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François Villon (Sprache & Litteratur).

Publié le 12/06/2013

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François Villon (Sprache & Litteratur). François Villon, eigentlich François de Montcorbier oder François des Loges, (um 1431 bis 1463), französischer Dichter. Er gilt als einer der bedeutendsten Lyriker der Vagantendichtung des Mittelalters. Villon wurde um 1431 in der Nähe von Paris geboren. Sein exakter Familienname ist heute nicht mehr zu ermitteln. Den Namen Villon nahm er gegen 1455 aus Dankbarkeit gegenüber seinem Gönner an, dem Kaplan Guillaume de Villon, der ihm ein Studium ermöglichte. An der Sorbonne erwarb Villon, der aus einfachsten Verhältnissen stammte, die akademischen Grade Bachelier (1449) und Magister (1452), war aber fortan mehr im Milieu der Pariser Unterwelt zu finden. 1455 tötete er bei einer Schlägerei einen Priester. Im Jahr darauf war er an einem Kirchenraub beteiligt und wurde verbannt. Von 1456 bis 1460 führte Villon ein unstetes Wanderleben. 1461 wurde er auf Anordnung des Bischofs von Orléans gefangen gesetzt, jedoch nach wenigen Monaten von Ludwig XI. begnadigt. 1462 kehrte Villon nach Paris zurück, wurde indessen aufgrund seiner angeblichen Teilnahme an Unruhen verhaftet, zunächst zum Tod verurteilt und schließlich aus Paris verbannt. Über seinen späteren Werdegang gibt es keine Zeugnisse. Ab 1463 gilt er als verschollen. Villons Verdienst als Dichter liegt in der inhaltlichen und sprachlichen Lebendigkeit seiner meist sehr subjektiv, oftmals drastisch-erotisch gefärbten Werke begründet. Insgesamt entfaltet seine Dichtung ein facettenreiches Bild des Frankreichs seiner Epoche. Zu seinen Hauptwerken zählen die 320 Verse von Les Lais ou, le petit testament (Das kleine Testament), das laut dem ersten Vers 1456 entstand, und das 2 023 Verse umfassende Testament, auch Le grand testament (Das große Testament) genannt, von 1461. Gedruckt wurden beide erstmals 1489. Villon ließ dort offen und ironisch distanziert sein Vagabundenleben Revue passieren und stellte scharfsichtige Beobachtungen über die gesellschaftlichen Verhältnisse an, vor allem über angemaßte Autorität und usurpierte Macht. Unter seinen weiteren Werken, die teilweise um 1457 am Hof des Herzogs von Orléans zu Bittzwecken entstanden, finden sich u. a. elf Balladen im schwer verständlichen Jargon des Gangstermilieus. In der Moderne erhoben Dichter wie Paul Verlaine und Arthur Rimbaud Villon als poète maudit zum großen Vorbild des eigenen Schreibens. Im deutschsprachigen Raum fanden die Werke Villons durch die Übertragung von K. L. Ammer weit reichende Verbreitung und wirkten nachhaltig auf die Lyrik des deutschen Expressionismus, namentlich auf den jungen Bertolt Brecht (Hauspostille), der noch in seiner Dreigroschenoper Teile verschiedener Balladen übernahm (,,Nur wer im Wohlstand lebt, lebt angenehm"). Weiterer Nachdichter waren der Expressionist Paul Zech, der auch eine Biographie des Franzosen verfasste, und H. C. Artmann. Eine kongeniale Interpretation der Gedichte Villons gelang Klaus Kinski mit der Einspielung seiner Langspielplatte Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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