgezogen in bescheidenen wirtschaftlichen Verhältnissen. Ungeachtet weiterer Schicksalsschläge, wie des Todes Hendrickjes (1663) und des Sohnes Titus (1668) blieb seine Schaffenskraft ungebrochen. Es entstanden noch zahlreiche Meisterwerke, wie Die Judenbraut (1665, Rijksmuseum, Amsterdam) und Staalmeesters (1661, ebenda) sowie mehrere Selbstbildnisse. Rembrandt starb am 4. Oktober 1669 in Amsterdam. Sein Schaffen lässt sich in vier Perioden unterteilen: die Leidener Frühzeit (1625-1631) sowie die erste (1631-1642), zweite (1642-1650) und dritte Amsterdamer Periode (1650-1669). Im Zuge der Rembrandt-Forschung der letzten Jahrzehnte stellte sich heraus, dass die Zuschreibung der Werke weit problematischer ist als bislang angenommen. Von den 1400 Zeichnungen beispielsweise gelten nur noch 75 als authentisch, ebenso circa 300 Radierungen. Sogar eines seiner bekanntesten Gemälde, Mann mit dem Goldhelm (Gemäldegalerie, Berlin-Dahlem), wird nicht länger als eigenhändige Schöpfung anerkannt. Rembrandts bevorzugtes Sujet war neben biblischen, gelegentlich auch mythologischen Szenen und Gruppenbildern das Porträt. Kein anderer Künstler hinterließ zudem eine solche Fülle von Selbstbildnissen (circa 60). 3 DIE LEIDENER FRÜHZEIT (1625-1631) In der Frühphase, in der Rembrandt häufig mit Jan Lievens zusammenarbeitete, überwiegt der Einfluss seines Lehrmeisters Pieter Lastman (dramatische Motive, gedrängte Bildkomposition, starker Kontrast von Licht und Schatten). Dieser stützte sich seinerseits auf die von Adam Elsheimer begründete Tradition der neuen Historienmalerei, die unter Verzicht auf die herkömmliche heroisierende Färbung zur einer stärkeren psychologischen Durchdringung der dargestellten Figuren fand. Die kleinformatigen biblischen und mythologischen Szenen sind fast durchweg in dunkle Innenräume verlegt (Bileams Eselin, 1626, Rijksmuseum; Vertreibung der Wechsler aus dem Tempel, 1626, Puschkin-Museum, Moskau; Der Reiche aus dem Gleichnis vom reichen Toren, 1627, Gemäldegalerie, Berlin-Dahlem; Simson und Dalila, 1628, ebenda; Paulus im Gefängnis, 1627, Staatsgalerie Stuttgart; Die Auferweckung des Lazarus, 1630/31, County Museum of Art, Los Angeles; Simeon im Tempel, 1631, Mauritshuis, Den Haag). Die Antlitzstudien hierzu zeigen häufig seine Verwandten und ihn selbst als Modell, so Rembrandts Mutter als Prophetin Anna (1631, Rijksmuseum) oder das erst 1999 durch Infrarot- und Röntgentests als authentisch erkannte erste Selbstporträt (um 1629, Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg). 4 DIE ERSTE AMSTERDAMER ZEIT (1631-1642) Am Beginn der Amsterdamer Zeit steht eine der ersten bedeutenden öffentlichen Auftragsarbeiten Rembrandts, Die Anatomische Vorlesung des Dr. Nicolaes Tulp (1632, Mauritshuis, Den Haag). Das dynamische Kollektiv der sieben Ärzte stellte eine revolutionäre Neuerung gegenüber dem herkömmlichen niederländischen Gruppenbildnis dar, das sich auf eine Aneinanderreihung von Einzelporträts beschränkte. Neben biblischen Motiven, wie Grablegung und Auferstehung Christi (beide 1639, Alte Pinakothek, München) oder Opferung Isaaks (1635, Eremitage, Sankt Petersburg), Das Gastmahl des Belsazar (um 1635, National Gallery, London) und Susanna und die beiden Alten (1636, Mauritshuis, Den Haag), entstanden Historiengemälde im Stil Peter Paul Rubens' und erste Landschaften (Gewitterlandschaft, um 1638, Herzog-Anton-UlrichMuseum, Braunschweig). Immer breiteren Raum nehmen die bürgerlichen Porträts ein, von besonderer Lebendigkeit ist das Selbstbildnis mit Saskia (um 1638, Gemäldegalerie, Dresden). Die 1642 entstandene Nachtwache (Rijksmuseum) ist in zweifacher Hinsicht von Bedeutung. Sie demonstriert durch die Gewichtung und Positionierung der Figuren Rembrandts radikalen Bruch mit der Tradition des nüchtern-realistischen Gruppenbildes und zugleich den Wechsel seines Kolorits zu einer warmen, goldbraunen Tönung, die charakteristisch für sein künftiges malerisches Werk werden sollte. 5 DIE ZWEITE AMSTERDAMER ZEIT (1642-1650) Die nächste Periode ist geprägt vom Verzicht auf das Dramatisch-Effektvolle zugunsten einer fortschreitenden Verinnerlichung und einer Mäßigung der malerischen Mittel. Nach wie vor überwiegen die biblischen Themen: Die Heilige Familie mit den Engeln (1645, Eremitage, Sankt Petersburg), Die Eltern des Tobias (1645, Gemäldegalerie, Berlin-Dahlem), Heilige Familie (1646, Staatliche Kunstsammlungen, Kassel), Susanna und die beiden Alten (1647, Gemäldegalerie, Berlin-Dahlem) und Christus in Emmaus (1648, Louvre). Zeichnung und Radierung erhalten ein stärkeres Gewicht gegenüber dem Gemälde, mit deutlicher Präferenz für Naturbildnisse (Die Landschaft mit den drei Bäumen, 1643; Blick über das Ij vom Diemerdijk aus, um 1650, Devonshire Collection, Chatsworth). Bei den Landschaftsbildern dieser Schaffensperiode handelt es sich häufig um Phantasiedarstellungen im italienischen Stil, wie bei Flusslandschaft mit Ruinen (Staatliche Kunstsammlungen, Gemäldegalerie, Kassel). 6 DIE DRITTE AMSTERDAMER ZEIT (1650-1669) Die letzte Schaffensphase steht im Zeichen markanter Lichtkontraste vor dunklem Hintergrund und einer innovativen Technik des Farbauftrags. Rembrandt trug vermehrt große Farbtupfer auf, die aus der Nähe gesehen keinen Zusammenhang aufweisen, aus entsprechender Entfernung hingegen eine suggestive Lichtwirkung erzielen. Rot- und Brauntöne dominieren, und kompositorisch erhält die Figur immer größeres Gewicht. Bedeutende Spätwerke sind Aristoteles vor der Büste Homers (1653, Metropolitan Museum of Art, New York), Bathseba mit dem Brief König Davids (1654, Louvre), Badende Frau (1654, National Gallery, London), Joseph und Potiphars Weib (1655, Gemäldegalerie, Berlin-Dahlem) und Jakobssegen (1656, Staatliche Gemäldesammlungen, Kassel). Außerdem entstehen weitere meisterhafte Porträts, wie die Bildnisse des Nicolaes Bruyning (1652, ebenda) und des Jan Six (1654, Jan-Six-Stiftung, Amsterdam). Im letzten Jahrzehnt gewinnen die Gemälde an Monumentalität und expressivem Kolorit, so die Verleugnung Petri (1660, Rijksmuseum), Der Evangelist Matthäus (1661, Louvre), Die Rückkehr des verlorenen Sohnes (um 1669, Eremitage, Sankt Petersburg) und das Familienbildnis (1668/69, Herzog-Anton-Ulrich-Museum, Braunschweig). Die Selbstbildnisse des alternden Künstlers spiegeln in vollendeter Nuancierung die immer noch rastlose, ergebnislose Suche nach sich selbst wider (1660, Louvre; als Apostel Paulus, 1661, Rijksmuseum; um 1663, Wallraf-RichartzMuseum, Köln; 1669, Mauritshuis, Den Haag). 7 KUNSTHISTORISCHE BEDEUTUNG Rembrandt war in mehrerlei Hinsicht bereits zu Lebzeiten ein einflussreicher Künstler, der unmittelbar auf die in seiner Werkstatt tätigen Maler, wie Jan Lievens, Gerrit Dou, Ferdinand Bol, Samuel van Hoogstraaten, Carel Fabritius und Nicolaes Maes, wirkte und darüber hinaus auf die gesamte niederländische Malerei der Epoche. Als stilprägend und innovativ erwiesen sich vor allem sein Konzept des Gruppenbildes, die ausgefeilte Technik des Helldunkel sowie die Verfeinerung der Porträtkunst, die er auf eine bislang unbekannte Höhe führte. Die letztgenannten Aspekte dominierten auch bei Rezeption und Fortwirkung seines Schaffens in späteren Jahrhunderten; besonders die Malerei der Romantik wurde vielfach von Rembrandt angeregt, auch in der Landschaftsdarstellung. Begünstigt wurde dieser Prozess durch die weite Verbreitung von Reproduktionen seiner zahlreichen Zeichnungen und Radierungen. Das graphische Werk steht hinsichtlich des Umfangs und der Qualität gleichberechtigt neben den Gemälden, mit der Einschränkung, dass nur wenige der rund 1400 Zeichnungen tatsächlich als eigenhändige Werke gelten können; dasselbe gilt für die Radierungen. Die Neubewertung des Gesamtwerks, die vor mehreren Jahrzehnten einsetzte und u. a. im Rahmen des Rembrandt Research Projects in Amsterdam erfolgte, ist noch keineswegs abgeschlossen. Verfasst von: Joachim Nagel Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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« Nuancierung die immer noch rastlose, ergebnislose Suche nach sich selbst wider (1660, Louvre; als Apostel Paulus, 1661, Rijksmuseum; um 1663, Wallraf-Richartz-Museum, Köln; 1669, Mauritshuis, Den Haag). 7 KUNSTHISTORISCHE BEDEUTUNG Rembrandt war in mehrerlei Hinsicht bereits zu Lebzeiten ein einflussreicher Künstler, der unmittelbar auf die in seiner Werkstatt tätigen Maler, wie Jan Lievens, Gerrit Dou,Ferdinand Bol, Samuel van Hoogstraaten, Carel Fabritius und Nicolaes Maes, wirkte und darüber hinaus auf die gesamte niederländische Malerei der Epoche.

Als stilprägendund innovativ erwiesen sich vor allem sein Konzept des Gruppenbildes, die ausgefeilte Technik des Helldunkel sowie die Verfeinerung der Porträtkunst, die er auf einebislang unbekannte Höhe führte.

Die letztgenannten Aspekte dominierten auch bei Rezeption und Fortwirkung seines Schaffens in späteren Jahrhunderten; besonders dieMalerei der Romantik wurde vielfach von Rembrandt angeregt, auch in der Landschaftsdarstellung.

Begünstigt wurde dieser Prozess durch die weite Verbreitung vonReproduktionen seiner zahlreichen Zeichnungen und Radierungen.

Das graphische Werk steht hinsichtlich des Umfangs und der Qualität gleichberechtigt neben denGemälden, mit der Einschränkung, dass nur wenige der rund 1400 Zeichnungen tatsächlich als eigenhändige Werke gelten können; dasselbe gilt für die Radierungen.

DieNeubewertung des Gesamtwerks, die vor mehreren Jahrzehnten einsetzte und u.

a.

im Rahmen des Rembrandt Research Projects in Amsterdam erfolgte, ist nochkeineswegs abgeschlossen. Verfasst von:Joachim NagelMicrosoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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